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06 August 2025

Durchs Eckertal zur Taubenklippe (Deutschland, 25 km)

 
Im Harz habe ich schon einige Wandertouren bestritten. Der Grund dafür ist, weil der Harz sozusagen „vor meiner Haustür“ liegt. Von meinem Heimatort Schochwitz bis in den Harz ist es mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Katzensprung. Lange habe ich diesem Umstand in meinem Blog keine besondere Bedeutung geschenkt. 

Mittlerweile gibt es ein Wanderprojekt Durch den Harz. In dem Projekt beschreibe ich Mehrtageswanderungen im Harz, die ich in den letzten Jahren unternommen habe. Das sind längst nicht alle. Irgendwann habe ich mich auch entschlossen Berichte über äußerst interessante Tageswanderungen zu schreiben. Auch da spielt der Harz mittlerweile eine nicht unbedeutende Rolle.

Jetzt kommt eine weitere Tageswanderung aus dem Harz dazu:

     Durchs Eckertal zur Taubenklippe (25 km)
 
Durchs Eckertal bin ich schon einmal gewandert. Das war im Juni 2021 auf der Wandertour Das Grüne Band, Teil 1 entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. 

Diesmal sind wir, meine Tochter Romy und ich, an der Gaststätte Eckerkrug im Ort Eckertal gestartet. An diesem Tag hatte die Gaststätte allerdings geschlossen. Leider ist das in Deutschland mit vielen Gaststätten so, nicht nur im Harz. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der kleine Ort Eckertal liegt in unmittelbarer Nähe des größeren Ortes Stapelburg. Eckertal war aber der „Westen“, Stapelburg dagegen der „Osten“. Zwischen den Orten verlief die innerdeutsche Grenze.
 
Bild 1: Ehemalige DDR-Grenze

Etwa 700 m vom Startpunkt entfernt liegt ein ziemlich großer Wanderparkplatz.
 
Bild 2: Wegweiser

Auch dieser Wanderparkplatz wäre ein geeigneter Startpunkt für die Wandertour.
 
Bild 3: Die wildromantische Ecker
  
Schon bei meiner ersten Begegnung mit dem Fluss Ecker ist mir der Fluss und das tief eingeschnittene Tal aufgefallen. Rechts und links der Ecker ragen die Talwände zeimlich steil nach oben, so dass gerade noch Platz für einen Weg rechts und links ist.
 
Bild 4: Auf dem Weg zum Eckerstausee

Der Wanderweg verläuft auf den ersten 10 Kilometern bis in die Nähe der Staumauer des Eckerstausees fast vollständig im Schatten. Deshalb wäre der Wanderweg auch für eine Sommer-Wanderung sehr gut geeignet. Im Bereich der Staumauer steigt der Wanderweg bis zur Höhe der Staumauer an.
 
Bild 5: Trinkwasserquelle an der Staumauer

Neben der Staumauer gibt es eine Trinkwasserquelle. Eine Beschilderung weist darauf hin, dass das Trinkwasser ist. Trotzdem nutzte ich die Gelegenheit für den Test eines Grayl-Wasserfilters. Die Bedienung des Wasserfilters ist denkbar einfach. Das Gewicht des Wasserfilters ist für einen UL-Wanderer aber „außerirdisch“. Für zukünftige Wandertouren muss ich entscheiden, welchen Vorteil ich nutzen will, die einfache Bedienbarkeit oder das Gewicht eines anderen leichteren Wasserfilters.
 
Bild 6: Die Grenze mitten auf der Staumauer

Die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief auch mitten auf der Staumauer und dadurch auch mitten durch den Stausee. Für uns war das ein sehr seltsamer Anblick.
 
Bild 7: Eckerstausee

Wer das Bild des Stausees genau betrachtet, wird feststellen, dass dem Stausee einiges an Wasser fehlt. Geschätzt sind das ca. 5 m Wasserhöhe. Ich mag mir überhaupt nicht ausrechnen, wieviel Kubikmeter Wasser das sind.
 
Bild 8: Kaffeepause am Stausee

Noch am Stausee legten wir eine ausführliche Mittagspause mit einem selbstgekochten Kaffee ein.
 
Bild 9: Der neue Kaffe in der Filtertüte

Dafür verwendeten wir einen neuen gemahlenen Kaffee in speziellen Filtertüten. Die Filter mit dem Kaffee werden entfaltet, am Rand der Kaffeetasse aufgehängt und in das heiße Wasser getaucht.

Trotzdem waren wir mit dem Kaffee nicht so richtig zufrieden. Es war nicht so sehr der Geschmack, sondern die besondere Zubereitung, die uns einige Kopfschmerzen bereitete. Aber vielleicht ist nur etwas Übung erforderlich. Die Zukunft wird zeigen, ob das die schon lange gesuchte Lösung für einen unterwegs zubereiteten Kaffee ist.
 
Bild 10: Das Werk des Borkenkäfers

Auf dem Rückweg bewegten wir uns weit oberhalb des tief eingeschnittenen Tales der Ecker. Dort waren auch die fürchterlichen Folgen des Borkenkäfers zu sehen. So sieht es fast im gesamten Brockenbereich aus.
 
Bild 11: Blühende Pflanzen am Wegesrand

So schlimm wie die Nadelbäume aussehen, so hervorragend profitieren andere Pflanzen von der fehlenden Beschattung der Nadelbäume. 
 
Bild 12: Beeren in Hülle und Fülle

Durch die Sonnenstrahlen, die jetzt bis zum Boden vordringen können, erhalten andere Pflanzen ein Chance sich zu entwickeln. Überall sieht man blühende Pflanzen. Beerensträucher (Brombeeren) wachsen am Wegesrand und laden zum Naschen ein. Für 500 Meter Wegstrecke haben wir ca. 45 Minuten gebraucht. Ich habe noch nie so viele Beeren gegessen, wie an diesem Tag.
 
Bild 13: Kolonnenweg

Der zweite Teil des Wanderweges, im Prinzip der Rückweg, verlief auf Lochplatten, wie ich sie von den Kolonnenwegen der ehemaligen innerdeutschen Grenze kenne. Viele dieser Kolonnenwege existieren noch, speziell in Thüringen, und werden als Wanderwege benutzt. Das läuft sich vom Schrittmaß fürchterlich, aber was will man machen.

Trotzdem finde ich die Anordnung der Kolonnenwege zur Grenze an dieser Stelle etwas seltsam. Normalerweise verlaufen die Kolonnenwege wenige Meter neben der Grenze. Die Grenze war aber die Ecker unten im engen und sehr steilen Tal. Direkt neben der Ecker konnte ich nicht die geringste Spur eines Kolonnenwegs entdecken. Weit oberhalb, ziemlich weit von der Grenze entfernt, verlaufen die Lochplatten, die für mich die ehemaligen Kolonnenwege sind.

Ist diese Anordnung von Grenze und Kolonnenweg dem tief eingeschnittenen Tal der Ecker geschuldet?

Das ist eine Vermutung von mir, die aber nicht stimmen muss. Vielleicht habe ich nur etwas übersehen.

Der Wanderweg macht dann einen gewaltigen Abstecher zur Taubenklippe.
 
Bild 14: Taubenklippe

Der Weg dorthin ist ein sehr schöner Single Trail.
 
Bild 15: Schutzhütte an der Taubenklippe

An der Taubenklippe steht eine Schutzhütte. Diese Schutzhütten werden von mir gerne für eine Übernachtung genutzt, wenn sie in der Nähe des Wanderweges stehen und von der Länge der entsprechenden Tagesetappe in mein Schema passen. 

D.h. 10 Km nach dem Start nützt mir eine Schutzhütte wenig. Wenn aber 35 km nach dem Start eine Schutzhütte auf der Karte zu sehen ist und ich bereits 25 km zurückgelegt habe, "schleppe"😆 ich mich noch weitere 10 km bis zur Schutzhütte. Ich hoffe dann auf eine geräumige und saubere Schutzhütte.

Die Schutzhütte an der Taubenklippe war in keinem guten Zustand. Der Boden war durch große Steine sehr uneben, was eine Isomatte nicht immer ausgleichen kann. Aber ich wollte da ja nicht übernachten. Trotzdem merkte ich mir die Schutzhütte als POI in meiner Navi-Software Topo GPS.
 
Bild 16: Blick von der Taubenklippe

Dann bestiegen wir noch die Felsformation an der Taubenklippe und warfen einen weiten Blick in die Ferne.

Über weitere Kilometer erreichten wir auf Kolonnenwegen dann wieder den Startpunkt unserer Tageswanderung. 

Es war aus geschichtlicher Sicht ein sehr informativer Wandertag. Auch die Natur hielt die eine oder andere Überraschung bereit, obwohl uns der Anblick der kahlen Nadelbäume immer wieder erschreckte. Aber es besteht Hoffnung für den Wald im Harz. Die Natur erholt sich rasend schnell. Überall ist das zu sehen.

Kurz vor dem Ende der Beschreibung gibt es noch etwas Statistik in Form einer Liste der interessantesten Wegpunkte (POI). Jede Zeile der Liste enthält eine "geschätzte" Kilometerangabe und eine Beschreibung des Wegpunktes. Die Kilometerzählung orientiert sich dabei an der Laufrichtung.


Zusätzlich ist über den nachfolgenden Link ein Download der POI-Liste als PDF-Datei möglich.

     WT012_DE_Durchs_Eckertal_zur Taubenklippe_POI.pdf

Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "POI" versteckt sich ebenfalls der Link zur POI-Liste
 
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinen Tracks.

     
WT012_DE_Durchs_Eckertal_zur_Taubenklippe_Tracks.gpx

Die GPX-Datei enthält vier Tracks:
 
     (1) Durchs Eckertal (21 km)
     (2) Durchs Eckertal zur Taubenklippe (25 km, siehe Beschreibung)
     (3) Durchs Eckertal mit Eckerstausee (29 km)
     (4) Durchs Eckertal mit Eckerstausee und Taubenklippe (31 km)

Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinen Tracks.

Zu der Wandertour gibt es über den nachfolgenden Link noch mehr Bilder.

    WT012_DE_Durchs_Eckertal_zur_Taubenklippe_Bilder

Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "Bilder" versteckt sich ebenfalls der Link zu weiteren Bildern.
 

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