KarMenu01

27 Oktober 2021

Weserberglandweg (Deutschland, 224 km)

Mein erster Kurztrip auf dem Ith-Hils-Weg (84 km) im September 2021 nach einer 3-monatigen Verletzungspause verlief vollkommen ohne Beschwerden. Vier Wochen später riskierte ich einen neuen Versuch. Diesmal suchte ich mir eine längere Wandertour aus und entschied mich für den

     Weserberglandweg (224 km)

Auch diese Wandertour lag schon lange vorbereitet in der Schublade und wartete auf die Realisierung. Jetzt gab es die Gelegenheit dazu.

Zusätzlich war da noch ein weiterer Aspekt, der die Wandertour so interessant für mich machte. Den Starttermin hatte ich kurzfristig auf den 19.Oktober gelegt. Das ist mitten im Herbst. Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, evtl. sogar darunter, musste ich tagsüber und in der Nacht rechnen. Das war also ein willkommener Test meiner Ausrüstung in Richtung der 3-Jahreszeiten-Tauglichkeit.

Ich war gespannt, wie das ausgehen würde.
 
Als Startort hatte ich die Stadt Porta Westfalica, den nördlichsten Punkt der Wandertour, gewählt. Die Stadt liegt im Weserbergland, dem Namensgeber der Wandertour, und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Bahn) zu erreichen. Da die Wandertour kein Rundwanderweg ist, war auch sofort die Laufrichtung klar. Ich wollte von Norden in Richtung Süden laufen.

Auch die Anreise veränderte ich in einem Punkt. Anreisetage waren bei meinen letzten Wandertouren gleichzeitig auch noch halbe Wandertage. Bei Zugverspätungen führte das oft zu Stresssituationen. Diesmal plante ich eine ganz „gemütliche“ Anreise, ohne jeden Zeitdruck.

Über die Stationen

     -Halle (Hbf) (von Schochwitz mit dem Bus),
     -Minden (von Halle mit der IC-Bahn) und
     -Porta Westfalica (von Minden mit der RE-Bahn)

reiste ich am 18.Oktober nach Porta Westfalica. Die gesamte Anreise verspätete sich nur um ganze 2 Minuten.

Gleich am Bahnhof eröffnete sich der Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Wiehengebirge auf der anderen Seite der Weser.

Bild 1: Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Wiehengebirge

In der Pension „Zum Angestellten“ hatte ich kurzfristig eine Übernachtung gebucht. Die Pension lag mitten in der Stadt. Also machte ich mich auf dem Weg dorthin. Schon nach wenigen Metern zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Weserberglandweg“ in 100 Metern, dass der Weserberglandweg in 100 Metern, aber in der entgegengesetzten Richtung, beginnt. Ich war etwas verwirrt. Am Bahnhof war überhaupt kein Hinweis auf den Weserberglandweg zu sehen. Nur an der dem Bahnhof gegenüberliegenden Straßenseite  war eine steile Treppe nach oben zu erkennen, die in einen Wald führte.

Sollte die Treppe an der Straßenseite gegenüber dem Bahnhof der Beginn des Weserberglandweges sein?

Also ging ich die 100 Meter zurück. Auch unten an der Treppe war nicht zu erkennen, dass hier der Weserberglandweg beginnt. Erstmal orientierte ich mich auf meinem Navi, wie der Weserberglandweg verläuft. Ist stellte mit Überraschung fest, dass er direkt am Bahnhof an dieser Treppe beginnt. Am Bahnhof sah ich aber absolut keinen Hinweis auf den Wanderweg.

Also stieg ich die steile Treppe empor. Ich musste nur aufpassen, dass ich den Abzweig in die Stadt zur Pension nicht verpassen würde.

Nach 400 Metern kam der Abzweig in die Stadt hinunter und ich erreichte in kurzer Zeit die Innenstadt. Erstmal gönnte ich mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Immerhin hatte ich heute schon 400 Meter auf dem Weserberglandweg zurückgelegt und es war Kaffeezeit.

Gegen 15 Uhr checkte ich in der Pension ein. Anschließend begab ich mich auf einen Stadtbummel. Die Stadt ist ja nicht groß und eine Stunde später war ich wieder in der Pension. Langsam ließ ich dann den Tag ausklingen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Pension und einer angeregten Unterhaltung mit dem Pensionsbetreiber startete ich am nächsten Morgen gegen 8 Uhr meinen 1.Tag auf dem Weserberglandweg.

Auf dem Weg zum Abzweig, der mich am Anreisetag in die Stadt hinunterführte, versorgte ich mich beim Bäcker noch mit zwei belegten Brötchen.

Dort traf ich auch erstmalig auf das Markierungszeichen des Weserberglandweges.
 
Bild 2: Markierungszeichen Weserberglandweg

Dann ging es steil nach oben zum Abzweig. Jetzt war ich endlich wieder auf dem Weserberglandweg. Nach wenigen Metern sah ich das Markierungszeichen eines alten Bekannten, des europ. Fernwanderweges E11, dem ich schon auf dem Ith-Hils-Weg (84 km) im September 2021 begegnete.
 
Bild 3: Markierungszeichen E11

Den ganzen Tag wanderte ich auf schönen Waldpfaden auf dem Kamm des Wesergebirges entlang. Getrübt wurde das Wandervergnügen etwas durch den Lärm der nahen Autobahn A2, der mich den ganzen Vormittag begleitete.

Bild 4: Waldweg auf dem Wesergebirgskamm

Nach 26 km, so gegen 16 Uhr, stand ich plötzlich vor einer Schutzhütte. Besonders einladend sah die Schutzhütte nicht aus. Aber ich überlegte nicht lange und beschloss in der Schutzhütte auf einer Bank zu übernachten. Für den ersten Tag reicht so eine Strecke vollkommen aus, obwohl es zu dieser Jahreszeit noch mindestens 2 Stunden hell war.
 
Bild 5: Schutzhütte Übernachtung 1.Tag

Auch am 2.Tag meiner Wandertour bewegte ich mich auf traumhaft schönen Waldwegen auf dem Kamm des Wesergebirges. Den einen oder anderen giftigen Auf- und Abstieg musste ich in Kauf nehmen. Aber die Ausblicke entschädigten mich für die Mühen.
 
Bild 6: Ausblick vom Wesergebirgskamm

Bei der Planung der Wandertour hatte ich festgestellt, dass ich in den ersten Tagen kaum durch Ortschaften kommen würde. Deshalb versorgte ich mich vor dem Start ausreichend mit Lebensmitteln. Umso überraschter war ich, als ich am Süntelturm mitten in der Woche eine geöffnete Waldgaststätte vorfand. Es war gerade Kaffeezeit und ich nahm dieses Zufallsangebot dankend an.

Der Bereich des Süntelturms mit seiner Waldgaststätte ist offenbar ein beliebtes Ausflugsziel. Ich traf viele Tagesausflügler, teilweise sogar größere Wandergruppen.

Nach 27 km beendete ich auch den 2.Wandertag ohne jegliche Knieprobleme.
 
Bild 7: Wanderer mit Tapeband am rechten Knie

Vor dem Start der Wandertour hatte ich mir von einem Physiotherapeuten zeigen lassen, wie ich mein rechtes Knie mit Kinesio-Tape fachgerecht tapen kann. Mein Ziel war es die Wandertour ohne jegliche Medikamente (Salben, Tabletten) zu bestreiten. Lediglich Tapeband wollte ich verwenden. Bisher ist mir das sehr gut gelungen.

Mein Nachtlager schlug ich in der Nähe der Ortschaft Unsen auf einer Wiese am Waldrand auf. Das sind meine Lieblingsplätze für Übernachtungen im Tarp.

Der 3.Tag war ein kompletter Regentag. Den ganzen Tag regnete es leicht vor sich hin.
Gegenüber den ersten beiden Wandertagen, wo ich Temperaturen um 15°C hatte, waren es an diesem Tag nur 10°C. Es war also etwas kühler geworden.

An diesem Wandertag lief ich durch einige Ortschaften, die mir Möglichkeiten zur Versorgung mit Lebensmitteln boten.
 
Bild 8: Weser bei Kirchohsen

Bei Kirchohsen überquerte ich die Weser.

Auch Kaffee und Kuchen konnte ich reichlich genießen, so auch auf der Hämelschenburg.
 
Bild 9: Hämelschenburg

Weil es den ganzen Tag regnete, fragte ich auf der Hämelschenburg nach einer Unterkunft. Aber da war nichts. Also musste ich weiter gehen. Irgendwie hatte ich mir wegen des Regens in den Kopf gesetzt an diesem Tag in einer Pension oder einem Hotel zu übernachten. Mindestens eine Stunde telefonierte ich alle Hotels in der Gegend ab, die ich über Google finden konnte. Ich war bereit auch einen Umweg in Kauf zu nehmen. Aber ich erhielt nur Absagen. Ein Grund für die Absagen waren ua. die Herbstferien im Bundesland Niedersachsen. Alle geöffneten Pensionen und Hotels waren belegt.

Bei strömenden Regen baute ich dann mein Tarp auf einer windgeschützten Wiese am Waldrand in der Nähe der Ortschaft Lüntorf auf.

Bild 10: Tarp auf einer Wiese am Waldrand

Gerade als ich mit dem Aufbau fertig war, hörte es mit dem Regen auf und ich konnte den Tag etwas Revue passieren lassen.

Neben dem Fernwanderweg E11, der mich schon den dritten Tag begleitete, wanderte ich heute auch eine kleine Strecke auf dem Fernwanderweg E1 entlang. Der Fernwanderweg E1 durchquert Europa vom Nordkap in Norwegen bis zur Südspitze in Italien und ist ca. 8000 km lang.

An diesem Tag hatte ich 35 km geschafft, teilweise steil bergauf und bergab, aber ohne jegliche Probleme mit meinem rechten Knie. So konnte es weitergehen.

Am 4.Tag schaffte ich nur 22 km. Aber das hatte mehrere Gründe.

In der Nacht nach dem Regentag sanken die Temperaturen bis in die Nähe des Gefrierpunktes ab. Kleidungsmäßig musste ich mitten in der Nacht „nachrüsten“ und alles anziehen, was in meiner Kleiderkiste so vorhanden war. Gefroren habe ich jedenfalls nicht.

Am Morgen waren die Wiesen mit Raureif bedeckt. Auch das Kondenswasser in meinem Tarp war an manchen Stellen leicht gefroren. Das Tarp musste ich mit dem Wasser und dem Eis zusammenrollen und einpacken.

In der kleinen Ortschaft Sievershagen, die ich kurz vor Mittag erreichte, gibt es eine kleine Gaststätte „Sievershagener Mühle“.  Das Schild an der Eingangstür sagte mir eindeutig, dass heute Ruhetag und damit geschlossen ist. Durch ein Fenster sah ich aber, dass der Wirt mit einer Person redete. Weil ich nur meinen Trinkwasservorrat auffüllen wollte, klopfte ich an das Fenster. Der Wirt öffnete die Tür und ich trug mein Anliegen vor. Nach wenigen Minuten hatte ich die Einladung zu einem Kaffee und zu einem kleinen Imbiss. So verbrachte ich mindestens eine Stunde beim Essen und im Gespräch mit dem Wirt. Mir war sofort klar, dass ich heute nicht viele Kilometer schaffen würde.

Bild 11: Weser bei Hehlen

Um die Mittagszeit überquerte ich in der Ortschaft Hehlen die Weser. Gegen 15 Uhr erreichte ich das kleine Städtchen Bodenwerder, das auch als Münchhausen-Stadt bekannt ist.
 
Bild 12: Münchhausen-Stadt Bodenwerder

Dort hatte ich mir ein kleines Zimmer in einer Pension reservieren lassen. Nach einer Dusche machte ich einen kleinen Stadtbummel. Vorher breitete ich meine nassen bzw. feuchten Ausrüstungsgegenstände (Tarp, Quilt) zum Trocknen im Zimmer aus.
 
Den Wandertag schloss ich am Abend mit einem Essen beim Griechen ab.

Der 5.Tag begann mit einem steilen Anstieg aus der Stadt Bodenwerder hoch auf den Kammweg. Bis zum Bodoturm ging es teilweise steil bergauf.
 
Bild 13: Steil hoch zum Bodoturm

Bild 14: Bodoturm
 
Unterwegs traf ich einen Wanderer mit leichtem Tagesgepäck. Bei der Unterhaltung machte er eine Bemerkung über meine Ausrüstung. Dabei stellte sich heraus, dass ihm der Begriff „Ultraleicht-Trekking“ nicht unbekannt ist. Wir unterhielten uns mindestens eine halbe Stunde mitten im Wald über unsere Ausrüstung.

Vorbei am Kloster Amelungsborn
 
Bild 15: Kloster Amelungsborn

und einem Abstieg über die Klostermauer
 
Bild 16: Abstieg über die Klostermauer

erreichte ich die Stadt Stadtoldendorf.

Auf einer kleinen Wiese, die oberhalb der Ortschaft Merxhausen lag, errichtete ich nach 28 km mein Nachtlager. Im Rücken hatte ich als Windschutz eine Hecke, die mit Bäumen durchsetzt war. Nach vorne hatte ich freie Sicht auf die Ortschaft. Das war nicht gerade ein besonders sichtgeschützter Standplatz. Mir war aber der Windschutz und die Wiese viel wichtiger.
 
Bild 17: Schlafplatz auf einer Wiese

Abends war es relativ feucht und auch kühl. Deshalb bildete sich relativ schnell viel Kondensfeuchtigkeit in meinem Tarp. Über Nacht sanken die Temperaturen sogar unter den Gefrierpunkt, so dass sich in den frühen Morgenstunden eine Eisschicht an der Innenseite des Tarps bildete.

Abends eine Tropfsteinhöhle, morgens ein Eispalast. Trotzdem habe ich nicht gefroren, weil ich mit meiner zusätzlichen Kleidung (KuFa-Isolationskleidung (Pullover und Hose), dicke Wollsocken) für angenehme Schlaf-Temperaturen unter meinem Quilt sorgen konnte.

Der 6.Tag begann mit starkem Raureif und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Aber die Sonne schien, so dass ich hoffen konnte, dass sich die Temperaturen im Laufe des Tages mindestens im niedrigen zweistelligen Bereich bewegen könnten. So war es dann auch.
 
Bild 18: Raureif am Morgen

Bild 19: Sonne am Morgen
 
Bei Sonnenschein war ich den ganzen Tag auf schönen Wanderwegen unterwegs.
 
Bild 20: Wanderweg an einer Mauer entlang

Schon weit vor der Ortschaft Silberborn wurde mir von Tageswanderern auf Nachfrage nach Verpflegungsmöglichkeiten an einem Sonntag eine weithin bekannte Imbissbude angekündigt. Ich wusste allerdings nicht genau, ob mein Wanderweg an der Imbissbude vorbeiführt. Deshalb irrte ich etwas in der Gegend herum und verlor viel Zeit. Schließlich fand ich die Imbissbude an einem Wanderer-Parkplatz, der genau an meinem Wanderweg lag. Dort machte ich eine lange Pause und stärkte mich ausgiebig.

Am zeitigen Nachmittag erreichte ich die Ortschaft Schönhagen. Vor der Gaststätte „Zur Harburg“ fragte ich einen Mann, der sich an den Blumen vor der Gaststätte zu schaffen machte, ob die Gaststätte geöffnet hat. Er bejahte das, mit dem Hinweis, dass er der Wirt sei. In der Gaststätte gönnte ich mir einen Kaffee, ein Stück Kuchen, eine Cola und eine Suppe aus Frischgeschlachtetem. Auch meine Frage, ob die Gaststätte Zimmer vermietet, wurde mit einem grinsenden Ja beantwortet. Kurz entschlossen buchte ich nach 26 km eine Übernachtung.
 
Bild 21: Gaststätte/Hotel „Zur Harburg“

So fand dieser Tag nach der feuchten und frostigen Nacht einen sehr angenehmen Abschluss. Das Sahnehäubchen des Tages war das abendliche Essen vom Schlachtefest in der Gaststätte.

Der 7.Tag begann mit einem fantastischen Frühstück, sonnig, aber mit äußerst kühlen Morgentemperaturen um den Gefrierpunkt. Das konnte ja heiter werden. Ich vertraute aber auf die Sonne, die die Temperaturen doch um einige Grad anheben würde.
 
Bild 22: Ein kühler und sonniger Morgen

In der Stadt Bad Karlshafen überquerte ich erneut die Weser.
 
Bild 23: Zentrum von Bad Karlshafen

Dort versorgte ich mich für die letzten zwei Tage mit Lebensmitteln.

Weiter ging es auf traumhaft schönen Wald- und Trampelpfaden bis zum Tiergarten Sababurg.
 
Bild 24: Traumhaft schöne Trampelpfade

Im Tiergarten-Cafe gab es den obligatorischen Nachmittags-Kaffee. Hinter dem Tiergarten Sababurg, nach 33 km, sah ich mich nach einem Übernachtungsplatz um. Dort war eine große Wiese am Waldrand. Eigentlich sind das meine bevorzugten Plätze. Aber die Wiese hatte keinen einzigen ebenen Platz, nur schräge Flächen.

Dann sah ich auf der Wiese am Rande des Waldes einen ziemlich großen Jägerhochstand. Wenn ich es vermeiden kann, übernachte ich nicht auf Jägerhochständen. Aber die Versuchung war zu groß. Nach einer ersten Visite entschloß ich mich auf dem Jägerhochstand zu übernachten. Der Jägerhochstand war mit Teppichen ausgelegt und hatte ein komfortable Sitzbank. Nachdem ich mein Nachtlager eingerichtet hatte, wagte ich einen Rundumblick durch die Öffnungen des Jägerhochstandes. In ca. 200 Metern Entfernung war ein Haus zu sehen. Das war nicht weiter beunruhigend. Aber als ich zufällig einen Blick auf den morgigen Tagesabschnitt warf, überfiel mich der Schreck. Das Haus war ein Jägerhaus, so stand es zumindest auf der Karte auf meinem Navi. Sofort schoß der Gedanke durch den Kopf, dass der Jägerhochstand dem Jäger aus dem Jägerhaus gehören könnte. Das versprach eine unruhige Nacht zu werden. Jetzt wusste ich, warum ich Übernachtungen auf Jägerhochständen möglichst vermeide. Mit Licht musste ich in dieser Nacht sehr vorsichtig umgehen. Nichts sollte darauf hinweisen, dass da ein Wanderer im Jägerhochstand übernachtet.

Der 8.Tag begann mit leichtem Regen. In der letzten Nacht gab es keine Probleme und ich konnte geruhsam schlafen.

Dieser Wandertag war unspektakulär.

Ich durchquerte eine ganze Reihe von kleineren Ortschaften bis ich gegen 16 Uhr meinen Zielort, die Stadt Hann. Münden, erreichte.
 
Bild 25: Stadt Hann. Münden

Schon vor einigen Tage hatte ich mich entschlossen vor der Abreise in der Stadt zu übernachten. In der Stadt angekommen, machte ich gleich eine kurze Stadtbesichtigung.

Am späten Nachmittag checkte ich im Hotel ein.

Am nächsten Tag trat ich vollkommen entspannt die Abreise an.

Über

     - Röblingen am See (von Hann. Münden mit der Regionalbahn)
     - Schochwitz (von Röblingen am See mit dem Auto meiner Frau)

gelangte ich ohne nennenswerte Verspätung nach Schochwitz.

Meine Ausrüstung hat alle Erwartungen erfüllt. 
 
Trotzdem will ich noch einige Dinge erwähnen, über die ich in den nächsten Tagen und Wochen nachdenken möchte.

Das Isomatten-Problem (Schaumstoffmatte oder Luftmatratze) ist immer noch nicht abschließend geklärt. Auf der Exped-Schaumstoffmatte konnte ich sehr gut schlafen. Aber das Packmaß stört mich irgendwie. Mal sehen, wie sich die Geschichte in der nächsten Zeit entwickelt.

Bei den Wetterverhältnissen im Herbst (Kondenswasser, teilweise Eis an den Tarp-Innenwänden) wäre ein Biwacksack von Vorteil gewesen. Ich hatte keinen dabei. Das war ein Fehler, den ich nicht wiederholen werde.

Für mein rechtes Knie verwendete ich in den 8 Wandertagen gelegentlich Kinesio-Tape als Tape-Verband. Das hat wunderbar funktioniert. Die Klebekraft der verwendeten Tapebänder (Aktimed SPORT ua) war nicht berauschend. Der Tape-Verband hielt maximal einen Tag, dann musste ich ihn erneuern. Deshalb überlegte ich mir, wie ich den Tape-Verband schützen kann. Bei meiner nächsten Wandertour ziehe ich deshalb dünne Kniebandagen über den Tape-Verband.

Meine speziellen Ohrenstöpsel sind ein unverzichtbares Hilfsmittel beim Schlafen auf Wandertouren. Ein Ohrenstöpsel ist auf der Wandertour eingerissen. Deshalb lasse ich mir neue Ohrenstöpsel anfertigen. Bei den neuen Ohrenstöpseln achte ich auf eine bessere Farbgebung, so dass ich sie auch in der Dunkelheit besser unterscheiden kann.

Die beschriebenen Probleme sind sicherlich Kleinigkeiten. Aber auch Kleinigkeiten können das Wanderleben ungemein erleichtern bzw. erschweren.

Hier noch ein kleines Fazit zu dem Wanderweg:

     -der Weserberglandweg ist ein wunderschöner und abwechslungsreicher Wanderweg
     -der Wanderweg war über die gesamte Länge hervorragend markiert
     -der gesamte Wanderweg war überall sehr gut begehbar
     -die Versorgung stellt überhaupt kein Problem dar
     -es gibt viele Schutzhütten (eine reine Hüttentour wäre möglich).

Von mir erhält der Weserberglandweg eine ganz klare Empfehlung.

Mein persönliches Fazit fällt äußerst positiv aus. Das rechte Knie hat die Wandertour über 8 Tage ohne Probleme überstanden. Bei passender Gelegenheit, vielleicht im Frühjahr 2022, werde ich mich an meine nächste Langstreckenwanderung heranwagen. Ich liebäugle aktuell mit einem Jakobsweg in Spanien, der Ruta de la Lana. Dieser Jakobsweg gehört zu meinem Projekt Spanische Jakobswege und wäre der dritte Jakobsweg aus dem Projekt.

Kurz vor dem Ende des Berichts gibt es noch etwas Statistik in Form einer Liste der interessantesten Wegpunkte (Schutzhütten, Supermärkte usw). Jede Zeile der Liste enthält eine "geschätzte" Kilometerangabe und eine Beschreibung des Wegpunktes. Die Kilometerzählung orientiert sich dabei an der Laufrichtung.
 
 
Zusätzlich ist über den nachfolgenden Link ein Download der POI-Liste als PDF-Datei möglich.
 
 
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "POI" versteckt sich ebenfalls der Link zur POI-Liste.
 
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinem Track. Diesmal steckt in der GPX-Datei der gesamte Track von 224 km.
 
 
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinem Track.
 
Zu der ganzen Wandertour gibt es natürlich wesentlich mehr Bilder. Wer will, kann sich die Bilder in dem folgenden Link, der in ein GoogleDrive-Verzeichnis verzweigt, komplett anzeigen lassen.
 
 
Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite meines Blogs im Tourenverzeichnis die Zeichenkette "Bilder", hinter der sich ebenfalls ein Link zu den Bildern dieser Wandertour befindet.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen