Vor längerer Zeit sprach mich meine Tochter Romy an, ob wir nicht
gemeinsam eine Wandertour machen könnten. Wünsche an die Wandertour hatte
sie natürlich eine ganze Menge. Eine schöne Landschaft wurde gewünscht und
es sollte vor allem nicht zu „alpin“ sein. Auch um das Wetter musste ich
mich kümmern. Zu meiner großen Überraschung wollte meine Tochter sogar
einige Tage im Zelt übernachten. Nach reiflicher Überlegung blieb eigentlich
nur eine Wandertour irgendwo in der
Mecklenburger Seenplatte übrig.
So begann ich mit der
Planung. Das Ergebnis war eine Mehrtageswanderung vom Bahnhof in
Neustrelitz zum Bahnhof in Waren (Müritz). Insgesamt ergaben
sich 55 km. Geplant waren drei Tagesetappen mit zwei Übernachtungen im
Zelt.
Als Zeitraum hatten wir uns Mitte Mai ausgesucht. Das versprach wettermäßig der günstigste Zeitpunkt zu sein.
Die Anreise erfolgte, wie immer bei meinen Wandertouren in Deutschland, mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Weil ich mit dem Flixbus für die Anreise nach Lissabon zum Caminho Portugues ganz gute Erfahrungen machte, plante ich diesmal auch mit dem Flixbus. Da es aber keine günstige Verbindung von Halle in Richtung Norden gab, musste ich auf den Flixtrain ausweichen. Das Netz für den Flixtrain ist bei weitem nicht so dicht, wie das Netz für die Flixbusse. Ein möglicher Abfahrtsort war für uns der Hauptbahnhof in Leipzig. Das war nicht ganz optimal für unseren eigentlichen Startort Schochwitz.
Als Zeitraum hatten wir uns Mitte Mai ausgesucht. Das versprach wettermäßig der günstigste Zeitpunkt zu sein.
Die Anreise erfolgte, wie immer bei meinen Wandertouren in Deutschland, mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Weil ich mit dem Flixbus für die Anreise nach Lissabon zum Caminho Portugues ganz gute Erfahrungen machte, plante ich diesmal auch mit dem Flixbus. Da es aber keine günstige Verbindung von Halle in Richtung Norden gab, musste ich auf den Flixtrain ausweichen. Das Netz für den Flixtrain ist bei weitem nicht so dicht, wie das Netz für die Flixbusse. Ein möglicher Abfahrtsort war für uns der Hauptbahnhof in Leipzig. Das war nicht ganz optimal für unseren eigentlichen Startort Schochwitz.
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Bild 1: Das obligatorische Startfoto |
Mit dem PKW meiner Tochter fuhren wir am zeitigen Morgen nach Leipzig. Auf der Fahrt dorthin wurden wir von einem herrlichen Sonnenaufgang überrascht.
Das Auto stellten wir in einem Langzeit-Parkhaus ab. Anders wären wir nicht
zur günstigsten Abfahrtszeit von 6:41 Uhr nach Leipzig gekommen.
Von Leipzig fuhren wir für unglaubliche 14 Euro pro Person mit nur einem Zwischenstop nach Berlin zum Hauptbahnhof. Von dort ging es mit einem Regionalexpress und dem Deutschlandticket weiter nach Neustrelitz, das wir gegen 10 Uhr erreichten.
Dort angekommen rüsteten wir erstmal unsere Rucksäcke vom Reise- in den Wandermodus um.
Von Leipzig fuhren wir für unglaubliche 14 Euro pro Person mit nur einem Zwischenstop nach Berlin zum Hauptbahnhof. Von dort ging es mit einem Regionalexpress und dem Deutschlandticket weiter nach Neustrelitz, das wir gegen 10 Uhr erreichten.
Dort angekommen rüsteten wir erstmal unsere Rucksäcke vom Reise- in den Wandermodus um.
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Bild 3: Marschfertig machen |
Dann machten wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt, wo wir die Erstversorgung für die Wandertour vornehmen wollten. Bei der Planung hatte ich gesehen, dass an unserer Wanderroute aus der Stadt heraus mehrere Supermärkte (Kaufland, Netto) lagen. Gegen 12 Uhr, nach einer ausgedehnten Mittagspause auf dem zentralen Platz in Neustrelitz, waren wir dann endlich abmarschbereit.
Unser Ziel für den 1.Tag war ein Campingplatz am Käbelicksee in der Nähe der Ortschaft Kratzeburg. Das sind 13 km, die wir am Nachmittag noch zurücklegen wollten. Anfangs auf Feldwegen,
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Bild 5: Wunderschöne Waldwege |
erreichten wir gegen 15:30 Uhr den Campingplatz. Der Campingplatz war riesengroß und beliebter Ausgangspunkt für Paddler. Nach der Anmeldung und ersten kühlen Getränken aus dem Kühlschrank der Anmeldung, suchten wir uns einen geeigneten Platz für unser Nachtlager. Schnell war das Tarp für mich und das 1-Mann-Zelt für meine Tochter direkt am See aufgebaut.
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Bild 6: Beim Aufbau des Zelts |
Danach war Zeit für interessante Gespräche mit zwei Paddlern, die unsere Zelt-Nachbarn waren. Von den Paddlern erfuhren wir, dass sie am nächsten Tag zu einer 300-km-Paddeltour aufbrechen, die 14 Tage dauern sollte. Bei den Gesprächen stellte sich heraus, dass ein Paddler bereits meine sichtbare Ultraleicht-Ausrüstung (Zelt Tarptent ProTrail Li und Tarp zpacks Pocket Tarp with Doors) in Augenschein genommen hatte. Er kannte sich im Ultraleicht-Umfeld sehr gut aus und es entwickelte sich schnell eine fachliche Diskussion über die Ultraleicht-Thematik. Auch seine Ausrüstung, speziell das Zelt (Tarptent Double Rainbow DW aus Ultra-Material), konnte ich ausführlich begutachten und vor allem „befingern“.
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Bild 7: Tarptent Double Rainbow DW Ultra |
Gegen Abend ging es an die Vorbereitung für das Abendessen. Schon seit Jahren koche ich aus Gewichtsgründen nicht mehr auf meinen Wandertouren. Für einen Kaffee machte ich daher in der Vergangenheit manchmal gewaltige Umwege, die mir einige zusätzliche Kilometer bescherten. Ein Wunsch meiner Tochter war, dass sie vor dem Start einer Tagesetappe immer einen Kaffee trinken kann. Auch tagsüber wäre ein Kaffee nicht schlecht, wenn wir unterwegs keine andere Möglichkeit dazu haben würden. Also holte ich vor der Wandertour meine Kochausrüstung aus dem Schrank und überprüfte und testete alles.
Die Bratwürste sind jedenfalls gelungen und schmeckten vorzüglich.
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Bild 8: Bratwürste zum Abendessen |
Nach dem langen Tag konnten wir beide ausgezeichnet schlafen.
Der erste Tag verlief also optimal?
JA, wenn da nicht diese gewaltige Mückenplage während der Wanderung und auf dem Campingplatz wäre. Wir hatten uns beim Start in Neustrelitz zwar vorsorglich mit Mückenmittel (Bushman) eingerieben, aber trotzdem waren die Mückenschwärme ungemein lästig. An Pausen im Wald war nicht zu denken. Pausen konnten wir nur auf freien und sonnigen Flächen einlegen, weil dort die Mücken nicht so extrem vorhanden waren. In Waldgebieten mussten wir immer in Bewegung bleiben, sonst hätten uns die Mückenschwärme „aufgefressen“.
Als Ultraleicht-Wanderer, der Teile seiner Ausrüstung mittlerweile selbst fertigt, machte ich mir natürlich Gedanken, wie das Mückenproblem ohne „chemische Keule“ gelöst werden könnte. Eine Idee habe ich schon. Da zeichnet sich am Horizont ein neues MYOG-Projekt ab.
Der 2.Tag begann natürlich, wie von meiner Tochter gewünscht, mit einem Kaffee für uns beide.
Unser Tagesziel war der Campingplatz in Klockow. Dieser kleine
Campingplatz liegt mitten im Wald.
Den ganzen Tag waren wir fast nur auf Waldwegen unterwegs, sozusagen „herligste Natur“.
Den ganzen Tag waren wir fast nur auf Waldwegen unterwegs, sozusagen „herligste Natur“.
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Bild 10: „Herligste“ Natur |
Wegen der Mückenplage konnten wir nicht überall Pausen einlegen. Diesmal wählten wir für eine längere Pause einen besonderen Platz aus. Ein gemauertes Becken mit Wasser, im Halbkreis umrahmt mit großen Bruchsteinen, machte mich etwas nachdenklich. Daneben stand ein großer Obelisk mit Stadtnamen. Das machte mich noch nachdenklicher. Erst durch ein Gespräch mit Radfahrern, die ebenfalls eine Pause an dieser Stelle machten, kam die Erleuchtung. An diesem Rastplatz entspringt der Fluss Havel.
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Bild 11: Die Quelle der Havel |
Die an den großen Bruchsteinen befestigten Stadtwappen zeigen die Städte an durch die die Havel fließt. Bei der Planung hatte ich das vollkommen übersehen, dass das ein besonderer Ort ist.
An diesem Tag trafen wir auf den Waldwegen oft auf eine besondere Wanderweg-Markierung.
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Bild 12: Der Müritz-Nationalparkweg |
Das blaue M auf weißem Grund ist die Markierung für den Müritz-Nationalparkweg. Dieser Rundweg ist 175 km lang und verläuft im Nationalpark Müritz.
Als wir dachten, dass wir kurz vor unserem Tagesziel sind, hielt der Weg noch eine Überraschung bereit. Die Wege bei der Planung und die Realität stimmten in der Gegend der Ortschaft Bocksee überhaupt nicht mehr überein. Da, wo wir entlanggehen wollten, standen plötzlich neue Gebäude, die weiträumig eingezäunt waren. Die Wege waren wie abgeschnitten. In solchen Fällen werden die Daten der OpenStreetMap-Karten, die ich für die Planung benutzte, zwar "irgendwann" korrigiert, aber in diesem Fall hat das wohl noch niemand getan.
In der Gegend meines Heimatdorfes Schochwitz habe ich mich in den letzten Jahren als "OSM-Mapper" betätigt. Die OSM-Mapper können über eine Internet-Plattform fehlende Wege in den OSM-Karten selbst eintragen und damit korrigieren. Man glaubt es kaum, welche Wege in der Gegend von Schochwitz in den OSM-Karten fehlen. Mittlerweile habe ich die fehlenden Wege, meistens sind das kleine Trampelpfade, in den OSM-Karten nachgetragen. Aber in anderen Orten scheinen die Korrekturen, wie wir auf dieser Wandertour erleben durften, nicht so schnell zu erfolgen.
Aber trotzdem fanden wir den Campingplatz.
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Bild 13: Der Campingplatz mit Gaststätte |
Der versöhnliche Abschluss an diesem Tag war die kleine Kneipe auf dem Campingplatz, wo wir uns kühle Getränke und ein Essen gönnten.
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Bild 14: Der Tagesabschluss |
Für den 3.Tag und die Abreise hatten wir uns noch 26 km aufgehoben. Das ist eine ordentliche Tagesstrecke. Frühestens gegen 16 Uhr fuhr ein Regionalexpress von Waren (Müritz) nach Berlin. Wenn wir spätestens um 8 Uhr losgehen, bleiben uns 8 Stunden für diese Strecke, so die grobe Zeitplanung. Wegen der Mückenplage liefen wir in einem hohen Tempo durch die Wälder. Eine Pause gönnten wir uns nur in einer Bushaltestelle in einem kleinen Dorf.
Am Pfingstsonntag trafen wir unzählige
Radfahrer auf ihren eBikes. Das machte das Vorwärtskommen nicht gerade
einfach.
Wegen des hohen Gehtempos erreichten wir die Stadt Waren (Müritz) wesentlich früher als geplant.
Wegen des hohen Gehtempos erreichten wir die Stadt Waren (Müritz) wesentlich früher als geplant.
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Bild 15: Geschafft! |
Die gewonnene „Freizeit“ und die erfolgreiche Beendigung unserer gemeinsamen Wandertour feierten wir in einem Eiskaffee im Zentrum von Waren mit Blick auf den Hafen.
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Bild 16: Der Hafen von Waren (Müritz) |
Mit
-dem Regionalexpress nach Berlin und
-dem Flixtrain nach Leipzig und
-dem Auto nach Schochwitz
schlossen wir diesen langen Tag ab. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass wir für den Flixtrain von Berlin nach Leipzig knapp 5 Euro pro Person bezahlten. Wir fragten uns bei diesem Preis für die Fahrt, wie sich das ökonomisch für Flixtrain rechnet. Der Flixtrain hatte sieben Waggons. Auf dem Bahnhof in Leipzig sahen wir dann, dass die Rechnung von Flixtrain doch aufgehen könnte. Aus den sieben Waggons des Zuges stiegen geschätzt ca. 500 Menschen aus. Dazu muss man wissen, dass in den Waggons des Flixtrains wesentlich mehr Sitzplätze als bei der Deutschen Bahn eingebaut sind. Die Beinfreiheit in den Waggons ist also hart an der Grenze.
Meine Ausrüstung hat allen Belastungen standgehalten.
Diesmal verwendete ich den Rucksack zpacks Arc Haul. Das ist mein „Lastenesel“, weil ich neben der Kochausrüstung auch noch das Zelt für meine Tochter außen am Rucksack befestigen konnte. Der Rucksack hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel und damit auch einige kleinere Reparaturen hinter sich, aber es funktioniert noch alles super.
Meine Kochausrüstung kam nach einigen Jahren der Pause wieder zum Einsatz. Manches lief nicht so routiniert von der Hand, aber verhungert und verdurstet sind wir nicht. In Zukunft werde ich meine Kochausrüstung, speziell die von X-Boil, wieder häufiger nutzen. Zum Kaffee oder Tee kochen reicht das allemal.
Den Biwaksack von Alpkit Kloke konnte ich nicht testen. Das werde ich bei passender Gelegenheit nachholen.
Hier noch ein kleines Fazit zu der Wandertour:
-meine Tochter Romy hatte auf dieser Wandertour keinerlei Probleme
-im Zelt konnte sie sehr gut schlafen
-im Naturpark ist zelten nur auf Campingplätzen angesagt
-Seen gibt es massenweise, das ist also ein wahres Paddlerparadies
-die Mecklenburger Seenplatte ist wieder für längere Wandertouren
in meinen Fokus gerückt (zB Müritz-Nationalparkweg)
Kurz vor dem Ende des Berichts gibt es noch etwas Statistik in Form einer Liste der interessantesten Wegpunkte (Schutzhütten, Supermärkte usw). Jede Zeile der Liste enthält eine "geschätzte" Kilometerangabe und eine Beschreibung des Wegpunktes. Die Kilometerzählung orientiert sich dabei an der Laufrichtung.
Zusätzlich ist über den nachfolgenden Link ein Download der POI-Liste als
PDF-Datei möglich.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_POI.pdf
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "POI" versteckt sich ebenfalls der Link zur POI-Liste.
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinem Track. Diesmal steckt in der GPX-Datei der gesamte Track von 55 km.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_Track.gpx
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinem Track.
Zu der ganzen Wandertour gibt es natürlich wesentlich mehr Bilder. Wer will, kann sich die Bilder in dem folgenden Link, der in ein GoogleDrive-Verzeichnis verzweigt, komplett anzeigen lassen.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_Bilder
Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite meines Blogs im Tourenverzeichnis die Zeichenkette "Bilder", hinter der sich ebenfalls ein Link zu den Bildern dieser Wandertour befindet.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_POI.pdf
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "POI" versteckt sich ebenfalls der Link zur POI-Liste.
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinem Track. Diesmal steckt in der GPX-Datei der gesamte Track von 55 km.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_Track.gpx
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinem Track.
Zu der ganzen Wandertour gibt es natürlich wesentlich mehr Bilder. Wer will, kann sich die Bilder in dem folgenden Link, der in ein GoogleDrive-Verzeichnis verzweigt, komplett anzeigen lassen.
WT004_DE_Von_Neustrelitz_nach_Waren_(Müritz)_Bilder
Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite meines Blogs im Tourenverzeichnis die Zeichenkette "Bilder", hinter der sich ebenfalls ein Link zu den Bildern dieser Wandertour befindet.
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