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29 September 2025

Durch den Urwald im Nationalpark Hainich (Deutschland, 20 km)

Seit Juni 2011 ist der Naturpark Hainich Teil der UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“ und hat damit globale Bedeutung erlangt. Im Hainich stehen die Rotbuchen im Mittelpunkt, die nach der Eiszeit große Teile Mitteleuropas eroberten, was einen weltweit einmaligen Prozess darstellt. 

Der Hainich ist kein gänzlich unbekanntes Gebiet für mich. Auf der Wandertour Ostdeutsche Mittelgebirgstour, die sich aus drei Teilstücken zusammensetzt, dem Kammweg im Erzgebirge, dem Rennsteig im Thüringer Wald und einem freigeplanten Teilstück von Hörschel (bei Eisenach) nach meinem Heimatort Schochwitz, bin ich westlich (Kammerforst) dicht am Hainich vorbeigelaufen. Mir war damals nicht bewusst, welches Landschaftsjuwel der Hainich ist. Vielleicht hätte ich dann das dritte Teilstück der Wandertour in diesem Bereich etwas anders geplant.

In einem Wander-Forum hat ein User zu einer Tageswanderung durch den Hainich eingeladen. Weil der Hainich nicht weit von meinem Heimatort entfernt liegt, habe ich kurzentschlossen meine Teilnahme zugesagt.

Insgesamt haben sich zwölf Wanderfreunde gefunden.

An einem Freitag Ende September 2025 reisten wir an. Einige mit dem Auto, andere mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Organisator des Wochenendes hat allen Wanderfreunden die Koordinaten des Treffpunktes mitgeteilt. Die Autos mussten am Rande des Hainichs auf einem Parkplatz abgestellt werden. Im Hainich gilt absolutes Autoverbot.

Der Weg zum Übernachtungsplatz war nicht leicht zu finden, auch weil einige Wanderfreunde spät am Abend in der Dunkelheit am vereinbarten Treffpunkt eintrafen.

Bild 1: Zeltwiese

Zwei Wanderfreunde nutzten die Zeltwiese für die Übernachtung.

Bild 2: Übernachtungsplattform 1

Die meisten Wanderfreunde wollten in Hängematten übernachten. Dafür verwendeten sie die Plattform in Bild 2 und „geeignete“ Bäume, die neben der Zeltwiese im Wald zahlreich😆 zu finden waren. 

Bild 3: Übernachtungsplattform 2

Von den Hängematten-Schläfern werden Wanderfreunde, die in Zelten oder Tarps übernachten, gerne als „Bodenbrüter“ bezeichnet. Meine Übernachtungsstelle war die Plattform in Bild 3. Davon gab es mehrere. Dort war ich vollkommen allein und konnte ungestört schlafen. Wegen der Plattform musste ich mein Tarp nicht aufbauen. Solche Übernachtungsplätze, wenn ich sie auf meinen Wandertouren finden kann, nutze ich sehr gerne.

Bild 4: Platz für ein Lagerfeuer

Den ersten Abend verbrachten wir mit Fachsimpeln und einem Kasten Bier, den ich spendierte, an einem Lagerfeuer.

Für die Tageswanderung am Samstag durch den Urwald des Nationalparks hatten wir einen Nationalpark-Ranger gebucht. Das sollte uns eine interessante Wegführung garantieren. 

Der Ranger beabsichtigte uns durch die Kernzone des Urwalds zu führen.

Der Nationalpark war zu DDR-Zeiten ein Truppenübungsplatz für die Volksarmee und die Russen.

Bild 5: Freiflächen für Schießübungen

Davon zeugten einigen Freiflächen, die wir vorsichtig (alte unentdeckte und noch scharfe Munition😆) auf schmalen Pfaden durchquerten.

Bild 6: Überbleibsel einer Schießübung

Auch das eine oder andere Überbleibsel (zB die Kartusche einer Panzerfaust, siehe rote Markierung) der Schießübungen war noch an einem Baum zu erkennen. 

Der Urwald kann auf Wanderwegen jederzeit durchquert werden. Normale Wanderer dürfen die Wanderwege nicht verlassen. Mit einem erfahrenen Ranger ist die Durchquerung des Urwalds auch abseits der Wanderwege möglich. 

Bild 7: Kernzone des Urwalds 1

Bild 8: Kernzone des Urwalds 2

Bild 9: Kernzone des Urwalds 3

Der Ranger erzählte uns gerade auf dem „Cross Country“-Abschnitt durch den Urwald viel über die Pflanzen- und Tierwelt der Kernzone. Das war hochinteressant.

Bild 10: Hainichbaude am Cralauer Kreuz

Unsere Mittagspause verbrachten wir in der Hainichbaude. Der Betreiber der Baude war viele Jahre in der Alpenregion als Gastwirt tätig. Das äußere Erscheinungsbild und die Inneneinrichtung der Baude kann diese Tatsache nicht verleugnen. Die Bedienung war umtriebig und das Essen schmeckte hervorragend.

Bild 11: Klimaturm

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zum Klimaturm. Auf diesem Klimaturm sind viele Messgeräte installiert, die alle möglichen Klimadaten in der Kernzone des Urwalds erfassen.

Bild 12: Umweltbildungsstation

Zum Abschluss besuchten wir noch kurz die Umweltbildungsstation (UBIS). Diese Einrichtung steht an ausgewählten Tagen oder nach Vereinbarung für Umweltbildungszwecke zur Verfügung.

Bild 13: Kesselgulasch am Lagerfeuer

Den „leckeren“ Abschluss dieser sehr schönen und informativen Tageswanderung bildete am Abend ein Kesselgulasch auf dem Lagerfeuer, den der Ranger vorbereitet hatte. 

Zu dieser Tageswanderung gibt es keine POI-Liste und keinen Track, die heruntergeladen werden können. Der Grund dafür ist, dass die Tageswanderung Cross Country-Abschnitte (Querfeldein-Abschnitte) enthält, die nur mit einem Ranger begangen werden können. 

Zu der Tageswanderung gibt es noch mehr Bilder.

    WT014_DE_Durch_den_Urwald_im_Nationalpark_Hainich_Bilder

Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "Bilder" versteckt sich der Link zu weiteren Bildern.

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