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Restliche Ausrüstung

In den folgenden Ausführungen beschreibe ich die meisten meiner restlichen Ausrüstungsgegenstände. 
 
Bei der Beschreibung meiner aktuellen Packliste lasse ich mich von dem Gedanken leiten, dass ich eine Langstreckenwanderung plane, bei der ich ausnahmslos im Freien übernachten will und die vorzugsweise im Frühjahr, Sommer oder Herbst stattfinden soll.
 
Ernährung

Wasser und Nahrung zählt, wie schon erwähnt, nicht zum Basisgewicht. Sehr wohl aber Trinkflaschen und Besteck.

Lange Zeit verwendete ich die 0,7-Liter-Trinkflaschen von Nalgene. Die sind robust und besitzen eine für mich optimale Trinköffnung. Zusätzlich lassen sich die Flaschen durch die große Schrauböffnung sehr leicht reinigen. Mittlerweile stattete ich meine ganze Familie mit diesen Trinkflaschen aus.

Leider sind diese Trinkflaschen meinem Gewichtsoptimierungswahn zum Opfer gefallen. Seit einiger Zeit benutze ich die Faltflaschen von Platypus (1 Liter, 25 g). Entgegen den Nalgene-Flaschen, die sich durch ihre stabile und voluminöse Bauart nicht so einfach im Rucksack verstauen lassen, haben die Faltflaschen von Platypus im leeren Zustand ein sehr geringes Packmaß und können überall leicht verpackt werden. 

Obwohl ich außer Kaffee nichts koche, wird manchmal ein Besteck benötigt. Dafür verwende ich einen Löffel von Soto (Pocket Spork, 22 g).
 
Für die Filterung von Trinkwasser nutze ich unterschiedliche Wasserfilter. Ich zähle einfach mal auf, was da in meinen Schränken so rumliegt:
 
     (1) Sawyer Point One Squeeze (128 g)
     (2) Sawyer Micro Squeeze (50 g)
     (3) BeFree (Filter 35 g, Flasche 38 g = 73 g) 
     (4) Platypus (Filter 80 g, spezielle Flasche 40 g = 120 g)
     (5) Grayl Ultrapress (360 g)
 
Die Wasserfilter (3) und (5) sind aktuell meine bevorzugten Wasserfilter.
 
Der Grayl Wasserfilter ist mit Abstand der schwerste Wasserfilter und gewichtsmäßig aus UL-Sicht jenseits von gut und böse, aber die Filterung von Wasser geht mit keinem der anderen Wasserfilter einfacher und schneller. Wenn ich diesen Wasserfilter auf meinen Wandertouren benutze, werde ich von anderen Wanderern mit großem Interesse beobachtet und auch nach dem Wasserfilter befragt.

Zur chemischen Wasserentkeimung verwende ich die Tabletten Micropur (Forte MF 1T-Tabletten, 5 g). 

Fazit zur Kategorie Ernährung: Zur Ernährung zählt natürlich noch das Wasser und die Nahrung selbst. Wenn ich zivisilationsnah unterwegs bin, wie in Norwegen auf dem Olavsweg, reicht mir für den Tag ein Liter Wasser. Dort kann ich überall problemlos „nachtanken“. In Spanien auf dem Jakobsweg sieht das schon etwas anders aus. Da bin ich immer mit zwei Liter Wasser losgezogen und nutzte auf den Tagesetappen so ziemlich jede Nachfüllmöglichkeit. Man muss wissen, dass in Andalusien und in der Extremadura zu bestimmten Jahreszeiten eine extreme Wasserknappheit herrscht.

Der Nahrungsbedarf ist von Person zu Person sicherlich sehr individuell. Es gibt Berechnungen im Internet, wieviele Kalorien ein Wanderer am Tag mindestens zu sich nehmen sollte. Das will ich hier nicht weiter ausführen und verweise auf den Menüpunkt Planung, wo ich zur Ernährung meine speziellen Erfahrungen darlegen werde.

Finanzen

Zur Kategorie Finanzen gibt es nicht viel zu sagen. 2 EC-Karten und 2 Kreditkarte (20 g) bewahre ich in einer kleinen selbstgefertigten Geldbörse aus Cuben (19 g) auf, in der ich zusätzlich noch Geldscheine und Münzen unterbringen kann. 


Fazit zur Kategorie Finanzen: Geldscheine und Münzen gehören natürlich auch noch zum Gewicht dazu. Während das Gewicht von Geldscheinen vernachlässigt werden kann, sieht das bei Geldmünzen schon anders aus. Deshalb achte ich beim Einkauf streng darauf, dass ich meine Geldmünzen immer loswerden kann, notfalls als Trinkgeld.

Hygiene

Hier ist die Frage, wie weit jemand seinen Hygienebedarf aus Gewichtsgründen nach unten schrauben will.

Am Anfang verwendete ich ein größeres Mikrofaser-Handtuch Pearl (80 x 40 cm, 70 g). Aus Gewichtsgründen ließ ich das Mikrofaser-Handtuch erstmalig auf dem Jakobsweg in Spanien weg. Das bereute ich bitter. Zukünftig wird es wieder zu meiner Ausrüstung gehören, ultraleicht hin oder her. Auf dem Jakobsweg Via de la Plata traf ich im Februar/März 2018 die unterschiedlichsten Temperaturen an. Morgens beim Start zur aktuellen Tagesetappe, so gegen 08:00 Uhr, war es oft knapp über 0°C, abends, wenn tagsüber die Sonne geschienen hat, so gegen 13-15°C, manchmal sogar unter 10°C. Die spanischen Pilgerherbergen zeichnet eine Besonderheit aus. Ich übernachtete in keiner Pilgerherberge, wo die Fenster nicht abgedunkelt waren (Rollos runter, Vorhänge zu, Läden angelehnt usw). Das mag für den Sommer gut sein, bei den Temperaturen, die dort zu dieser Jahreszeit herrschen. Aber für den Winter hat das zur Folge, dass die Räume in den Herbergen sehr stark ausgekühlt sind. Gefühlt ist es in den Räumen deutlich kühler als außerhalb der Herbergen. Duschen ohne ein Handtuch wird dann zum Horrortrip. Ich bin bestimmt keine „Frierkatze“, wie man so schön sagt, aber das war teilweise extrem. Und manchmal verzichtete ich auf das Duschen, wenn ich einen Blick in den Duschraum geworfen hatte.

Die weiteren Hygiene-Ausrüstungsgegenstände zähle ich, ohne alles zu kommentieren, einfach mal so auf.

Brillenputztuch aus Stoff (2 g), Lippenstift Neutrogena (2 x 14 g, einer im Rucksack als Ersatz und einer in der Hosentasche, immer griffbereit), Nagelpfeile (7 g), Nagelschere (19g), Toilettenpapier (17 g), Taschentuch aus Stoff (15 g), Zahnbürste von zpacks (5 g), Zahnpasta-Tabletten (36 Stück in einer kleinen Dose, 15 g), Seife (kleines Stück Dr.Bonner's in einer kleinen Dose, 12 g) und Zahnstocher (15 g, immer in der Hosentasche).

Meinen Vorrat an Toilettenpapier ergänze ich nach Bedarf, so dass ich maximal 2-3 Tage auskommen kann. Papiertaschentücher verwende ich generell nicht, weil sie so schlecht in der Natur verrotten. Für das Schnäuzen der Nase verwende ich den sogenannten „Kutscherpfiff“.


Und nein, ich habe meine Zahnbürste nicht abgesägt. Das ist so ein Mythos, der über die Ultraleicht-Wanderer erzählt wird. Meine Zahnbürste von zpacks ist ultraleicht und muss nicht abgesägt werden.


Alle Hygiene-Artikel bewahre ich in einem selbstgefertigten Cuben-Beutel (9 g) auf.

Fazit zur Kategorie Hygiene: Könnte ich irgendwo noch einige Gramm einsparen? Mir fällt da wenig ein. Mein Mikrofaser-Handtuch, als größter Posten in der Kategorie Hygiene, ist aus den soeben erklärten Gründen ein NoGo für die Gewichtseinsparung geworden.

Kleidung

Kleidung, die am Körper getragen wird, zählt, laut Definition, nicht zum Basisgewicht. Deshalb achte ich da nicht auf jedes einzelne Gramm. Auch ich trage meine Kleidung nach dem Zwiebelprinzip.

Meine 1.Kleidungsschicht, wie Unterhose (IceBreaker, 46 g), Unterhemd (Liod, 97 g) und T-Shirt (Liod, 165 g) besteht aus Merinowolle (Unterhose) oder Polypropylen (Unterhemd, T-Shirt). Polypropylen-Kleidung ist sehr strapazierfähig und trocknet rasend schnell, wenn es mal nass wird und bleibt sehr lange geruchsneutral (Schweiß). Auf meinen Wanderungen gibt es genau ein T-Shirt, das, welches ich am Körper trage. Als Ersatz-Unterhose (Merino, 75 g) habe ich noch eine weitere Unterhose in meinem Rucksack.

Die 2.Kleidungsschicht besteht aus einer Zipperhose Vaude (Hose 246 g, dazu Beinlinge 116 g). Dazu kommt noch ein dünner langärmliger Pullover (223 g), der aus Polypropylen besteht. Wandersocken trage ich von Darn Tough (45 g). Als Ersatz-Wandersocken befinden sich Darn Tough (45 g) und Darn Tough (70 g) in meiner Kleiderkiste. Diese Socken sind unglaublich langlebig und zeigen auch nach monatelanger Dauerbenutzung kaum Verschleißerscheinungen.

Mit diesen beiden Kleiderschichten bestreite ich den Großteil meiner Wanderungen.

Mit der 3.Kleidungsschicht, der Isolationsschicht, gleiche ich wetterbedingte Temperaturabweichungen aus. Zu der Isolationsschicht gehören Beinlinge (Castelli, 134 g), ein Schlauchschal (50 g) und ein langärmliger Pullover von Cumulus (
Climalite, XL, 276 g). In der Regel versuche ich bei der Übernachtung im Zelt bzw. im Tarp so wenig Sachen wie möglich anzuziehen. Wenn es die Temperaturen in der Nacht zulassen, schlafe ich nur in der Unterhose und mit dem T-Shirt. In Norwegen gab es aber Nächte im Juli, wo ich dann mitten in der Nacht aus Temperaturgründen meine Zipperhose, meinen dünnen langärmligen Pullover und meine Wandersocken anziehen musste. Mein bestes Kleidungsstück ist aber der langärmlige Climalite-Pullover von Cumulus. Als synthetische Isolierung dient der Wärmeschutz Climashield Apex, welcher derzeit der absolute Marktführer in seiner Branche ist und weniger strapazierfähige Produkte aus Schnittfasern deutlich hinter sich lässt. Der Pullover besitzt keine Taschen, keine Kapuze, sondern nur einen Stehkragen, und hat nur einen kurzen Reißverschluss. Er ist absolut winddicht und komprimiert sich fast genauso gut, wie eine Daunenjacke. Daraus resultiert das äußerst geringe Gewicht. Ich liebe dieses Teil.

Die 4.Kleidungsschicht, die Regenschicht, besteht aus der Regenjacke von Montbell (Versalite Jacket Men, XL, 190 g), einer Regenhose von zpacks (Vertice Rain Pants, 90 g) und einem Regenkilt von zpacks (Rain Kilt, L, 58 g). 
 
Warum eine lange Regenhose und einen Regenkilt?
 
Jeder, der schon einmal in Regenjacke und langer Regenhose in einem Sommerregen unterwegs war, weiß wovon ich Rede. Durch die Regenkleidung kommt kein Wasser rein, aber auch kein Schweiß raus, wenn die Streckenführung anstrengend ist. Man schwimmt dann förmlich im eigenen Saft. Alles ist nass, von außen und auch von innen. Ein Regenkilt sorgt dann wenigstens für etwas Belüftung im unteren Bereich. In Norwegen auf dem Olavsweg im Juli 2017 verwendete ich ausschließlich den Regenkilt. In Spanien auf dem Jakobsweg im Februar/März 2018 und Oktober/November 2018 dagegen nur die Regenjacke und die Regenhose. 

Für die Verwendung auf den endlosen Schotterpisten des spanischen Jakobsweges legte ich mir ganz leichte Gamaschen von Dirty Girl Gaiters (36 g) zu. Die sollen verhindern, dass kleine Steinchen in die Wanderschuhe gelangen. Das hat auch hervorragend funktioniert. 

Etwas Nähzeug (14 g) ist immer im Rucksack zu finden.

Eine wasserdichte Schirmmütze von Vaude (57 g) ist für mich unverzichtbar. Da meine Augen als Brillenträger sehr lichtempfindlich sind, ist die Schirmmütze, in Kombination mit einer Sonnenbrille, lebenswichtig für mich. Schirmmütze und Sonnenbrille hüte ich wie meine Augäpfel. Ohne diese beiden Ausrüstungsgegenstände trete ich keine Wanderung an, auch nicht im Frühjahr oder Herbst.

Ein besonderes „Schätzchen“ liegt natürlich auch noch in meiner „Kleiderkiste“. Das ist mein Hosengürtel ohne Schnalle (Clip.ho, 35 g). Es hat mich schon immer maßlos gestört, wenn unter dem Verschluss des Hüftgurts des Rucksacks die Schnalle des Hosengürtels sitzt. Die Schnalle des Hosengürtels wird in der Regel nicht so fest angezogen, der Verschluss des Hüftgurts des Rucksacks schon. Beide Verschlüsse behinderten sich gegenseitig. Und gedrückt haben sie auch, der eine oder der andere. Ich probierte viel aus, aber nichts hat mich restlos überzeugt. Ein Gürtel ohne Schnalle wäre die Lösung. 
 
Gibt es das? Ja, das gibt es.
 
Nach ausführlicher Recherche im Internet fand ich die Lösung, den Gürtel von Clip.ho. Einfach ein genial einfaches Teil. Eine Frau hat da eine Erfindung gemacht, die mittlerweile zum Patent angemeldet wurde. Ich trage nur noch diese Gürtel, auch wenn ich nicht auf der Wanderschaft bin. 

Fazit zur Kategorie Kleidung: Natürlich sah ich mir auch andere Regenkleidung (Ponchos, Regenschirm) an. 
 
Regenschirme sind für mich nur etwas für den Stadtbummel. Sorry, aber mir müssen immer beide Hände frei sein, weil ich mit Trekkingstöcken unterwegs bin. 
 
Einen Poncho hatte ich kurzzeitig in Betracht gezogen. In Spanien auf dem Jakobsweg sah ich Wanderer, die bei Starkregen einen Poncho trugen. Ich konnte sehr gut beobachten, wie diese Wanderer bei einer Rast den Rucksack abgesetzt und den Poncho auszogen. Das war viel zu umständlich und nicht praktikabel genug für mich. Zusätzlich waren die Wanderer in kurzen Hosen unterwegs und hatten dadurch vollkommen durchnässte Füße.

Wenn ich mir meine unterschiedlichen Kleidungsschichten so anschaue, kommt unweigerlich eine Frage bei mir hoch. Reicht das für die unterschiedlichsten Witterungsbedingungen im Frühjahr, Sommer oder Herbst, egal wo man unterwegs ist? In der Kategorie Übernachtung hatte ich berichtet, dass ich im Oktober 2017 eine Mehrtageswanderung im Harz vorzeitig abbrechen musste, weil ich kleidungsmäßig für Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht optimal ausgerüstet war.

Meine Kleidung hat jedenfalls die Nagelprobe bestanden und ich bin für alle Witterungsbedingungen im Frühjahr, Sommer oder Herbst gut gerüstet.

Kochen
 
Viele Jahre gehörte ich der NoCooking-Fraktion an, einfach aus Gewichtsgründen. 
 
Aber in den letzten Jahren war ich vermehrt mit Familienmitgliedern auf Tages- und Mehrtageswanderungen unterwegs, was sehr gut in der Tourenliste erkennbar ist. 
 
Meine Begleitpersonen haben sich für die Pausen einen Kaffee oder Tee gewünscht. Also holte ich meine Kochausrüstung bei solchen Wandertouren wieder aus dem Schrank. 
 
Ich hatte über die Jahre immer eine gute Kochausrüstung, auch zu NoCooking-Zeiten. Gelegentlich benutzte ich die Kochausrüstung auf Tageswanderungen, wo abzusehen war, dass ich im Tagesverlauf an keinen Kaffe kommen würde.
 
Ich zähle meine aktuelle Kochausrüstung (538 g) einfach mal auf:
 
     (1) XBOIL-Kocher von Bergzeugx (42 g)
     (2) Topf von Esbit (Titan, 100 g)
     (3) Tasse von Vargo (Titan, 53 g)
     (4) Quetschi-Flasche mit Spiritus gefüllt (238 g)
     (5) Kaffeefilter-Halter von Soto (56 g)
     (6) Kaffeefilter von Melitta (30 Stück, 24 g)
     (7) Feuerzeug von sackundpack (15 g)
     (8) Messflasche von Pearl (10 g)  

Fazit zur Kategorie Kochen: Weil ich viele Jahre nicht kochte, muss ich natürlich noch Erfahrungen sammeln. Vor allem die Kaffeezubereitung bringt noch das eine oder andere Handling- oder Qualitäts-Problem zum Vorschein. 
 
Aber das wird noch ...

Medizin

Die Kategorie Medizin bereitet mir im Augenblick im wahrsten Sinne des Wortes noch Kopfschmerzen. 
 
Wie meine ich das? 
 
Ich denke, dass zu viel „Medizin-Zeug“ im Rucksack ist. Ich werde einfach noch von dem Gedanken beherrscht, dass ich auf alle medizinischen Notfälle vorbereitet sein will, die beim Langstreckenwandern so auftreten können. Von diesen Gedanken kann ich mich im Moment noch nicht befreien.

In Foren hörte ich schon die Meinung, dass bei medizinischen Problemen andere Wanderer helfen können. Vielleicht hat ja jemand eine Schmerztablette oder ein Wundpflaster übrig. Aber das ist nicht meine Art mich auf andere Wanderer zu verlassen. Jeder muss sein eigenes „Päckchen“ tragen. Mit so einer Einstellung lässt sich das eigene Basisgewicht leicht reduzieren.

Ich zähle einfach mal auf, was bei mir aktuell alles unter der Kategorie Medizin vorhanden ist.
 
Augentropfen (10 g), Augensalbe (7 g), Penatencreme (42 g, in kleiner Originaldose), Tapeband reduziert (Leukotape, 90 g), Israeli-Verband (65 g) und Zeckenzange (18 g).

Als Brillenträger, der öfters mal mit Bindehautentzündungen konfrontiert wird, sind die Augentropfen und die Augensalbe unverzichtbar. 

Die Zeckenzange musste ich öfters benutzen.

Die Wanderschuhprobleme (Blasen und brennende Fußballen) sind, wie unter der Kategorie Schuhe beschrieben, gelöst. In Spanien auf dem Jakobsweg hatte ich keinerlei Probleme damit. Meine bisherigen Wandertouren waren nie länger als 1000 km. Während einer Wandertour musste ich daher noch nie neue Wanderschuhe kaufen, die evtl. wieder zu den oben genannten Problemen führen könnten. Aber irgendwann werde ich eine Wandertour absolvieren, wo ich neue Wanderschuhe kaufen muss. Dann will ich auf Probleme vorbereitet sein.

Fazit zur Kategorie Medizin: Wenn ich auf meine Langstreckenwanderungen zurückblicke, welche medizinischen „Notfälle“ es gegeben hat, sind das sehr wenige. Das Wanderschuhproblem ist gelöst. In Spanien verletzte ich mir mal an einem Tor eines Weidezauns den Zeigefinger. Dummerweise hatte ich da kein normales Wundpflaster im Rucksack, aber alle möglichen anderen Pflaster. Ich bastelte mir ein Wundpflaster aus einem kleinen Stück Toilettenpapier und Tapeband. Da ist sie wieder die viel beschworene Mehrfachverwendung von Ausrüstungsgegenständen. Durch die ungewohnte Nahrung in Spanien hatte ich mehrmals leichten Durchfall, der am Folgetag aber immer wieder verschwunden war. Mehr fällt mir nicht ein.

Das bedeutet, dass ich einen Großteil meines Medizin-Paketes, bis auf die Augen-Medizin, einfach weglassen könnte. Ich würde dadurch einiges an Gewicht sparen. Aber im Moment fehlt mir aus den oben genannten Gründen der Mut dazu. Wie das andere Langstreckenwanderer machen, fand ich noch nicht so richtig heraus. Wenn ich mir Packlisten von anderen Wanderern ansehe, finde ich dort wenige bis keine medizinischen Ausrüstungsgegenstände.

Ich frage mich verwundert, ob das ein Tabuthema ist…

Reise

An Reisedokumenten führe ich meinen Personalausweis, meine Krankenkarte und meinen Führerschein mit. Alle 3 Dokumente haben ein Gewicht von insgesamt 14 g.
 

Einen Reisepass (50 g) benötigte ich bei meinen bisherigen Langstreckenwanderungen in Europa nicht.

Fazit zur Kategorie Reise: Ja, auch Kleinvieh macht Mist.

Schreibzeug

Ich überlegte lange, ob ich so etwas wie ein Tagebuch führe. Heute bin ich froh darüber, dass ich Aufzeichnungen über meine Mehrtages- und Langstreckenwanderungen machte.

Schreibzeug (30 g), Tagebuch (A6-Format unliniert, 152 g) und 10 Visitenkarten (8 g) ist alles, was ich dafür verwende.

Fazit zur Kategorie Schreibzeug: Am Abend, wenn ich etwas zur Ruhe gekommen bin, lasse ich dann den vergangenen Tag noch einmal vor meinem geistigen Auge ablaufen und überlege, was alles passiert ist.

Auf meinen Mehrtages- und Langstreckenwanderungen verwende ich für jede Tagesetappe genau ein Blatt des Tagebuchs. Da vermerke ich dann das Tagesziel, die zurückgelegten km, den Startzeitpunkt, die Ankunftszeit am Tagesziel, das Wetter über den ganzen Tag gesehen, Informationen zur Strecke und Besonderheiten. Zu den Besonderheiten gehören die Leute, die ich traf und mit denen ich ins Gespräch gekommen bin. Besonders schöne Landschaften oder Gebäude. Einfach alles, was es Wert ist, aufgeschrieben zu werden.

Sicherheit

Auf den ersten Wandertouren, Eintages- und Mehrtageswanderungen in Deutschland, war ich immer mit Pfefferspray (90 g) unterwegs. 
 
Vor allem mit freilaufenden Hunden machte ich zwiespältige Erfahrungen. Zweimal standen riesige Schäferhunde vor mir und versperrten mir den weiteren Weg. Von den Hundebesitzern war weit und breit nichts zu sehen. Da ich vor einigen Jahren selbst einen Hund hatte, konnte ich das Verhalten der beiden Hunde einigermaßen einschätzen. Sie waren neugierig, aber nicht aggressiv. Erleichternd für mich kam hinzu, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits mit Trekkingstöcken unterwegs war. Die hielt ich als Schutz in der einen Hand und das Pfefferspray in der anderen Hand. So standen wir uns gegenüber. Ich war jederzeit bereit das Pfefferspray einzusetzen. Zusätzlich hätte ich bei einem Angriff von meiner fußballerischen Vergangenheit profitieren können. Wenn ich einen anfliegenden Fußball mit dem Vollspann treffen kann, dann treffe ich auch mit meinen schweren Wanderschuhen den Kopf eines angreifenden Hundes. Aber es kam zu keinen Angriffen der Hunde. Als ich die Hundebesitzer dann zur Rede stellt, kam die Standardantwort, dass die Hunde ja nichts machen. Die wollen nur spielen. Prima.

Problematischer für mich sind Wildtiere, insbesondere Wildschweine mit Jungen (Frischlinge). Durch die Benutzung von Trekkingstöcken mit scharfen Stahlspitzen und den Krach den diese Stöcke auf den Wanderwegen machen, hören mich Wildtiere schon von großer Entfernung und können entsprechend reagieren. Das sollte also auch kein großes Problem darstellen.
 
Einige Jahre benutzte ich kein Pfefferspray mehr. Aber mittlerweile benutze ich das Pfefferspray wieder, was nicht nur freilaufenden Hunden geschuldet ist. 
 
Zusätzliche Geräte, die ich in die Kategorie Sicherheit stecken möchte, sind eine Uhr von Garmin (Instinct 2 Solar, 57 g) und ein Notfallsender von Garmin (InReach Mini 2, 140 g).

Fazit zur Kategorie Sicherheit: Gewicht, auf das ich gerne verzichten würde.

Technik

Auf meinen Mehrtages- und Langstreckenwanderungen möchte ich fotografieren und telefonieren können. 


Mein Handy von Apple (iPhone SE, Baujahr 2022, 173 g) ist mein einziges Navigationsgerät und ist ausgeschaltet, wann immer das möglich ist. Am Abend, nach der Tagesetappe, wird nach Bedarf telefoniert. So komme ich mit einer Akkuladung über einen Zeitraum von 1-2 Tagen.

Wenn es die Möglichkeit zum Laden der Geräte gibt, verwende ich einen 2-fach USB-C-Stecker (Anker, 50 g) mit Power-Management.


Um von der Stromversorgung unabhängig zu sein, bin ich seit einigen Jahren mit einem Solar-Ladegerät von Lixada (mit 10000 mAh-Powerbank von Nitecore, 278 g) unterwegs. 
 
Für den Abend habe ich eine Stirnlampe von Flextailgear (62 g). 

Fazit zur Kategorie Technik: Für die Funktionen Navigation, Fotographie und Telefonie benutzte ich in den Anfangszeiten 3 unterschiedliche Geräte. Für alle 3 Geräte hatte ich noch zusätzlich je ein Ladekabel. Jetzt verwende ich nur noch ein Gerät, mein Handy. Da darf nichts passieren, sonst bin ich aufgeschmissen. 

Verpackung

Da ich nicht will, dass die unterschiedlichen Teile meiner Ausrüstung frei in meinem Rucksack rumfliegen, benutze ich den einen oder anderen Beutel zur Verpackung. Dabei lasse ich mich gerne von den einzelnen Kategorien leiten.

Für die Verpflegung besitze ich einen tiersicheren Beutel von zpacks (43 g). Für alle anderen Ausrüstungsgegenstände, wie Ersatzkleidung, Hygieneartikel, Medizin, Technik usw. verwende ich selbstgefertigte Cuben-Beutel in unterschiedlicher Größe.

Durch die „Beutel-Technologie“ packe ich meinen Rucksack in Sekundenschnelle ein- bzw. aus. Das lästige Suchen nach einem bestimmten Ausrüstungsgegenstand ist dann ebenfalls relativ schnell erledigt. Wenn dann noch bestimmte, oft benutze, Beutel weit oben im Rucksack liegen, ist die Suche kein Problem mehr.

Fazit zur Kategorie Verpackung: Wie gesagt, Kleinvieh macht auch Mist, wie an dieser simplen Kategorie zu sehen ist. Aber die „Beutel-Technologie“ erspart viele Nerven, wenn ein bestimmter, besonders kleiner, Ausrüstungsgegenstand gesucht werden muss. Wenn dieser Gegenstand dann noch in den Tiefen des Rucksacks in irgendwelchen Lücken verschwunden ist, dann ist sprichwörtlich „Holland in Not“ und man hat schnell, leise vor sich hin fluchend, den ganzen Rucksack ausgeräumt.

Wanderausrüstung

In diese Kategorie ordnete ich Wanderausrüstung ein, die ich keiner anderen Kategorie zuordnen wollte.

Ich zähle die Ausrüstungsgegenstände einfach mal auf.
 
Sonnenbrille mit Stärke (32 g, für meine Augen), Talismann (55 g), Taschenmesser (Opinel Nr.4, 25 g) und faltbare Trekkingstöcke von Leki (Black Series MVC, 398 g).

Die meisten Ausrüstungsgegenstände sind selbsterklärend.

Lange Zeit war ich ohne Trekkingstöcke unterwegs. Bewusst brachte ich erst kurz vor meiner Wanderung auf dem Olavsweg in Norwegen im Juli 2017 Trekkingstöcke zum Einsatz. Wenn ich ehrlich bin, belächelte ich bis dahin Wanderer mit Trekkingstöcken insgeheim. Mittlerweile kann ich nicht mehr auf die Trekkingstöcke verzichten. Ich komme mir "amputiert" vor, wenn ich die Trekkingstöcke nicht einsetze. Jetzt verwende ich die Trekkingstöcke auch auf Straßen, Radwegen und anderen befestigten Wegen, wenn ich allein unterwegs bin. In Gesellschaft anderer Wanderer frage ich, ob ich meine Trekkingstöcke z.B. auf der Straße benutzen darf. Meine Trekkingstöcke sind Teleskop-Trekkingstöcke und faltbar. Zusätzlich haben sie Stahlspitzen, die sich überall „reinkrallen“ und ordentlich Krach machen. Wie in der Kategorie Sicherheit erwähnt, dienen meine Trekkingstöcke wegen der Stahlspitzen auch als Verteidigungswaffen. Deshalb trage ich die immer und überall in der Hand. Die kommen nie an bzw. in den Rucksack, außer bei Transporten mit den verschiedenen Verkehrsmitteln.

Den Talismann trage ich immer in einem kleinen Netzbeutel in einer Beintasche meiner Wanderhose. Ich verrate nicht, was da drin ist. Das bleibt mein persönliches Geheimnis. Ohne meinen Talismann trete ich keine Wanderung an. Die Trekkingstöcke trage ich, wie erwähnt, immer in der Hand. Beide Ausrüstungsgegenstände zähle ich also nicht zum Basisgewicht.

Fazit zur Kategorie Wanderausrüstung: Bestimmte Ausrüstungsgegenstände der Kategorie Wanderausrüstung verwendete ich seit Jahren noch nie. Wenn ich sie weglassen würde, könnte ich sicherlich einige Gramm an Gewicht sparen. Aber da kommt wieder der Gedanke durch, dass diese Ausrüstungsgegenstände doch irgendwann mal gebraucht werden könnten. Schön ist es dann, wenn sie im Rucksack sind.

Waschen

Zum Waschen der Kleidung hatte ich immer eine kleine Tube Waschmittel (Rei, 30 g).

Tourabhängige Ausrüstungsgegenstände
 

Ganz wenige Ausrüstungsgegenstände sind ganz speziell von der aktuellen Wandertour abhängig.

Dazu gehören Tabletten, die ich für meine persönliche Gesundheit benötige. Für eine Wandertour über 40 Tagesetappen, beträgt das Gewicht der Tabletten immerhin 20 g, also 0,5 g pro Tag.

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