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10 Juni 2023

Granzow, 10-Seen-Kanutour (Deutschland, 71 km)

In den letzten 10 Jahren war das Wandern meine „Nebenbeschäftigung“ mit dem höchsten Stellenwert. Radfahren hat in dieser Zeit kaum eine Rolle gespielt. Paddeln war in meiner Gedankenwelt ganz weit weg.

Wenn es mit dem Wandern wegen irgendwelcher Beschwerden nicht mehr so richtig funktionieren sollte, könnte Radfahren ein akzeptabler Ersatz sein. Das waren so meine Überlegungen für die nächsten Jahre.

Anfang des Jahres 2023 kam der Gedanke auf, dass ich mit meinem Enkel (17 Jahre) etwas „machen“ könnte.

Aber was?

Bei den Überlegungen rückte das Paddeln wieder in meinen Blickpunkt. Schnell war die Idee geboren auf der Mecklenburger Seenplatte einige Tage zu paddeln.
 
Einen Tag für die Anreise, 3 oder 4 Tage für eine Kanutour, ein Tag für die Abreise, das ergibt rund eine Woche. Das war der grobe Plan.

Im Internet fand ich schnell einen Anbieter, der verschiedene Mehrtagestouren mit einem Kanu anbot. Ich entschied mich für eine 4-Tagestour von der Kanustation Granzow.

Bild 1: Kanustation Granzow

Jetzt galt es noch den genauen Zeitpunkt festzulegen. Da blieb eigentlich nur eine Woche in den 2-wöchigen Schulferien im Juni übrig. Nach einer Rücksprache mit meinem Enkel über die geplante Kanutour, der er sofort zustimmte, einigten wir uns auf die erste Woche der Schulferien.
 
Nun war das Vorhaben und der Zeitpunkt geklärt. Bei einer telefonischen Kontaktaufnahme mit der Kanustation Granzow wurden noch letzte Einzelheiten geklärt und ich buchte die 4-Tagestour (10-Seen-Runde über 71 km). Jetzt gab es kein zurück mehr.
 
Musste ich noch etwas vorbereiten?
 
Beim Wandern verließ ich das Haus nie ohne Tracks. Ich entschloß mich für die Kanutour einen Track anzulegen. Den Track konnte ich auf dem Wasser natürlich nur mit dem Luftlinien-Routing erstellen. „Wanderwege“ gibt es ja auf dem Wasser nicht. Mit Hilfe der im Internet verfügbaren Karte der 4-Tagestour „bastelte“ ich mir einen Track zusammen. Insgesamt kam ich auf ca. 71 km.
 
Als ich diese Zahl der Gesamtkilometer sah, kamen erstmals Zweifel auf, ob das zwei „ungeübte“ Paddler überhaupt in 4 Tagen schaffen könnten. Aber schnell waren diese Gedanken wieder verschwunden.
 
Einen Tag vor der Anreise kam mein Enkel mit seinem Gepäck zu mir. Bei mir stellten wir dann seine Ausrüstung zusammen. Viele Ausrüstungsgegenstände, wie Zelt, Isomatte, Quilt, Regenkleidung und Rucksack, erhielt er von mir. Auf meinen Wandertouren koche ich aus Gewichtsgründen nicht. Aber auf dieser Kanutour war Kochen angesagt, weil mein Enkel angeln wollte. Bei dem Gedanken an die gefangenen Fische stiegen mir jetzt schon die Düfte der gebratenen Fische in die Nase. Neben Öl für die Bratpfanne, war auch Salz und Pfeffer in unserem Gepäck. Mehr braucht man nicht für das Braten von Fischen.
 
So vorbereitet ging es am Montag, 5.6.2023, los.
 
Der Plan war über die Stationen
 
     -Halle (von Schochwitz mit dem Bus),
     -Wittenberg (von Halle mit dem Zug),
     -Berlin Hbf (von Wittenberg mit dem Zug),
     -Neustrelitz (von Berlin Hbf mit dem Zug),
     -Mirow (von Neustrelitz mit dem Zug),
     
und von Mirow mit dem Bus nach Granzow zu reisen. 
 
Sorgen bereitete mir bei der Planung der Anreise die kurze Umstiegszeit von 5 Minuten in Wittenberg. In Wittenberg mussten wir auf einen anderen Bahnsteig. Das bedeutete, Treppen runter, durch einen Gang laufen und Treppen wieder hoch. Im Normalfall, wenn der Zug pünktlich ist, wäre das kein Problem. Vorsorglich machte ich meinen Enkel darauf aufmerksam, dass wir evtl. mit dem Rucksack einen Sprint einlegen müssten.
 
Meine Sorgen waren aber unbegründet, denn es gab schon im Bus von Schochwitz nach Halle ein unvorhergesehenes Problem, das meinen Anreiseplan vollkommen über den Haufen warf.
 
An einer Kreuzung in Halle-Neustadt beachtete ein PKW nicht die Vorfahrt. Der Busfahrer konnte einen Zusammenstoß nur durch eine Vollbremsung verhindern. Für die sitzenden Fahrgäste war das kein Problem. Aber einige Schüler, die im Gang des Busses standen, gerieten in Schwierigkeiten. Ein Schüler flog durch den Bus und blieb schwer keuchend auf dem Boden liegen. Er konnte nicht mehr aufstehen. Der Busfahrer alarmierte den Notdienst und die Polizei. Unsere Umstiegszeit betrug zu diesem Zeitpunkt noch ca. 30 Minuten. Aber durch diesen Vorfall schrumpfte sie zusehends zusammen. Als wir endlich weiterfahren konnten, überschlug ich im Kopf, dass wir für den Weg vom Bus zur Bahn nur wenige Minuten hatten. Am Busbahnhof in Halle angekommen, sprinteten wir mit unseren Rucksäcken zum Bahnsteig 5. Oben angekommen, fuhr der Zug gerade los. Pech gehabt.
 
Eine Stunde später konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.
 
In Neustrelitz erwartete uns die nächste Überraschung. Ein Zug sollte uns nach Mirow bringen. Aber das „Gefährt“ war ein „busähnliches“ Fahrzeug auf Schienen. Eine große Schülerklasse mit riesigen Rucksäcken wollte ebenfalls nach Mirow. Jedenfalls standen wir wie die Heringe in dem Zug.
 
In Mirow angekommen, versorgten wir uns im örtlichen Edeka erstmal mit Lebensmitteln.
 
Bild 2: Lebensmittel müssen auch sein
 
Weil wir heute noch nicht genug Überraschungen erlebten, mussten wir feststellen, dass es nicht so einfach ist von Mirow ins ca. 4 km entfernte Granzow zu kommen. Angeblich würde es da keine Busverbindung geben. Also legten wir die Strecke zu Fuß zurück.
 
Gegen 17 Uhr erreichten wir den Campingplatz in Granzow, wo gleichzeitig auch die Kanustation beheimatet ist. Nach der Anmeldung und dem Aufbau der Übernachtungsplätze (das Zelt für meinen Enkel, das Tarp für mich) ließen wir den Tag ausklingen. Mein Enkel angelte 
 
Bild 3: Angeln in der Dämmerung
 
und ich warf einige Steaks 
 
Bild 4: Das Abendessen
 
für das Abendessen in die Pfanne.
 
Der Anreisetag hielt also einige Überraschungen für uns bereit, endete aber mit einem versöhnlichen Abschluss.
 
Am 1.Tag unserer Kanutour nahmen wir unser 2er-Kanu in Empfang.
 
Bild 5: Unser Kanu
 
Bei der Übernahme hätte ich erwartet, dass wir Kartenmaterial für die Kanutour erhalten würden. Mit einem Achselzucken wurde das verneint. Als ob ich es geahnt hätte. Jetzt hat sich meine Tourvorbereitung, was die Route betrifft, ausgezahlt.

Vor dem Start erhielten wir noch eine kurze Einweisung über die Bedienung des Kanus.
 
Ich war der Annahme, dass wir unsere Rucksäcke, die von mir im UL-Stil gepackt worden, einfach in das Kanu packen können. Unsere „kleinen“ Rucksäcke passten aber nicht in die runden Packöffnungen,
 
Bild 6: Sitz und Packöffnung
 
die vorne und hinten im Bild 5 und Bild 6 zu sehen sind. Vom Kanuverleiher erhielten wir daher stabile wasserdichte Packsäcke. Einige Ausrüstungsgegenstände (Zelt/Tarp, Isomatte, Quilt) verstauten wir lose in den äußersten Spitzen des Kanus, den Rest im Packsack. Erst dann passten die Packsäcke in die runden Öffnungen. Wichtige Dinge, auf die wir ständig Zugriff haben wollten, konnten hinter den Sitzen lose verstaut werden. Zum Schluss befestigten wir noch zwei Solarzellen auf dem Kanu.
 
Die erste Erkenntnis aus dem anfänglichen Packproblem war, dass ich bei einer weiteren Kanutour eigene kleinere Packsäcke verwenden würde. Diese können dann leichter im Kanu verstaut werden. Unterwegs sahen wir auch Kanus, die ihre Packsäcke auf dem Kanu mit elastischen Schnüren befestigt hatten. Diese Variante gefällt mir wesentlich besser. Allerdings verändert diese Packvariante den Schwerpunkt des Kanus etwas nach oben, was etwas „kippliger“ sein könnte. 
 
Die Wettervorhersage versprach für die nächsten Tage schönes Wetter. Auch der Wind hielt sich in Grenzen. Für Paddel-Anfänger waren das sehr gute Voraussetzungen.
 
Nach der kurzen Einweisung und dem Packen der Ausrüstung konnte es endlich losgehen.
 
Die Seen der Mecklenburger Seenplatte sind bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders groß. Viele Seen sind durch natürliche und künstliche Kanäle miteinander verbunden. In den Verbindungskanälen ist die Navigation kein große Schwierigkeit. Wichtig ist in den Verbindungskanälen die Beachtung des Gegenverkehrs durch größere Schiffe, die die eine oder andere größere Welle erzeugen können.
 
Bild 7: Idylle auf dem Verbindungskanal
 
Die Seen selbst sind meistens langgezogen. Ohne Karte ist es nicht einfach am anderen Ende des Sees eine Einfahrt zu einem Verbindungskanal zu finden. Der kürzeste Weg zur Einfahrt in einen solchen Verbindungskanal ist der gerade Weg über den See. Aber ohne Karte ist das nicht leicht. Der zuhause am Computer vorbereitete Luftlinien-Track war daher ungemein wichtig. Die zweite Erkenntnis ist, dass auch auf einem Gewässer Tracks, hier Luftlinien-Tracks, durchaus sehr hilfreich sein können. Ohne Handy-Navigation wären wir sicherlich manchmal auf der Suche nach den Verbindungskanälen über die Seen geirrt und hätten einige Zusatzkilometer zurückgelegt.
 
In den Verbindungskanälen gibt es an bestimmten Stellen Schleusen, die die Niveauunterschiede zwischen manchen Seen ausgleichen.
 
Bild 8: Schleuse
 
Wir waren äußerst gespannt, wie die Vorgehensweise in den Schleusen aussehen würde. Aber das war ganz einfach. Zuerst fahren die großen Schiffe in die Schleuse und füllen am rechten Rand den Platz in der Schleuse aus. Dann fahren die Kanus auf der linken Seite an den rechts liegenden großen Schiffen vorbei bis nach vorn. Nach dem Schließen der Schleusentore wird geflutet. Beim Ausfahren aus der Schleuse sind zuerst die Kanus an der Reihe, dann fahren die großen Schiffe aus der Schleuse.
 
Die Kanus haben hinten ein kleines Steuerruder. Mit dem Steuerruder kann die Richtung geändert werden. Wegen der Größe unseres Kanus war eine Steuerung oft mit großen Schwierigkeiten verbunden. Das mit den Füßen über Bowdenzüge zu bedienende Steuerruder konnte nicht feinfühlig genug bedient werden. Bleibt die Frage, ob die Bowdenzüge nicht leichtgängig genug waren oder ob für die Bedienung eine bestimmte Fußtechnik notwendig gewesen wäre. Jedenfalls steuerten wir unsere anvisierten Ziele nicht immer geradlinig an, sondern meistens in einem kleinen Bogen. Dadurch haben wir sicherlich auf die Gesamtlänge der Kanutour bezogen einige zusätzliche Kilometer absolviert.
 
In den Verbindungskanälen gab es viele Stellen, wo wir an Land gehen konnten.
 
Bild 9: Anlegestelle für Kanus
 
Diese „Anlandungsstellen“ können von Kanus, wenn es der zur Verfügung stehende Platz hergibt, auch für die Übernachtung mit einem Zelt genutzt werden. Wir nutzten diese Stellen nur für Pausen oder den Gang ins Gebüsch.
 
Nach 18 km schlugen wir unsere Zelte auf dem Campingplatz Canow auf.
 
Bild 10: Campingplatz Canow
 
Das Fazit für den ersten Kanutag fällt zwiegespalten aus.
 
Körperlich waren wir beide wegen der ungewohnten Belastung durch das Paddeln vollkommen platt. Das hatten wir so nicht erwartet. Auf der anderen Seite stand die spektakuläre Natur der Seen und Verbindungskanäle.
 
An diesem Abend unterhielten wir uns noch lange über den vergangenen Tag und die Schlussfolgerungen für die nächsten Tage. Mein Enkel schlug deshalb eine Änderung der Kanutour vor. Er meinte, dass wir mehr die Verbindungskanäle befahren sollten. Kurz entschlossen plante ich daher die Kanutour um.
 
Für den 2.Tag planten wir den Besuch bei einem Bäcker in der Ortschaft Kleinzerlang ein. Dafür mussten wir einen kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen. Vorher informierte ich mich aber telefonisch, ob der Bäcker an diesem Tag geöffnet hat. Beim Bäcker versorgten wir uns mit Lebensmitteln für den aktuellen Tag. Ein Kaffee durfte natürlich auch nicht fehlen.
 
Dann befuhren wir einige Verbindungskanäle.
 
Bild 11: Verbindungskanal 1

Bild 12: Verbindungskanal 2
 
Auch Pausen kamen nicht zu kurz. 
 
Bild 13: Ein Erfrischungsbad im Verbindungskanal
 
Die Pausen wurden auch für eine Erfrischung im Wasser genutzt. Das Besondere an den Verbindungskanälen ist der Umstand, dass größere Boote, wie Hausboote, die Verbindungskanäle nicht befahren dürfen. Dort sind die Kanus unter sich. Wenn man nicht gerade von einer lauten Schulklasse auf Kanus gestört wurde, war die Ruhe in den Verbindungskanälen einfach himmlisch.
 
Bild 14: Seerosen überall
 
Riesige „Seerosenfelder“, so will ich das mal bezeichnen, und ein Schilfgürtel an beiden Ufern, waren das typische Merkmal dieser Verbindungskanäle.
 
Obwohl wir nach dem ersten Tag auf dem Kanu vollkommen platt waren, ging der zweite Tag überraschend gut über die Bühne. Trotzdem blieben wir bei dem geänderten Plan unserer Kanutour.
 
Nach dem zweiten Tag und 17 km, vorwiegend auf Verbindungskanälen, verbrachten wir die Nacht auf einem Campingplatz an der Fleether Mühle.
 
Dort konnten wir uns duschen. In einem Imbiss aßen wir mal wieder richtige Hausmannskost und tranken den einen oder anderen Radler.
 
Auf dem Campingplatz gab es auch einen Bäcker. Auf den freute ich mich besonders.
 
Am Morgen des 3.Tages, als das Zelt und das Tarp abgebaut waren, gingen wir zum Bäcker. Rühreier und Kaffee waren gerade recht für diesen Tag.
 
Neben dem Campingplatz gab es eine große Baustelle. Um was es da ging, konnte ich nicht genau identifizieren. Für meine Begriffe sah es aus, wie eine kleine Schleuse für Kanus. Weil der Bau noch nicht fertig war, mussten wir unsere leeren Kanus 100 Meter umtragen. Nach dem Umtragen packten wir wieder unser Kanu. Dann konnte es losgehen.
 
Wie schwer die Orientierung auf offenem Wasser sein kann, erlebten wir auf einem See vor der Ortschaft Mirow. Wir waren beide der Meinung, dass wir geradeaus fahren müssten. Vorsichtshalber warf ich einen Blick auf mein Handy. Erschrocken stellte ich fest, dass wir rechts abbiegen müssen, wenn wir unser Ziel, die Kanustation Granzow, ohne Umwege erreichen wollten.
 
Nach 12 km und in wesentlich besserer körperlicher Verfassung erreichten wir kurz vor Mittag die Kanustation Granzow. Nach der Abgabe und der Kontrolle des Kanus und der ausgeliehenen Ausrüstung (Paddel, Schwimmwesten, Abdeckplanen und Packsäcke) stand noch eine grobe Reinigung des Kanus an.
 
Mit einem Blick auf das Handy war die Abreise grob geplant. Für den Fußmarsch von ca. 4,5 km zum Bahnhof Mirow hatten wir 1,5 Stunden Zeit.
 
Über die Stationen
 
     -Neustrelitz (von Mirow mit dem Zug),
     -Berlin Hbf (von Neustrelitz mit dem Zug),
     -Jüterbog (von Berlin Hbf mit dem Zug),
     -Halle (von Jüterbog mit dem Zug)
 
reiste ich nach Schochwitz. Mein Enkel nutze die Gelegenheit und fuhr gleich weiter in seinen Heimatort.
 
Schon im Zug von Neustrelitz nach Berlin Hbf sind uns viele Jugendliche mit großen Rucksäcken aufgefallen. Der Zug nach Halle war vollkommen überfüllt. Sowas habe ich lange nicht mehr gesehen. Aus Gesprächen der Jugendlichen konnte ich entnehmen, dass sie zu einem 4-tägigen Musik-Festival in Ferropolis bei Gräfenhainichen unterwegs waren. Hinter Gräfenhainichen hatten wir den Zug wieder für uns.
 
Die Ausrüstung hatte ich nicht speziell auf das Paddeln „abgestellt“. Das, was fürs Wandern gut ist, sollte auch fürs Paddeln gut sein. Das waren vor der Kanutour so meine Gedanken. Egal welche Sportart ich betreibe, der UL-Gedanke (siehe Menüpunkt Fragen/Themen, Thema-A0 vom August 2021, Ultraleicht-Trekking - Welche Bedeutung steckt hinter diesem Konzept?) spielt immer eine Rolle. Meine Begleiter sehen das natürlich mit etwas anderen Augen. So "schlich" sich der eine oder andere unnötige Ausrüstungsgegenstand in den Rucksack meines Enkels. Unterwegs bemerkte er dann einmal „kleinlaut“, dass der Ausrüstungsgegenstand, den er gerade in der Hand hielt, nicht notwendig gewesen wäre.
 
Eine wichtige Erkenntnis für zukünftige Kanutouren ist, wenn sie es denn geben sollte, dass ich eigene kleinere Packsäcke mitnehmen würde. Zu den Packsäcken, wenn sie auf dem Kanu festgebunden werden, gehören natürlich noch elastische Spannschnüre mit Haken.
 
Bewährt haben sich auch die von mir zur Verfügung gestellten Solarpanel (SunnyBag und Lixada, kombiniert jeweils mit einer 10000er-NiteCore-Powerbank). Stromprobleme hatten wir nie.
 
Ob meine Wander-Regenkleidung für das Paddeln mit einem Kanu ausreichend ist, konnte ich wegen fehlendem Regen nicht klären. Ich habe da so meine Bedenken. Nicht umsonst tragen die Seeleute sogenanntes „Ölzeug“. Das ist wesentlich robuster als meine Wander-Regenkleidung.
 
Obwohl ich auf meinen Wandertouren nicht koche, besitze ich sehr wohl eine gute Kochausrüstung. Auf der Kanutour kam sie jeden Tag zum Einsatz. Mein Kocher geht nur für Schraubkartuschen. Für die Zukunft muss ich mir überlegen, wie ich unterschiedliche Typen von Gaskartuschen verwenden kann.
 
Und wie zuvor schon erwähnt, war mein zuhause vorbereiteter Track Gold wert. Weil wir keine Karte hatten, war die Orientierung auf den Seen nicht so einfach. Die Einfahrten zu den Verbindungskanälen waren von Weitem meistens nicht zu sehen. Erst ca. 100 Meter vor den Einfahrten waren diese als solche zu erkennen.
 
Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Fazit:
 
     -die Kanustation Granzow bietet verschiedene mehrtägige Kanutouren an
     -wir hätten sehr gern Karten für die Kanutour gehabt, gab es aber nicht
     -das war eine sehr abwechslungsreiche Seen-Landschaft
     -die ungewohnte Belastung, speziell der Arme, ist für einen Wanderer sehr ungewohnt
     -die Seen sind durch Verbindungskanäle miteinander verbunden
     -die Niveauunterschiede der Seen werden durch Schleusen ausgeglichen
     -die Versorgung ist kein Problem, die Ortschaften sind auf Wassersportler eingestellt
     -an den Seen gibt es viele Campingplätze
     -überall gibt es Anlegeplätze für Paddler, wo bei ausreichend Platz auch übernachtet
      werden kann   
     -zu bestimmten Jahreszeiten muss an den Seerändern, Verbindungskanälen und
      Campingplätzen mit Mücken gerechnet werden
     -Sonnencreme ist sehr wichtig
     -eine Sonnenbrille (zusätzliche Reflexion des Sonnenlichts vom Wasser) ist ein Muss
 
Wer jetzt die zurückgelegten Gesamtkilometer genau nachrechnet, kommt "nur" auf 47 km (1.Tag=18 km, 2.Tag=17 km und 3.Tag=12 km), statt auf 50 km, wie in der Tourenliste (siehe Menüpunkt Touren) angegeben. Aber die zusätzlichen 3 km sind den "Bögen" geschuldet, die wir bei der Überquerung der Seen gefahren sind, weil wir nicht in der Lage waren streng geradeaus zu fahren.
 
Durch die kurzfristige Umplanung der Kanutour nach dem 1.Tag sind wir nur ca. 50 km statt der geplanten 71 km gefahren. Aus 4 Tagen auf dem Wasser sind 3 Tage auf dem Wasser geworden.

Ist das nun als ein "Misserfolg" zu werten, weil wir die geplante Route nicht komplett abgefahren sind?
 
Für mich ist das überhaupt kein Misserfolg. 
 
Da diese Kanutour auch für mich ein Einstieg in einen vollkommen neuen sportlichen Bereich war, besaß ich keinerlei Erfahrungen, was die körperlichen Belastungen beim Paddeln angeht. 
 
Wenn ich jetzt eine weitere Kanutour planen würde, kann ich wesentlich besser einschätzen, was mich erwartet.
 
Für die Kanutour gibt es keine POI-Liste. Ich weiß nicht so recht, wie ich das bei einer Seeüberquerung mit den Kilometerangaben machen soll. Aber auf der Internetseite der Kanustation Granzow sind alle wichtigen POI (Orte, Schleusen, Hotels und Pensionen, Campingplätze, Gaststätten, Einkaufsmöglichkeiten (Supermärkte, Bäcker usw)) eingezeichnet. Auch wir haben uns an diesen Angaben orientiert.
 
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinem Track. Diesmal steckt in der GPX-Datei der gesamte Track von 71 km.
 
 
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinem Track.
 
Zu der ganzen Wandertour gibt es natürlich wesentlich mehr Bilder. Wer will, kann sich die Bilder in dem folgenden Link, der in ein GoogleDrive-Verzeichnis verzweigt, komplett anzeigen lassen.
 
 
Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite meines Blogs im Tourenverzeichnis die Zeichenkette "Bilder", hinter der sich ebenfalls ein Link zu den Bildern dieser Wandertour befindet.


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