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18 August 2025

Wicklow Way (Irland, 128 km)

 
Meine Tourenliste zeigt ein sehr interessantes Detail. Seit dem Jahr 2023 war ich nur sehr selten auf Solo-Wandertouren unterwegs. Vielmehr begleiteten mich auf meinen Wandertouren ein oder sogar mehrere Familienmitglieder. Offenbar konnte ich den „Wandervirus“ erfolgreich weitergeben. 

Meine Wanderbegleitungen melden schon mindestens ein Jahr im Voraus ihre „Wünsche“ an. Sie wissen, dass ich diesen Vorlauf für eine gute Planung der Wandertouren benötige.

So war es auch mit dem Wicklow Way in Irland. 
 
Bild 1: Markierung 1

Irgendwann wurde diese Idee im Jahr 2024 von meiner Tochter Romy und meiner Enkeltochter Lilly an mich herangetragen. Beide hatten also die Absicht mich zu begleiten.
 
Bei der Planung galt es also drei Leute unter einen Hut zu bringen. Als Zeitraum hatten wir uns eine Woche im August 2025 ausgesucht. Da waren Semesterferien und auch der Urlaub der noch „arbeitenden Begleiterin“😆 konnte langfristig geplant werden. Der zeitliche Rahmen für die 128 km lange Wandertour war auch schnell abgesteckt. Einen Tag für die Anreise, sieben Wandertage und einen Tag für die Abreise. Insgesamt waren das also neun Tage.

Zuerst suchte ich mir einen Track im Internet und plante die Wandertour mit meiner Planungssoftware Basecamp. Die Laufrichtung war die erste Entscheidung, die wir treffen mussten:

     (1) von Dublin nach Clonegal oder
     (2) von Clonegal nach Dublin

Wir entschieden uns ziemlich schnell für die zweite Variante, also von Clonegal nach Dublin zu laufen. Das hatte den wichtigen Vorteil, dass wir nach dem Ende der Wandertour noch einen Nachmittag und Abend in Dublin verweilen konnten.

Wo ein Vorteil ist, gibt es evtl. auch einen Nachteil. Aber dazu später mehr.
 
Die meisten Wanderer starten offenbar in Dublin. Es kamen uns jedenfalls wesentlich mehr Wanderer entgegen. Diese Laufrichtung hält gleich auf den ersten Tagesetappen die "bergigsten" Abschnitte bereit. Wer sich etwas "einlaufen" will, sollte von Clonegal starten.

Meine Begleitung wollte nur in Unterkünften übernachten. Ich war da wesentlich flexibler. Mir reicht ein Platz für ein Tarp vollkommen aus. 

Mit der Planung der Unterkünfte fing ich schon im Dezember 2024 an. Das erwies sich als ein sehr schwieriges Unterfangen.

Äußerst hilfreich war dabei die Internetseite

     https://www.wicklowway.com/accommodation/

und der Wanderführer

    Irland: Wicklow Way (Nr. 440 vom Conrad Stein Verlag)

Die Gesamtstrecke von 128 km, aufgeteilt auf sieben Wandertage, ergibt ca. 18 km pro Wandertag. Das hört sich nicht sonderlich schwierig an. Bei der Planung des Tracks fiel mir sofort auf, dass der Wanderweg ganz selten mitten durch Ortschaften verläuft. Die Ortschaften, die für die Unterkünfte interessant wurden, lagen teilweise mehrere Kilometer vom Wanderweg entfernt.

Die angegebene Internetseite und den Wanderführer durchforstete ich nun nach Unterkünften, die im Bereich der Tagesetappen lagen. Über mehrere Wochen konnte ich bis Ende Januar 2025 per Mail fünf Unterkünfte fest buchen. Ausgerechnet zwei Jugendherbergen, die als einzige Unterkünfte direkt am Wanderweg lagen, erlaubten Buchungen für den August 2025 erst ab der ersten Märzwoche 2025. So schwebte über der ganzen Planungsgeschichte mehrere Wochen eine gewisse Unsicherheit. Mitte März 2025 konnte ich dann die Buchung der restlichen Unterkünfte abschließen. Die Planung der Unterkünfte hat ergeben, dass die Zuwege zu den Unterkünften insgesamt eine Länge von ca. 37 km haben, wenn wir diese Zuwege (hin zur Unterkunft und wieder zurück von der Unterkunft zum Wanderweg) alle zu Fuß zurücklegen würden. 

Bei der Versorgung mit Lebensmitteln hoffte ich auf die Ortschaften, wo wir übernachten würden. Eine spezielle Planung führte ich nicht durch.

Auch die Wasserversorgung wollte ich dem Zufall überlassen. Irland ist schließlich nicht als ausgesprochen trockenes Land bekannt. Zur Sicherheit hatte ich einen Wasserfilter im Rucksack.

Der Track und die Zuwege zu den Unterkünften waren geplant und die Unterkünfte waren alle gebucht. Die Zugtickets nach Frankfurt/Main zum Flughafen wurden frühzeitig zu sehr günstigen Konditionen gebucht, ebenso die Flugtickes bei der Lufthansa von Frankfurt/Main nach Dublin und zurück.

Ende März 2025 war die Planung abgeschlossen. Jetzt konnte es jederzeit losgehen.

Die Anreise zum Flughafen in Frankfurt/Main erfolgte bei jedem anders.
 
              Bild 2: Unser Flieger 
 
Es verlief trotzdem alles relativ pünktlich. Ich will mal beispielhaft skizzieren, wie der zeitliche Ablauf bei mir war:

     (1) 05:30 Uhr: aufstehen, frühstücken und Rucksack prüfen
     (2) 07:00 Uhr: Fahrt mit dem Auto zur S-Bahn nach Halle-Nietleben
     (3) 07:24 Uhr: Fahrt mit der S-Bahn nach Leipzig zum Hauptbahnhof
     (4) 09:33 Uhr: Fahrt mit dem ICE zum Flughafen nach Frankfurt/Main
     (5) 16:20 Uhr: Flug nach Dublin mit einer halben Stunde Verspätung
     (6) 18:30 Uhr: Fahrt mit dem Überlandbus von Dublin nach Ferns (15 km von Clonegal entfernt) 
     (7) 21:30 Uhr: Fahrt von Ferns nach Clonegal mit dem Privatauto des Vermieters
     (8) 22:00 Uhr: Ankunft in der Unterkunft und kurze Einweisung
     (9) 22:30 Uhr: Aufbau meines Tarps mit Kopflampe
   (10) 23:00 Uhr: Nachtruhe

Bei meiner Begleitung war es ähnlich. Das war ein langer und harter Anreisetag. 

Und das ist genau der zuvor angesprochene Nachteil, den wir aber wegen der Laufrichtung bewusst in Kauf genommen haben.

Der 1.Tag begann mit einem typischen irischen Frühstück.
 
Bild 3: Irisches Frühstück
 

Gebratener Schinkenspeck mit Rührei, Toast, Marmelade und Kaffee. Ich wurde gefragt, ob ich Bohnen essen möchte. Da ich das einmal ausprobieren wollte, bejahte ich die Frage. Die etwas „sämige“ Konsistenz der Bohnen (das ist die druckreife Version) veranlasste meine Begleitung nicht gerade zu Jubelstürmen. Was soll ich sagen, ich habe es probiert und aufgegessen, aber ein zweites Mal muss das nicht sein. 

Nach der Verabschiedung durch die überaus freundlichen Gastgeber schulterten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf zum Startpunkt des Wicklow Ways. Unsere Pension lag etwas außerhalb von Clonegal.
 
Bild 4: Clonegal
 
Schon die ersten Meter auf den irischen Straßen führten uns die veränderten Verkehrsregeln vor Augen. Wir waren es in Deutschland gewohnt auf der linken Straßenseite zu gehen, um die entgegenkommenden Fahrzeuge zu sehen und evtl. reagieren zu können. Hier hatten wir plötzlich die Autos im Rücken. Schnell war uns klar, dass wir in Irland Linksverkehr haben. Also mussten wir auf der rechten Straßenseite gehen, wenn wir die entgegenkommenden Autos im Blick behalten wollten. Das ist uns in den ersten Tagen noch mehrmals passiert. Aber irgendwann gewöhnt man sich daran und geht automatisch auf der richtigen Straßenseite.
 
Bild 5: Startpunkt Wicklow Way

Der Startpunkt des Wicklow Ways ist unspektakulär. Eine einfache Tafel informiert über den Wanderweg.
 
Bild 6: Markierung 2 
 

Diese beiden Markierungen (Bild 1 und Bild 6) werden uns in den nächsten Tagen den Weg weisen.

Am ersten Wandertag waren wir viel auf kleinen Straßen unterwegs.
 
Bild 7: Straßenbegrenzung
 

Viele Straßen in Irland sind mit mannshohen „Hecken“ eingegrenzt. Das sind einmal hohe Farne und dann wild wachsende Beerensträucher. Dieses „Gestrüpp“ säumt die Straßen rechts und links. Man läuft dann wie in einer Schlucht. Ein Blick neben die Straße ist dann nicht möglich. Auch Ausweichmöglichkeiten sind nur schwer zu finden, wenn Fahrzeuge vorbeikommen. Teilweise muss man dann in die Hecken hineintreten. Das ist nicht immer angenehm und hat uns den einen oder anderen Kratzer an Armen und Beinen beschert. Wegen dem Schutz von Tieren (Vögel, Insekten usw) dürfen diese Hecken mehrere Monate, speziell im Frühjahr und Sommer, nicht zurückgeschnitten werden. Sie kürzen sich sozusagen „automatisch“, wenn ständig Fahrzeuge dicht an die Hecken heranfahren. Die Fahrzeuge tragen dann oft Kratzer davon. Aber auf Nachfrage nehmen die Iren das relativ gelassen hin.
 
Eins ist uns bei den ersten Begegnungen mit Autofahrern sofort aufgefallen. Ausnahmslos alle Autofahrer grüßen die Wanderer freundlich mit einem Handzeichen und verhalten sich äußerst rücksichtsvoll. 
 
Bild 8: Shillelagh

In Shillelagh lag unsere Unterkunft nach dem ersten Wandertag. Dahin mussten wir noch ca. 3 km zusätzlich auf einer stark befahrenen Straße zurücklegen. Der Ort hat nur 400 Einwohner, besitzt aber mehrere Pensionen, einen Supermarkt, eine Tankstelle, mehrere Gaststätten und typische irische Reihenhäuser.
 
Bild 9: Typische irische Reihenhäuser
 

Am Abend suchten wir eine irische Gaststätte auf. Das muss man einfach mal erlebt haben. Gaststätten sind zweifellos ein Begegnungsort für die Iren, wo sich Familien und Freunde zu einem Guinness treffen. Natürlich habe ich das Guinness ausprobiert. Das Bier wurde mir äußerst freundlich mit einem „Berg“ und ohne Blume serviert. Aber vom Hocker hat mich das Bier nicht gerissen. Ich mag herbes Bier, aber der Geschmack war „ungewöhnlich“, so will ich das einmal vorsichtig formulieren. 

Unser Tagesziel für den 2.Tag war Tinahely

Nach einem Frühstück in der Gemeinschaftsküche der Unterkunft, brachte uns der Vermieter mit dem Auto zum Startpunkt dieses Tages. Das war genau der Punkt, wo wir am Vortag den Wicklow Way verlassen hatten. Das ersparte uns am Morgen drei zusätzliche leicht berghoch verlaufende Kilometer auf Asphalt.

Am Vortag erzählte ich meiner Begleitung, warum ich Wanderer aus einem bestimmten Kulturkreis noch nie in den letzten 12 Jahren auf meinen Wandertouren im In- und Ausland getroffen habe. Das waren die Afrikaner und Araber. Gerade unterhielten wir uns angeregt, da bog doch tatsächlich ein Afrikaner, schwarz wie die Nacht, mit einem großen Rucksack um die Ecke. Er war in der Gegenrichtung unterwegs. Ich überlegte lange, ob ich ihn ansprechen und nach dem Weg fragen sollte. Den Weg kannte ich, aber solche Fragen sind immer ein guter Einstieg für ein Gespräch. Aber meine miserablen Englischkenntnisse hielten mich davon ab. Zusätzlich riet mir meine Begleitung von einem Gespräch ab. So ließ ich die Gelegenheit verstreichen.
 
Bild 10: Hiker-Box

Fast wären wir an einer Besonderheit vorbeigegangen, ohne sie zu beachten. Das sind sogenannte Hiker-Boxen, die von Wanderfreunden aufgestellt und mit Nahrung und Getränken gefüllt werden. Bezahlt wird mit einer Kasse des Vertrauens. In dieser Hiker-Box war hauptsächlich Gebäck und Kuchenstücke zu finden. Lilly kam das gerade recht. Diese Hiker-Boxen sind vor allem von den amerikanischen Trails bekannt.
 
Bild 11: Tallons Dying Cow

Der Höhepunkt des Tages war zweifellos die Gaststätte „Tallons Dying Cow“. 
 
Bild 12: Urige Einrichtung

Diese mindestens 300jährige Gaststätte liegt direkt am Wicklow Way und ist ein absolutes Muss für jeden Wanderer.
 
Bild 13: Geldscheine statt Tapete

Die Wände sind mit Geldscheinen aus allen möglichen Ländern beklebt. Tapete ist hier offensichtlich nicht erforderlich. 

Wie ist die Gaststätte zu ihrem Namen „Sterbende Kuh“ gekommen?

In diesem Gebäude wurde früher heimlich Alkohol ausgeschenkt. Als Geldeintreiber (Steuerbeamte?) kamen und prüfen wollten, warum hier so viele Menschen am Abend versammelt waren, antwortete der Besitzer, dass ihm die Gäste bei einer „Sterbenden Kuh“ Beistand geleistet haben😁.
 
Bild 14: Old Shop

Sitzgelegenheiten, wie Bänke, gibt es auf dem Wicklow Way so gut wie nicht. Für die Aufzählung reicht eine Hand aus. 

Diese Sitzgelegenheit zählt zu einem uralten Gebäude, das früher als ein Zwischenlager für unterschiedlichste Waren genutzt wurde. Natürlich wurde auch hier heimlich Alkohol angeboten.
 
Bild 15: Überall schöne große Häuser
 

Schon am ersten Wandertag sind uns die vielen großen und relativ neuen Häuser an den Straßenrändern aufgefallen. Viele stehen einsam in der Landschaft. Unsere Verwunderung war natürlich groß.

Romy befragte gleichmal Google nach dem „Wohlstand“ von Irland. Die verblüffende Antwort war, dass Irland das zweitreichste Land der Welt ist. Ungläubig schauten wir uns an und konnten nicht so richtig glauben, was Google da „ausgespuckt“ hatte.

Wer trägt zu diesem „Wohlstand“ bei?

Nur 3% die Landwirtschaft, etwa 30% die Industrie, aber über 60% der Dienstleistungssektor, so die Antwort von Google.

So gut wie alle HighTech-Unternehmen (Apple, amazon, Google usw) haben ihre Europa-Zentralen in Irland. Die Ursachen für diese Konzentration sind die günstigen Steuerbedingungen für Unternehmen im EU-Land Irland. Offensichtlich müssen diese Steuervorteile für die Unternehmen auch auf die Arbeitnehmer durchschlagen.
 
Bild 16: Weiter Blick in die Landschaft
 

Immer wieder boten die Berge auf dem Wicklow Way schöne Ausblicke in die weite irische Landschaft.

Auch an diesem Tag liefen wir einige zusätzliche Kilometer auf einer Straße bis nach Tinahely zu unserer Unterkunft. 

Der Ort für unsere letzte Übernachtung lag im Tal. Das bedeutete für den 3.Tag, dass wir erstmal drei Kilometer nach oben steigen mussten. Dabei durchquerten wir einige Weiden. Die Wege durch die Weiden sind durch spezielle „Tiergatter“, sogenannte „Kissing Gates“, geschützt, so dass Weidetiere (Kühe oder Schafe) diese Gatter nicht passieren können, Wanderer aber sehr wohl.
 
Bild 17: Sparkasse Hochfranken in Hof

Ein bisschen Werbung für die Sparkasse Hochfranken in Hof muss auch sein. Eine Trinkflasche auf einer Markierung des Wicklow Ways, gemeinsam mit den Protagonisten dieser Wandertour, erschien uns für diesen Anlass gerade angemessen.
 
Bild 18: Lillys Lieblingsmotive

An diesem Weidezaun war auch eine Sitzgelegenheit. Zwar nur ein großer Stein, aber wir nutzten die Gelegenheit für eine längere Pause und eine Fotosession. Lilly machte gefühlt hundert Fotos von den Kühen.
 
Bild 19: Suchbild

Suche den Rucksack des Ultraleicht-Wanderers😁!

Natürlich ist das mein Rucksack, der schwarze zpacks Nero 38 L (Baujahr 2018), mit der außen angebrachten Tarp-Rolle. Aber Romy (links) und Lilly (rechts) haben sich gegenüber den ersten gemeinsamen Wandertouren schon stark verbessert. Unsere Rucksäcke gingen beim Flug locker als Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle und den CheckIn. Meine „Ausrüstungs-Besserwisser-Hinweise“😁 scheinen doch langsam zu fruchten. Es gab noch einige kleinere „Gear Failure“, die werden aber immer weniger. Ich behalte die für mich und weil ich das mit dem Ultraleicht-Wandern nicht so verbissen sehe, werden diese „Gear Failure“ zur allgemeinen „Erheiterung“ bei der nächsten Wandertour wieder erzählt.
 
Bild 20: Single Trail

An diesem Tag legten wir auch einige Kilometer auf fast zugewachsenen Single Trails zurück. Der Wanderweg war gerade noch zu sehen und es war zu erkennen, dass da immer wieder Wanderer durchgehen. Sonst wären manche Stellen schon längst zugewachsen.
 
Bild 21: Wasser fließt überall
 

Die Wasserversorgung ist auf dem Wicklow Way kein Problem. Überall fließt Wasser. Allerdings muss genau beobachtet werden, wo Tiere weiden. Weidetiere stehen nicht nur auf grasbewachsenen Weiden, sondern oft auch mitten zwischen meterhohen Pflanzen jeglicher Art. Offenbar sind die Weidetiere darauf getrimmt sich das spärliche Grün zwischen den hohen Pflanzen zu suchen. 

Diesmal lag unsere Unterkunft 6,5 Kilometer vom Wicklow Way entfernt in Macreddin (Aughrim). Unterwegs hatten wir per Mail Kontakt mit unserem Vermieter aufgenommen und angefragt, ob er uns in Ironbridge mit dem Auto abholen könnte. Grob hatten wir die Ankunftszeit auf 17 Uhr geschätzt. Den genauen Zeitpunkt würden wir dann telefonisch mitteilen, wenn wir in Ironbridge angekommen sind. Nach der Ankunft in Ironbridge, so gegen 16:30 Uhr, stellten wir überrascht fest, dass wir keinen Handy-Empfang hatten. Unser Vermieter hatte uns das nicht mitgeteilt.

In Ironbridge war nur ein kleines Firmengelände und ein Einfamilienhaus zu sehen. Das Firmengelände war verschlossen, also gingen wir zu dem Einfamilienhaus, in der Hoffnung, dass wir dort über das Festnetz telefonieren können. Da war aber niemand. Nur zwei Hunde standen am Fenster des Einfamilienhauses und bellten uns von innen an. Weit konnten die Bewohner nicht sein. Aber wir fanden niemand. 

Bei der Planung der Wandertour sah ich mir auch die Zuwege zu den Unterkünften an und plante sie auch als Tracks. Ich rechnete damit, dass wir den einen oder anderen Zuweg zu Fuß gehen müssen. Nach Macreddin gab es zwei Straßen, eine kleine Nebenstraße und eine längere Straße. Natürlich hatte ich die kürzere Nebenstraße geplant. Schweren Herzens machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Uns war klar, dass wir jedes Auto auf der schmalen Nebenstraße anhalten würden. Nach einigen hundert Metern kam uns ein Auto entgegen. Der Fahrer hielt an und öffnete die Fensterscheibe. Nach wenigen Sätzen war klar, dass das unser Vermieter war. Wir waren alle erleichtert. Die Erklärung für sein plötzliches Erscheinen war sehr logisch. Auf dieser kleinen Nebenstraße ist er nur sehr selten unterwegs, aber als ihm klar wurde, dass wir uns nicht telefonisch meldeten, fuhr er uns einfach auf der kleinen Nebenstraße entgegen. Er vermutete richtig, dass wir die kürzeste Strecke nehmen würden. 

In Macreddin gibt es einen großen und bekannten Golfplatz. Es heißt nicht „Ort mit Golfplatz“, sondern „Golfplatz mit angeschlossenem Ort“. 
 
Bild 22: Übernachtung im Tarp

In Macreddin baute ich wieder mein Tarp auf. Dafür stellte mir der Vermieter einen wunderbar gemähten Rasenplatz zur Verfügung.
 
Bild 23: Pizza auf dem Golfplatz
 
Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch eine Pizza.

Der 4.Tag hielt gleich mehrere Schwierigkeiten für uns bereit. Einmal war das wegen der gebuchten Unterkünfte die längste Tagesetappe von 26 km. Das ist normalerweise kein Problem. Aber dazu kamen etwas mehr als 1000 Höhenmeter. Auch das ist zu schaffen. Aber gerade an diesem Tag starteten wir erst gegen 9:30 Uhr unsere Tagesetappe. Für mich als „Frühstarter“ (spätestens 7:00 Uhr) ist das verschenkte Zeit, gerade in den nicht so warmen Morgenstunden, und eine große „Geduldsprobe“.
 
Bild 24: Schutzhütte

Wie angedeutet, gibt es ganz wenige Sitzgelegenheiten. Auch die Schutzhütten sind an einer Hand abzählbar. 

Trotzdem waren wir auf wunderschönen Wald- und Forstwegen unterwegs. 

Mit einer größeren Rentnergruppe aus Irland, der wir begegneten, unterhielten wir uns einen Augenblick. Sie machten alle einen sehr agilen Eindruck.
 
Bild 25: Hindernisstrecke 1

Plötzlich standen wir vor umgestürzten Bäumen, die quer über dem Wanderweg lagen. Das Ende dieser „Hindernisstrecke“ war nicht erkennbar. Etwas ratlos berieten wir das weitere Vorgehen. Schließlich entschieden wir uns fürs „Durchgehen“. Auch die Rentnergruppe musste diesen Weg gegangen sein. An den Fußspuren war außerdem zu erkennen, dass auch andere Wanderer da „durchgegangen“ sein müssen. 
 
Bild 26: Hindernisstrecke 2

Nach zwanzig Metern über Baumstämme klettern oder drunter durchkriechen kamen uns ernsthafte Zweifel.

Da soll die Rentnergruppe durchgekommen sein? Niemals.

Aber wo sind die entlanggegangen?

Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Woher kenne ich diesen Spruch nur?😁

Nach weiteren zwanzig Metern „Hinderniswandern" machten wir eine kleine Pause und beratschlagten. Wir hatten Angst um unsere Rucksäcke und die außen hängende Ausrüstung. Wir mussten auf dem kürzesten Weg hier raus, das war uns allen sofort klar. Links vom Hindernisweg entdeckte ich dann bei einem Rundblick in ca. 20 Metern Entfernung eine freie Fläche, wo der Wald abgeholzt war. Dort mussten wir hin. Da lief es sich bestimmt wesentlich besser. Fünf Minuten später standen wir im „Freien“ auf einem Trampelpfad.

Da war die Rentnergruppe entlanggegangen, das war uns sofort klar. 

Plötzlich meinte Lilly, dass sie kurz vor den umgestürzten Bäumen einen Trampelpfad gesehen hat, der vom Wanderweg abzweigt. Mir war dieser Trampelpfad entgangen. 

Ich schätze, dass wir für diese Strecke von 50 Metern „durch die umgestürzten“ Bäume mindestens eine halbe Stunde statt ca. 2 Minuten brauchten. Und das an diesem Tag mit den nicht optimalen Voraussetzungen.
 
Bild 27: Bergfest auf dem Wicklow Way

Ein unscheinbarer Obelisk mit kaum zu erkennender Beschriftung, wenige Meter vor Glenmalure, zeigte uns an, dass wir die Hälfte der Wanderstrecke zurückgelegt hatten.

In einer Gaststätte in Glenmalure, die direkt am Wanderweg lag, machten wir eine lange Pause und stärkten uns für den weiteren Weg. Es waren noch einige Höhenmeter zu bewältigen. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten. Vorsichtshalber informierten wir die Jugendherberge in Glendalough, dass wir heute erst gegen 20 Uhr ankommen würden. Uns wurde dann mitgeteilt, dass eine Ankunft bis 22 Uhr möglich ist.
 
Bild 28:  „Feinste“😁 Schotterwege

Das Bild 28 zeigt einen Schotterweg, der sich über viele Kilometer erstreckte und der unseren Beinen und Schuhen alles abverlangte. Man wusste überhaupt nicht, wo man die Füße wegen des groben Schotters hinsetzen sollte.
 
Bild 29: Ultraleicht-Trekking-Aufkleber

Kurz vor dem Gipfel des letzten Berges, an einem „Kissing Gate“ (Tiersperre), entdeckte ich den Aufkleber des ostdeutschen Fußballvereins „Union Berlin“. Das war eine willkommene Gelegenheit für einen Aufkleber des Ultraleicht-Trekking Forums, von denen ich immer einige in meinem Rucksack mitführe.
 
Bild 30: Abenddämmerung am „Upper Lake“

Jetzt ging es noch einige Kilometer bergab bis zur Jugendherberge. Wir kamen sehr schnell voran.
 
Bild 31: Jugendherberge Glendalough

Gegen 20 Uhr, wie von mir vorausberechnet, erreichten wir ziemlich erschöpft die Jugendherberge. 

Das war ein sehr harter Tag, der den geschilderten Umständen geschuldet war.

Das im Übernachtungspreis inbegriffene Frühstück am Morgen des 5.Tages war nicht berauschend.

Aber das konnte uns die Laune nicht verderben. Heute standen nur 10 km auf dem Programm.
 
Bild 32: Kloster Glendalough
 

Gleich neben der Jugendherberge liegt das Kloster Glendalough. Es ist das bekannteste Kloster von Irland. Natürlich wurde das Klostergelände von vielen Tagesgästen und auch von uns besucht. 

Gleich hinter Glendalough wartete der erste steile Anstieg auf uns. Zusätzlich war das der bisher heißeste Tag auf dem Wanderweg. „Gewaltige“ 25°C machten uns das Leben schwer. Die Einheimischen sprachen von einer Hitzewelle, wie es sie schon viele Jahre nicht mehr gegeben hat. In Deutschland herrschten in meinem Heimatort Schochwitz an diesem Tag unglaubliche 37°C. 
 
Bild 33: Weg aus Holzplanken

Zu unserem Glück bewegten wir uns an diesem Tag auch viel im Schatten. Teilweise sogar auf Holzplanken. Wegen der Hitze machten wir viele Pausen. 

Unterwegs trafen wir eine Pfadfindergruppe aus Deutschland, bestehend aus fünf Mädchen und 2 Begleitpersonen. Bei einem Gespräch mit den beiden erwachsenen Begleitpersonen erfuhren wir, dass sie aus dem Ruhrgebiet sind. Die Mädchen waren zwischen 10 und 12 Jahren alt. Ich erwähne das Alter der Mädchen deshalb, weil sie unglaublich schwere Rucksäcke trugen. Ich schätzte das Gewicht auf ca. 15 kg. Sie liefen immer sehr stark gebückt, so dass der schwere Rucksack mehr auf dem Rücken lag als an den Schultern zu hängen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Unglaublich, aber die Mädchen stiegen damit vor uns die Berge hoch und waren bald unseren Blicken entschwunden. Am Gipfel trafen wir die Mädchengruppe bei einer Pause wieder. Dort durfte ich dann einen Rucksack einmal „zur Probe heben“. Ich fand meine Vermutung über das geschätzte Gewicht bestätigt. 

Gerne hätte ich den beiden Begleitpersonen etwas über das Ultraleicht-Trekking erzählt, aber ich war irgendwie sprachlos.

Am Vorabend hatten wir geplant, dass wir nach der Wandertour über die „läppischen“ 10 Kilometer soviel Zeit hätten, dass wir noch mit dem Bus zur nahen Meeresküste fahren könnten. Dafür suchten wir uns den Namensgeber des Wicklow Ways, die Stadt Wicklow aus.

Die letzten Kilometer nach Loughdan House, unserer nächsten Unterkunft, zogen sich aber so endlos hin, dass wir dort erst gegen 14 Uhr ankamen.

Nach einer kurzen Erholung, ließen wir uns vom Vermieter nach Roundwood fahren. In Roundwood würden wir dann den Bus nach Wicklow nehmen. So war der Plan. Aber der Bus verspätete sich um über eine Stunde. Das erzählten uns die anderen auf den Bus wartenden Fahrgäste. Gegen 17 Uhr erreichten wir dann Wicklow.
 
Bild 34: Wicklow

Unser erster Weg führte uns dann sofort an die Meeresküste. Aber uns plagte ein unbändiger Hunger. Also suchten wir uns einen Imbiss in der Nähe des Strandes, wo wir uns eine Pizza bestellten.
 
Bild 35: Stadtbummel
 

Erst dann machten wir in einem „Schnelldurchgang“ eine Besichtigung der Stadt. Nach der Horror-Hinfahrt mit dem Bus (lange Wartezeit) wählten wir für den Rückweg ein Uber-Taxi. Romy hatte dafür ein App auf ihrem Handy. Dort war minutengenau zu sehen, welcher Fahrer uns abholen würde, wo er gerade ist und wann er bei unserem Standort eintreffen würde. Ziemlich genial, was Uber da auf die „Straße“ gestellt hat.

Erschöpft wegen der Temperaturen und dem Stress beim Besuch von Wicklow waren wir froh am Abend wieder in unserer Unterkunft zu sein.

Der 6.Tag sollte das Highlight der Wandertour bereithalten. Davon ahnten wir beim Frühstück aber noch nichts. Das Frühstück war üppig und auch die Lunchpakete waren hervorragend. 

Am Vormittag gab es noch einige Straßenkilometer zu bewältigen.
 
Bild 36: Tiergatter
 

Auch mehrere Tiergatter mussten wir übersteigen.
 
Bild 37: Treppen aus Holzplanken

Auf stufenförmig angelegten Holzplanken stiegen wir langsam nach oben.
 
Bild 38: Heidelandschaft 1

Oben angekommen bot sich unseren Augen ein atemberaubender Blick in die offene Heidelandschaft. 
 
Bild 39: See Lough Tay (Guinness-See) 1

Das absolute Highlight dieses Tages und auch der ganzen Wandertour war der tief in die Heidelandschaft eingebettete See Lough Tay. Der See ist im Privatbesitz der Familie Guinness. Ja das ist die Familie, die das bekannte irische Bier herstellt. Von den Einheimischen wird dieser See daher auch als Guinness-See bezeichnet.
 
Bild 40: See Lough Tay 2

Durch diese Heidelandschaft führt auch eine Straße. An dieser Straße liegen überall kleine Parkplätze. Hier trafen wir unglaublich viele Tageswanderer, die mit dem Auto kommen und dann wenige Meter die Berge hochkraxeln und die Heidelandschaft genießen. Wer will es ihnen verdenken.
 
Bild 41: Heidelandschaft 2
 
Bild 42: Heidelandschaft 3

Bild 43: Heidelandschaft 4

Auch wir waren von dieser Heidelandschaft tief beeindruckt. Allein für diesen Anblick hat sich die Wandertour gelohnt. Von der Heidelandschaft in Niedersachsen weiß ich, dass das Heidekraut Mitte/Ende August in voller Blüte steht. Insofern hatten wir mit unserer Terminwahl großes Glück. Wegen der Semesterferien von Lilly ging das ja auch nicht anders.

Ich könnte hier noch vielmehr Bilder zeigen (siehe auch den Link am Ende des Berichts zu wesentlich mehr Bildern von der Wandertour). Wir sind aus dem Staunen und Fotografieren nicht mehr herausgekommen. 

Nach einer langen Pause mussten wir unseren Weg fortsetzen. Hoch und runter ging es durch die Heidelandschaft.
 
Bild 44: Jugendherberge Knockree

Am späten Nachmittag erreichten wir die Jugendherberge Knockree. Diese Jugendherberge machte einen deutlich besseren Eindruck als die Jugendherberge in Glendalough. Diese Jugendherberge liegt nur ca. 200 Meter vom Wicklow Way entfernt.

Am nächsten Tag würden wir am Nachmittag laut Plan in Dublin ankommen. Ich habe in meinem Rucksack keine doppelten Kleidungsstücke, außer einer zusätzlichen Unterhose und einem zweiten Paar Socken. Damit niemand in meiner Nähe in Dublin und im Flieger die Nase rümpft, wusch ich alle meine Kleidungsstücke mit der Hand. Mir war klar, dass die Kleidung bis zum Morgen nicht richtig trocken wird, also muss ich die handfeuchte Kleidung anziehen. Aber das trocknet am Körper. 

Der 7.Tag hielt nochmal 20 km bereit, die nicht einfach (zwei Berge mit etwas über 600 Höhenmeter) waren. 
 
Bild 45: Heidelandschaft 5

Auf unserem letzten Wandertag konnten wir nochmal die Heidelandschaft genießen.
 
Bild 46: Plagegeister

Für mich hielt die grandiose Landschaft noch eine unangenehme Überraschung bereit. Kleine schwarze Fliegen (offenbar keine Midges) umkreisten mich so massiv, dass ich mein Kopfnetz für ca. zwei Stunden aufsetzen musste. Weil ich mit Plagegeistern um diese Jahreszeit gerechnet hatte, war ich natürlich vorbereitet. Trotzdem war das für meine Begleitung zum Lachen. Am Vorabend hatte ich geduscht und alle Kleidungsstücke gewaschen. Sie wurden nicht attackiert, sondern nur ich. Lilly meinte, dass mein „Ground flavour“ (ich habe das als Basisgeruch „eingedeutscht“😁) dafür verantwortlich ist. Jedenfalls war das wieder eine dieser grandiosen Wortschöpfungen von Lilly, die uns auf den letzten Kilometern immer wieder zum Lachen brachte.

Bei einer kleinen Pause überholte uns ein kanadisches Ehepaar. Ihre lustige fragende Bemerkung

     „Waiting for the bus?“,

sorgte auch bei uns für Gelächter. 
 
Bild 47: Dublin
 
Auf dem letzten Berg war endlich Dublin zu sehen. Die restlichen Kilometer vergingen wie im Flug.
 
 Bild 48: Geschafft!  
 
Bild 49: Gemeinsam geschafft!

Mit einer Uber-Taxi fuhren wir dann sofort zum Hotel, wo wir eine böse Überraschung erlebten. Unsere Buchung war angeblich von Romy wenige Tage vorher genau um Mitternacht storniert worden. Ohne die perfekten Englischkenntnisse von Romy und Lilly hätte ich die Situation nicht retten können. Nach einer langen Diskussion hatten wir plötzlich doch wieder ein 3-Bettzimmer zum ursprünglichen Preis. Was da genau bei der Buchung falsch gelaufen ist, konnte nicht so richtig geklärt werden.
 
Bild 50: Endlich ein Bier

Nach einer kurzen Dusche, steuerten wir umgehend den nächsten Imbiss an. Wir hatten unglaublichen Hunger.
 
Bild 51: The Temple Bar

Nach der Stärkung schlenderten wir durch die Innenstadt von Dublin. Unser Ziel war die berühmteste Bar von Dublin, „The Temple Bar“. Die Menschenmassen in der Bar und außerhalb der Bar schreckten uns etwas ab. Ebenso die „unglaublichen“ Preise für ein alkoholisches Getränk. Fasziniert waren wir von der Lebensfreude der Iren. Bei herrlichem Wetter standen die Iren und auch die Touristen in großen Menschentrauben vor den Gaststätten, tranken und unterhielten sich. Und das vor jeder Gaststätte. 

So etwas habe ich noch nie gesehen.
 
Bild 52: Der Guide und seine beiden UL-Schüler😂

Zum Abschluss gönnten wir uns in einer kleinen Nebenstraße noch ein letztes Getränk und ließen die eine oder andere lustige Anekdote der letzten Tage Revue passieren.

Die Abreise verlief relativ unkompliziert. 
 
In Frankfurt/Main hatten wir für die Heimfahrt ein Mietauto gebucht. Wenn wir davon absehen, dass das Mietauto nicht auf dem vorgeschrieben Parkplatz stand und wir nachfragen mussten, lieferte ich Lilly in Würzburg und Romy in Hof ab. Gegen 18 Uhr war ich endlich in Halle (Saale) angekommen. Dort stellte ich den Mietwagen vollgetankt und unbeschädigt ab, machte einige Beweisfotos von allen Seiten des Mietautos und warf den Schlüssel in eine dafür vorgesehene Box und ließ mich von meinem Bruder, der bereits wartete, nachhause fahren.

Die Ausrüstung hat eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Romy und Lilly schliefen immer in Unterkünften. Ich baute zweimal mein Tarp auf, in dem ich ausgezeichnet schlafen konnte.
 
Ich habe gelesen, dass Wildcampen auf dem Wicklow Way toleriert wird. Ich habe mehrmals Zelte mitten im Wald oder an Bächen und Seen gesehen.  

Romy und Lilly werden, was die Ausrüstung betrifft, immer besser. Sie haben ja auch einen erfahrenen UL-Wanderer an ihrer Seite😂. Ein bisschen Verbesserungspotenzial gibt es noch. Aber das wird noch.

Die Versorgung ist ein Problem. Es gibt zwei Gaststätten, die direkt am Wanderweg liegen. Ortschaften werden so gut wie nicht durchquert. Für die Versorgung muss man also immer vom Wanderweg runter, manchmal sogar mehr als 5 km. Das ist schon ganz schön anstrengend. 

Die Ortschaften in der Nähe des Wanderwegs sind für unsere Verhältnisse klein, besitzen aber oft Supermärkte und andere Dienstleistungsbereiche, die von der Größe der Ortschaften so nicht zu erwarten wären.
 
In Ferns (15 km von Clonegal entfernt und Endstation unserer Busfahrt vom Flughafen in Dublin) gibt es einen Centra-Supermarkt, wo eine Erstversorgung möglich wäre. Die Centra-Supermärkte haben, neben anderen Supermärkten, bei uns den besten Eindruck hinterlassen.
 
Wie fällt das Fazit für diese Wandertour aus? 
 
Der Gesamteindruck ist äußerst positiv. Eine der schönsten Wandertouren der letzten Jahre.
 
Es gibt zweifellos den einen oder anderen Straßenkilometer (max. 40 km? von 128 km) zu bewältigen. Speziell, wenn als Startort Clonegal gewählt wird. Auf den ersten Tagesetappen ist man viel auf Straßen unterwegs. 
 
Die Markierung des Wanderwegs ist hervorragend. Tracks bräuchte man nicht. Einzig kurzfristige Umleitungen (zB durch Waldarbeiten) müssten besser kommuniziert werden.
 
Die Landschaft ist ungemein "hügelig", was ich so nicht erwartet hätte. Jeden Tag ging es hoch und runter. 
 
Mitte/Ende August ist eine gute Reisezeit. Da steht die Heidelandschaft in den Bergen in voller Blüte.
 
Viele Unterkünfte, bis auf die beiden Jugendherbergen in Glendalough und Knockree, liegen teilweise weit weg vom Wanderweg. Zusätzliche Straßenkilometer sind daher erforderlich, wenn Übernachtungen in Unterkünften geplant sind.

Kurz vor dem Ende des Berichts gibt es noch etwas Statistik in Form einer Liste der interessantesten Wegpunkte (Schutzhütten, Supermärkte usw). Jede Zeile der Liste enthält eine "geschätzte" Kilometerangabe und eine Beschreibung des Wegpunktes. Die Kilometerzählung orientiert sich dabei an der Laufrichtung.

     ==> POI-Tabelle ==> Kommt demnächst ...

Zusätzlich ist über den nachfolgenden Link ein Download der POI-Liste als PDF-Datei möglich.

     WT001_IE_Wicklow_Way_POI.pdf  ==> Kommt demnächst ...
 
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "POI" versteckt sich ebenfalls der Link zur POI-Liste.
 
Zum Abschluss gibt es noch den Link zu meinen Tracks

Die GPX-Datei enthält mehrere Tracks und Wegpunkte (siehe Karte am Anfang des Berichts):
 
     (1) Wicklow-Way (128 km, Wanderweg: magenta, von Clonegal (grüne Markierung) nach Dublin (rote Markierung))
     (2) Zuwege zu den Unterkünften (ca. 37 km, Zuwege: blau, 
          Übernachtungsstellen: blaue Markierung (Pensionen, Hotels, JH usw))

     WT001_IE_Wicklow_Way_Tracks.gpx
 
Auf der rechten Seite meines Blogs befindet sich das Tourenverzeichnis. Hinter der Zeichenkette "GPX" versteckt sich ebenfalls der Link zu meinen Tracks.
  
Zu der ganzen Wandertour gibt es natürlich wesentlich mehr Bilder. Wer will, kann sich die Bilder in dem folgenden Link, der in ein GoogleDrive-Verzeichnis verzweigt, komplett anzeigen lassen.

     WT001_IE_Wicklow_Way_Bilder
 
Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite meines Blogs im Tourenverzeichnis die Zeichenkette "Bilder", hinter der sich ebenfalls ein Link zu den Bildern dieser Wandertour befindet.

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