In diesem Punkt möchte ich Tipps geben, wie die eigene Ausrüstung
durch handwerkliche Fähigkeiten verbessert bzw. ergänzt werden kann.
Viele dieser Tipps stöberte ich im Internet auf. Andere habe ich
selbst "erfunden", realisiert und getestet.
Im Inhaltsverzeichnis werden Beiträge, zu denen es Nachträge gibt, zusätzlich mit einem (N) gekennzeichnet. Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt die Anzahl der Nachträge an.
C) MYOG-Projekte (ab 2022)
21) Februar 2022: Flugzeugtasche/Inliner aus
DCF für den
Flugzeugtransport/Rucksack
22) März 2022 (N5):
karPACK v0 - Mein erster
selbstgefertigter
Rucksack
23) September 2022 (N1):
Solarpanel - Eine unabhängige
Stromversorgung für
unterwegs
24) Oktober 2022:
Schuhreparatur - Schuh-Innenfutter mit
polymorphem Kunststoff
reparieren
25) November 2022 (N1): Rucksack zpacks Arc Haul mit einem Reißverschluss für ein separates Quilt-Fach nachrüsten
26) Dezember 2023 (N1): Wassertank für das Winterbaden/Eisbaden modifizieren
27) Januar 2024 (N1): Regenjacke von zpacks (Vertice Rain Jacket) reparieren
28) März 2024 (N2): Schuhreparatur - Schuh-Innenfutter mit Lederflicken
reparieren
29) Juli 2024: Regen- und Windjacke aus DCF (Dyneema Composite Fabric) herstellen
C21) Februar 2022: Flugzeugtasche/Inliner
aus DCF für den
Flugzeugtransport/Rucksack
Wenn ich mit dem Flugzeug zu
meinen Wandertouren ins
Ausland reise, versuche ich
meinen UL-Rucksack als
Handgepäck
durchzubringen. Das gelang mir
in der Vergangenheit meistens.
Von der Größe und dem Gewicht
passt das. Aber manchmal
beanstandete das
Flughafenpersonal bestimmte
Ausrüstungsgegenstände. Dazu
gehören
(1)
Trekkingstöcke,
(2)
Zeltheringe und
(3) ein
kleines Messer.
Auf meine
(1) Trekkingstöcke und
die
(2) Zeltheringe kann
ich auf keinen Fall
verzichten. Ein
(3) kleines Messer
könnte ich mir überall
besorgen. Bisher konnte ich
das Flughafenpersonal immer
überzeugen, dass ich ein
harmloser Fluggast bin, der
nur wandern will. Aber
irgendwann wird das einmal
scheitern.
Deshalb dachte ich schon
länger an den Kauf einer
Fugzeugtasche von
zpacks (Flugzeugtasche, 92 g). Als ich die
Flugzeugtasche dann auf der
Internetseite sah, kam mir die
Idee, dass ich das auch selber
anfertigen könnte. DCF-Reste
lagen irgendwo noch rum.
Schnell war eine Ideenskizze
(siehe Bild 1)
gezeichnet. Das
Bild 1 zeigt die
Innenseite der
Flugzeugtasche.
Das Prinzip ist ganz einfach.
Es ist wie eine Zeitung, die
man in der Mitte
zusammenklappen kann. Unten
und rechts wird der Rand
verklebt. Oben wird der Rand
zweimal umgeschlagen, so dass
er etwas Stabilität
bekommt.
Das Endprodukt sollte
ungefähr die Maße
95 x 60 cm besitzen, so
dass ich auch "riesengroße"
Rucksäcke verstauen
könnte.
Die
schraffierten Flächen
(1) und (2) in
Bild 1 sind
2 cm breite
Klebeflächen, die in die durch
Pfeile angedeuteten Richtungen
umgelegt (gefalzt)
werden.
Zuerst wird dabei die
schraffierte Fläche (1)
umgelegt. Dann wird das
Transferklebeband der Breite 2 cm
aufgetragen. Anschließend wird
die linke Hälfte der
Flugzeugtasche in der
Richtung (3) auf die
Klebefläche (1)
geklebt. Jetzt wird die
schraffierte Fläche (2)
umgelegt und ebenfalls mit dem
Transferklebeband versehen und
verklebt.
Die
schraffierten Flächen (4)
und (5)
werden in der Breite von
2 cm doppelt
nach außen! umgelegt
und mit dem Transferklebeband
verklebt. Vor der endgültigen
Verklebung der
schraffierten
Flächen (4) und (5)
muss noch ein
20 mm-Blitzverschluss
eingeklebt werden. Zum Fädeln
für den Blitzverschluss
verwendete ich kein
20 mm-Gurtband. Dafür
fertigte ich mir ein
doppelt gefaltetes Band aus
DCF
in der Breite von
2 cm und der
Länge von
30 cm an. Dieses Band
wird in den Blitzverschluss
eingefädelt und dann in den
doppelt nach außen umgelegten
Rand auf jeder Seite von ca.
13 cm verklebt, so dass der
Blitzverschluss gerade noch so
aus dem Rand der
Flugzeugtasche herausragt. Ist
der Blitzverschluss
eingefädelt und verklebt, wird
abschließend der doppelt nach
außen umgelegte Rand
vollständig verklebt.
Zum Abschluss werden zur
leichten Fixierung des Randes
der Flugzeugtasche
statt
eines
Klettbandes
noch 3 Kam-Snaps
angebracht.
Fertig ist die einfache
Fugzeugtasche bzw. der
einfache Inliner.
Das DCF-Material (CT5K.18) wiegt ca. 58 g. Dazu
kommt noch ein
20 mm-Blitzverschuss aus
Plastik und das
Transferklebeband in
der Breite von
2 cm.
Insgesamt ergibt das ein
Gewicht von 84 g.
Wenn ich jetzt auf dem
Flugplatz Probleme bei der
Kontrolle meines Rucksacks
bekommen sollte, kann ich
meinen Rucksack kurzfristig in
die Flugzeugtasche packen und
als normales Gepäck aufgeben.
Unterwegs kann ich die
Flugzeugtasche dann bei Bedarf
als
Inliner
verwenden.
C22) März 2022:
karPACK v0 - Mein
erster selbstgefertigter
Rucksack
Im
ULTF-Forum
gibt es eine spezielle
Kategorie, die
MYOG heißt. Dort
stellen die Forumsmitglieder
ihre Eigenanfertigungen vor.
Darunter sind auch viele
Rucksäcke. Wehmütig
betrachtete ich mir immer die
vorgestellten MYOG-Rucksäcke.
Da sind wahre Kunstwerke
darunter, was die
nähtechnischen Fertigkeiten
angeht. Lange überlegte ich,
ob ich nicht selbst mit dem
Nähen anfangen sollte. Aber
irgendwie konnte ich mich
nicht zu diesem Schritt
durchringen.
Vielmehr stellte ich in den letzen Jahren den einen oder anderen Gegenstand aus DCF (Dyneema Cuben Fabric, früher Cuben) in der Klebetechnik her. Mit der Zeit hat sich so eine gewisse Fertigkeit entwickelt.
Idee
Dann reifte der Entschluss heran, einen Rucksack aus DCF in der Klebetechnik herzustellen. Meines Wissens hat das noch niemand im ULTF-Forum versucht.
Als Vorlage wählte ich den Rucksack von zpacks (Nero 38L DCF Backpack), den ich auch selbst besitze. Dieser Rucksack wiegt in der Auslieferungsvariante 308 g. Reduziert um das Rückenpolster und die außen angebrachten Befestigungsschnüre wiegt der Rucksack nur noch 275 g. Das ist nicht schlecht. Das war die Größenordnung, die ich mir bei meinem eigenen Rucksackprojekt auch vorstellte.
Schnell war eine Ideen-Skizze geboren.
Als Ausgangsmaterial war DCF (CT5K.18, Gewicht 50 g/qm, von extremtextil) vorgesehen, wo ich noch Reste übrig hatte. Es ist so ziemlich das schwerste DCF-Material auf dem Markt. Aber aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen war mir das gerade recht.
Vielmehr stellte ich in den letzen Jahren den einen oder anderen Gegenstand aus DCF (Dyneema Cuben Fabric, früher Cuben) in der Klebetechnik her. Mit der Zeit hat sich so eine gewisse Fertigkeit entwickelt.
Idee
Dann reifte der Entschluss heran, einen Rucksack aus DCF in der Klebetechnik herzustellen. Meines Wissens hat das noch niemand im ULTF-Forum versucht.
Als Vorlage wählte ich den Rucksack von zpacks (Nero 38L DCF Backpack), den ich auch selbst besitze. Dieser Rucksack wiegt in der Auslieferungsvariante 308 g. Reduziert um das Rückenpolster und die außen angebrachten Befestigungsschnüre wiegt der Rucksack nur noch 275 g. Das ist nicht schlecht. Das war die Größenordnung, die ich mir bei meinem eigenen Rucksackprojekt auch vorstellte.
Schnell war eine Ideen-Skizze geboren.
Bild 1: Ideen-Skizze |
Als Ausgangsmaterial war DCF (CT5K.18, Gewicht 50 g/qm, von extremtextil) vorgesehen, wo ich noch Reste übrig hatte. Es ist so ziemlich das schwerste DCF-Material auf dem Markt. Aber aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen war mir das gerade recht.
Das Material ist absolut
wasser- und winddicht. Auch
die Reißfestigkeit ist
hervorragend.
Lediglich die
Abriebfestigkeit könnte besser
sein. Da ich meine
DCF-Ausrüstungsgegenstände
immer wie ein "rohes Ei"
behandle, sehe ich da keine
großen Probleme. Nach
jahrelanger Nutzung sehen
meine
DCF-Ausrüstungsgegenstände
immer noch intakt aus.
Nirgends gibt es abgenutzte
oder durchgescheuerte
Stellen.
Den Rucksack realisierte ich in den folgenden Fertigungsschritten:
1) Grundkörper
2) Roll-Top-Verschluss
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
4) Schultergurte mit Daisy-Chains und Brustgurt
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
6) Tragegriff
Den Rucksack realisierte ich in den folgenden Fertigungsschritten:
1) Grundkörper
2) Roll-Top-Verschluss
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
4) Schultergurte mit Daisy-Chains und Brustgurt
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
6) Tragegriff
7) Trekkingstock- und
Regenschirmhalterung
8) Seitentaschen
9) Netz-Seitentaschen
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
11) Netz-Rückentasche
12) Hüftgurttaschen
8) Seitentaschen
9) Netz-Seitentaschen
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
11) Netz-Rückentasche
12) Hüftgurttaschen
13) Fazit
14) Nachtrag (Mai 2022): 1.Test des Rucksacks auf dem Harzer Hexenstieg abgebrochen
15) Nachtrag (Juni 2022): Reparatur des Rucksacks
17) Nachtrag (Juli 2024): Schnürung an Seitentaschen/Rückentasche des Rucksacks
18) Nachtrag (Juli 2024): Allzweck-Beutel am Rucksack
1) Grundkörper
Der Grundkörper des Rucksacks in den Maßen 30 cm x 20 cm x 80 cm war schnell hergestellt. Aus den Maßen ergibt sich ein Rucksackvolumen von 48 Litern. Das Ausgangsmaterial (ca. 0,91 qm) des Grundkörpers hat ein Gewicht von lediglich 47 g.
Der Grundkörper des Rucksacks in den Maßen 30 cm x 20 cm x 80 cm war schnell hergestellt. Aus den Maßen ergibt sich ein Rucksackvolumen von 48 Litern. Das Ausgangsmaterial (ca. 0,91 qm) des Grundkörpers hat ein Gewicht von lediglich 47 g.
Bild 2: Grundkörper des Rucksacks |
Der Grundkörper besteht aus einem Stück. Geklebt ist er im Bereich des Bodens an 3 Seiten und am Rücken. Am Rücken deshalb, weil ich mir dort die geringste Belastung für eine Verklebung versprach.
Die Verklebung realisierte ich mit 20 mm-Transferklebeband (von extremtextil) durch eine einfache Überlappung, die ich aus Stabilitätsgründen zusätzlich mit 25 mm-DCF-Reparaturklebeband (von extremtextil) überklebte. Ob das im weiteren Verlauf üppig genutzte DCF-Reparaturklebeband in dem Umfang überhaupt notwendig gewesen wäre, kann ich im Moment nicht abschließend beurteilen. Das müssen erst die kommenden Feldtests zeigen. Aber bei meinem Prototyp stand eindeutig der Sicherheitsgedanke im Vordergrund. Übergroße Zugbelastungen sollten auf keinen Fall zur Auflösung der Klebeverbindungen führen.
2) Roll-Top-Verschluss
Im nächsten Schritt war der Roll-Top-Verschluss an der Reihe. Für den Roll-Top-Verschluss verwendete ich einen 10 mm-Blitzverschluss. Dann musste ich mir überlegen, wie ich die beiden Teile des Blitzverschlusses in den oberen Rand des Rucksacks integrieren konnte.
Bild 3: Blitzverschluss für Roll-Top-Verschluss |
Dafür fertigte ich 2 Streifen von 10 mm Breite und 10 cm Länge an, die doppelt gefaltet (sozusagen 3-lagig) und verklebt worden. Wenn ich in meinen weiteren Ausführungen von 3-lagig spreche, dann ist die Skizze in Bild 3 gemeint.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot DCF in den Breiten 10 mm (oder 20 mm)
-grün Transferklebeband in der dazugehörenden Breite von 10 mm (oder 20 mm).
Die Streifen fädelte ich jeweils bis zur Hälfte in die beiden Teile des Blitzverschlusses ein.
Auch die Oberkante (Rand) des Rucksacks wurde aus Stabilitätsgründen 3-lagig verklebt. Nur die Stellen, wo ich den Blitzverschluss einkleben wollte, wurden vorerst freigelassen und nicht verklebt (siehe rot markierte grüne Einschnitte in der Ideen-Skizze im Bild 1 am oberen Rand).
Bild 4: Blitzverschluss vor der Verklebung |
Bild 4 zeigt auf der linken Seite den 3-lagigen Rand. Auf der rechten Seite des Bildes ist ein Teil des Streifens des Blitzverschlusses bereits in den Rand eingeklebt. In der Mitte des Bildes ist der noch nicht verklebte Teil des Blitzverschlusses zu sehen. Damit der 10 mm-Streifen nach der Verklebung nicht verdreht im Blitzverschluss sitzt, muss die im Bild 4 mit dem roten Pfeil gekennzeichnete Seite des Streifens, vorher in den noch offenen Rand eingeklebt werden. Anschließend wird der Rand umgelegt und abschließend verklebt.
Bild 5: Im Rand verklebter Teil des Blitzverschlusses |
Diese Vorgehensweise ist etwas „trickreich“. Bevor ich die eigentliche Verklebung der beiden Teile des Blitzverschlusses im Rand vornahm, übte ich erstmal im „Trockenmodus“, wie die Verklebung erfolgen muss, damit der Streifen nicht verdreht im Blitzverschluss sitzt.
Bild 6: geschlossener Roll-Top-Verschluss |
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
Als nächste Aufgabe standen die Befestigungen für die Hüft- und Schultergurte im Vordergrund. Diese Befestigungen wollte ich so gestalten, dass sie abnehmbar sind und im Schadensfall ausgetauscht werden können.
Bild 7:
Klemmschnallen
für
Hüftgurt
(rechts)
und
Schultergurt
unten
(links) |
Auch für die Klemmschnallen bereitete ich 3-lagige Streifen zur Verklebung vor. Die Klemmschnallen für den Hüftgurt (rechts) besitzen an den mit einem roten Pfeil markierten Stelle eine kleine Schraube. Um diese Schraube wird der Streifen gelegt. Durch die Schrauben können die Klemmschnallen jederzeit gelöst und ausgetauscht werden.
Bild 8: Befestigungen für Hüft- und Schultergurte (unten) |
Das Bild 8 zeigt die montierten Klemmschnallen. Vor der Anbringung der Klemmschnallen verstärkte ich den Grundkörper noch mit einer selbstgefertigten Verstärkung (siehe rote Markierung). Mit einem Lötkolben brannte ich dann Langlöcher in der Breite der Streifen durch die Verstärkung und den Grundkörper des Rucksacks. Dann steckte ich die Streifen durch die Schlitze und verklebte sie an der Innenwand des Rucksacks. Diese Verklebung an der Innenwand des Rucksack wird später an der oberen Befestigungen für die Schultergurte noch besser sichtbar. Abschließend fixierte ich die an der Innenwand verklebten Streifen zur Sicherheit noch mit DCF-Reparaturklebeband.
Bild 9: fertiger Hüftgurt |
Jetzt blieben noch die oberen Befestigungen für die Schultergurte übrig. Diese Befestigungen wollte ich variabel, d.h. in 3 Stufen höhenverstellbar machen. Zusätzlich sollten diese Befestigungen, wie unten, auch austauschbar sein. Dafür verwendete ich auch die Klemmschnallen mit der Schraube. Dann musste ich mir überlegen, wie ich diese Befestigungen klebetechnisch gestalte, damit sie allen Zugbelastungen standhalten können.
Bild 10: 3-lagige Streifen für Schultergurt |
Für die obere Befestigung der Schultergurte fertigte ich mir 3-lagige 20 mm-Streifen an.
Bild 11: Verstärkung und Schlitze für Schultergurte |
Zusätzlich verstärkte ich den Bereich (rote Markierung im Bild 11) für die obere Befestigung der Schultergurte. Dann brannte ich mit dem Lötkolben sehr vorsichtig 20 mm-Schlitze in die Verstärkung und den Grundkörper des Rucksacks.
Bild 12: Schlaufe für die obere Befestigung des Schultergurts |
Bild 12 zeigt die Vorderseite des Rucksacks mit einer von 3 Schlaufen für die Höhenverstellbarkeit der Schultergurte.
Bild 13: Innenseite des Rucksacks mit eingefädeltem Streifen |
Bild 14: Innenseite des Rucksacks mit teilweise verklebtem Streifen |
Bild 15:
Innenseite
des
Rucksacks
mit
vollständig
verklebtem
Streifen |
Die Bilder 13 bis 15 zeigen die schrittweise Verklebung der Streifen auf der Innenseite des Rucksacks. Die farbige Skizze im Bild 15 zeigt das Prinzip der höhenverstellbaren oberen Befestigungen für die Schultergurte.
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite Rucksack
-R Innenseite Rucksack
-rot Grundkörper Rucksack
-grün Verstärkung auf der Vorderseite des Rucksacks (rote Markierung im Bild 11)
-blau 3-lagiger 20 mm-Streifen (die Schlaufen für die 20 mm-Klemmschnallen)
-gelb DCF-Reparaturklebeband zur Abdeckung der noch sichtbaren Schlitze
Wer nicht ganz sauber bei der Erstellung der Schlitze im DCF arbeitet (siehe Bild 12, Schlitze sind etwas „ausgefranst“ oder zu groß?), der muss dann evtl. nachbessern. Aus optischen Gründen verklebte ich daher auf der Vorderseite die noch sichtbaren Schlitze mit kleinen Streifen aus DCF-Reparaturklebeband.
Bild 17: montierte Klemmschnalle am Rucksack |
Bild 18: Gegenlichtbild der oberen Schultergurtbefestigung |
Bild 19: Gegenlichtbild Verstärkung und fertige obere Schultergurtbefestigung |
Bild 20:
Gegenlichtbild
fertige
obere
Schultergurtbefestigungen |
Bild 21: fertige Hüft- und Schultergurtbefestigungen |
Die Befestigungen für die Hüft- und Schultergurte waren nun erledigt. Bei den oberen Befestigungen für die Schultergurte konnte ich nach intensiver Überlegung sogar eine gewisse Höhenverstellbarkeit in 3 Stufen realisieren.
4) Schultergurte
Als nächstes Ziel hatte ich mir die Anfertigung der Schultergurte gesetzt. Auch dabei diente mir der Rucksack von zpacks (Nero 38L Backpack) als Vorlage.
Bild 22: Vorlage für rechten Schultergurt |
Bei den Schultergurten musste ich mir überlegen, wie ich das mit der Polsterung lösen wollte. Mein erster Gedanke war darauf zu verzichten. Aber nach reiflicher Überlegung verwarf ich diesen Gedanken.
Bild 23: Papier-Vorlage, Papier-Fertigungsprinzip und DCF-Vorderteil |
Bild 24: DCF-Vorderteil mit 3 mm-Schaumstoff, DCF-Abschluss |
Beim ziellosen Stöbern in meinem „kleinen“ Materiallager fiel mir ein Rest eines schwarzen Schaumstoffs in die Hände. Nach kurzer Prüfung der Dicke und der Festigkeit entschied ich mich meine Schultergurte mit diesem 3 mm-Schaumstoff auszustatten. Der Schaumstoff war nach der Papier-Vorlage schnell ausgeschnitten.
Bild 25: DCF-Fertigungsprinzip |
Stückweise umklebte ich den Schaumstoff auf der Rückseite des Schultergurts. Auf dem Bild 25 ist die Rückseite des Schultergurts zu sehen, der durch die Verklebungen nicht gerade sehr "schön" aussieht. Nach Abschluss aller Klebearbeiten am Schultergurt wollte ich deshalb die Rückseite mit einem passenden Stück DCF überkleben. Diese abschließende Rückseite des Schultergurts ist im Bild 24 links zu sehen.
Bild 26: Daisy-Chains auf der Vorderseite |
Bild 28: fertige Daisy-Chains auf der Vorderseite |
Ausrüstungsgegenstände, auf die ich schnell Zugriff haben möchte ohne meinen Rucksack immer absetzen zu müssen, binde ich gern außen an den Rucksack. Deshalb sind Daisy-Chains an den Schultergurten für meine Rucksäcke besonders wichtig.
Für die Daisy-Chains fertigte ich einen 10 mm breiten 3-lagigen sehr langen DCF-Streifen an, wie er im Bild 26 zu sehen ist (rot ist DCF und grün ist Transferkleber in der Skizze neben dem Bild). Von der Vorderseite aus brannte ich vorsichtig mit einem Lötkolben (breite Spitze) 10 mm lange und ca. 1-2 mm breite Schlitze im Abstand von 3 cm durch den ganzen Schultergurt. Auf der Rückseite tat ich das ebenso. DCF lässt sich ja gut mit dem Lötkolben bearbeiten. Bei dem Schaumstoff muss man etwas aufpassen. Vorher habe ich an einem Probestück diese Vorgehensweise getestet, damit die Schlitze nicht zu groß werden.
Die farbige Skizze im Bild 27 zeigt das Prinzip, wie ich die Daisy-Chains konstruierte und klebte.
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite Schultergurt
-R Rückseite Schultergurt
-rot Schultergurt mit Vorderseite, Schaumstoffeinlage und Rückseite
-blau 3-lagiger 10 mm-DCF-Streifen, der auf der Vorderseite nicht verklebt wird
-grün verklebte 10 mm-"Querverstrebung" in einer Schlaufe auf der Rückseite, soll
das Herausziehen des Daisy-Chains verhindern
-gelb zum Abschluss wird über die komplette Rückseite ein passendes DCF-Stück
vollflächig verklebt (siehe links im Bild 24)
Auf der Vorderseite sind die Daisy-Chains 3 cm lang.
Wer genau hinsieht, dem wird im Bild 28 eine kleine Abweichung von der Papier-Vorlage im Bild 22 auffallen. In der Papier-Vorlage sind die Enden der Schultergurte noch rund. Klebetechnisch fand ich kurzfristig keine akzeptable Lösung für die Realisierung der runden Schultergurtenden. Die fertigen Schultergurte besitzen an den Enden 3 gerade Kanten. Diese geraden Kanten ließen sich wesentlich einfacher kleben.
Bild 29: Schultergurte
mit Daisy-Chains am
Rucksack |
Im Bild 29 sind auch noch 3 weitere kleine Details des Rucksacks zu sehen, auf deren Anfertigung ich nicht speziell eingehen will, weil sie relativ einfach zu realisieren waren.
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
Das war einmal eine Sicherung (blaue Markierung im Bild 29) für den Roll-Top-Verschluss, den ich mit einer 10 mm-Klemmschnalle, einem 10 mm-Blitzverschluss und 10 mm-Gurtband realisierte. Kurzzeitig überlegte ich das Gurtband durch einen 3-lagigen 10 mm-DCF-Streifen zu ersetzen. Aber gerade die Sicherung des Roll-Top-Verschlusses wird bei der Öffnung und Schließung des Rucksacks ständig durch ein Teil des Blitzverschlusses gezogen und ist dadurch einer starken Reibung ausgesetzt. Starke (und ständige) Reibung ist aber einer der wenigen Schwachpunkte von DCF. Mit dem Gurtband konnte ich diese Schwachstelle vermeiden. Ein stabiles Gurtband ist aber schwerer als ein 3-lagiger DCF-Streifen gleicher Breite und Länge.
6) Tragegriff
Dann war da noch ein Tragegriff (rote Markierung im Bild 29) zwischen den oberen Befestigungen der Schultergurte. Das ist ein kleines Detail, aber eminent wichtig für die Handhabung des Rucksacks. Diesen Tragegriff fertigte ich aber aus einem 3-lagigen 10 mm-DCF-Streifen an, den ich auf der Innenseite des Rucksacks verklebte.
7) Trekkingstock- und
Regenschirmhalterung
Auf meinen Wandertouren bin
ich schon seit Jahren nur noch
mit
Trekkingstöcken
unterwegs. Probleme gibt es
wegen der Länge der Stöcke
immer dann, wenn ich durch
Ortschaften gehe oder
Geschäfte für den Einkauf
betrete. In solchen Fällen
will ich meine Hände frei
haben. Ich will aber auch
nicht den Rucksack absetzen,
die Stöcke falten und irgendwo
am Rucksack verstauen. Das
dauert mir alles viel zu
lange.
Ähnliches gilt für den
Regenschirm, wenn er
mit auf eine Wandertour
darf.
Für das schnelle Verstauen
der Trekkingstöcke in voller
Länge und des Regenschirms
habe ich mir von den
Osprey-Rucksäcken eine
einfache
Halterung (grüne
Markierung im Bild 29)
abgeschaut und nachgebaut.
Ergänzt wird die Halterung an
den Daisy-Chains durch 2
elast. Kordelschnüre mit
Kordelstopper (siehe
Kleine Basteleien B1 in
diesem Menüpunkt).
Diese Halterung fehlt an
keinem meiner Rucksäcke.
Osprey hat sie.
zpacks hat sie nicht,
also rüstete ich sie dort
nach. Mein
MYOG-Rucksack hat sie
jetzt auch.
8) Seitentaschen
Bei den Seitentaschen gab es zwei Probleme zu lösen.
In jede Seitentasche sollten 2 handelsübliche 0,75 Liter-Flaschen passen. Also musste die Öffnung groß genug sein.
Auf der anderen Seite durfte ein so große Öffnung aus optischen Gründen wegen des etwas „steifen“ DCF-Materials nicht zu sehr vom Rucksack abstehen. Also musste ich da irgendwie eine elastische Kordelschnur anbringen, die die Seitentaschen im ungeöffneten Zustand etwas an den Rucksack herandrückt. Beim Öffnen der Seitentasche muss dann mit der Hand die Öffnung der Seitentasche etwas auseinandergezogen werden.
Und zum Schluss sollte die
Seitentasche unten etwas
schmaler sein als oben.
Nach diesem Prinzip
funktionieren eigentlich alle
Seitentaschen an
Rucksäcken.
Bild 30: Vorlage für Seitentaschen und Netz-Seitentaschen |
Bild 31: Außenseite gefaltete Seitentasche |
Bild 32: Innenseite gefaltete Seitentasche |
Das Bild 30 zeigt in einer Ideen-Vorlage das Ergebnis meiner angestrengten Überlegungen. Diese Vorlage wollte ich für die DCF-Seitentaschen als auch für die Netz-Seitentaschen verwenden.
Die im Bild 32 rot markierten 2 cm breiten schraffierten Flächen (2, 3 und 4) sind Klebeflächen mit denen die Seitentaschen auf den Grundkörper des Rucksacks geklebt werden. Die rot markierte 1 cm breite schraffierte Fläche (1) ist der zukünftige innenliegende Kordelkanal für die elastische 3 mm-Kordelschnur. Die Skizze unter dem Kordelkanal zeigt den Aufbau des Kordelkanals.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot 3-lagiger 1 cm-DCF-Rand, der als innenliegender Kordelkanal ausgebildet wird
-grün Transferkleber
-blau angedeutete elastische 3 mm-Kordelschnur
Auf der Innenseite des Kordelkanals, also von außen kaum sichtbar, brachte ich mit dem Lötkolben an den jeweiligen Enden des Kordelkanals ein ca. 4 mm großes Loch an. Durch die beiden Löcher fädelte ich die elastische Kordelschnur. Dann spannte ich die elastische Kordelschnur so, dass die Seitentasche durch die Spannung an den Rucksack gedrückt wurde. Die Enden verknotete ich und versah sie aus optischen Gründen mit kleinen Endstücken.
Zum Abschluss brannte ich mit
dem Lötkolben in den Boden jeder
Seitentasche ein kleines Loch.
In den Löchern kann Wasser
abfließen, dass sich in
ungünstigen Situationen dort
sammeln könnte.
9)
Netz-Seitentaschen
An vielen handelsüblichen Rucksäcken gibt es keine Netz-Seitentaschen. Für mich sind Netz-Seitentaschen essentiell. In den Netz-Seitentaschen verstaue ich hauptsächlich Nahrung (Obst, Nüsse usw), die ich tagsüber benötige.
Wie bei den DCF-Seitentaschen, benutzte ich auch für die Netz-Seitentaschen die Ideen-Skizze von Bild 30.
An vielen handelsüblichen Rucksäcken gibt es keine Netz-Seitentaschen. Für mich sind Netz-Seitentaschen essentiell. In den Netz-Seitentaschen verstaue ich hauptsächlich Nahrung (Obst, Nüsse usw), die ich tagsüber benötige.
Wie bei den DCF-Seitentaschen, benutzte ich auch für die Netz-Seitentaschen die Ideen-Skizze von Bild 30.
Bild 34: Vorlage für Netz-Seitentaschen |
Für die Netz-Seitentaschen verwendete ich ein relativ grobmaschiges Netz (von extremtextil). Das Netz-Material hatte ich mir schon weit vor der Herstellung des Rucksacks für ein anderes MYOG-Projekt besorgt. Jetzt lag es in meinem Materiallager nutzlos herum und wartete auf die Verwendung. Wie sich später herausstellen sollte, spielten die groben Maschen noch eine wichtige Rolle bei der Befestigung der Netz-Seitentaschen am Rucksack.
Das Netz musste nicht unbedingt sehr dehnbar sein. Wichtig war mir eine gewisse Stabilität. Das versprach das verwendete Netz. An meinem zpacks-Rucksack wird dieses Netz ebenfalls verwendet. Bisher gab es mit diesem Netz-Material überhaupt keine Probleme.
Netz-Material lässt sich nicht so leicht mit DCF verbinden. Zu Beginn hatte ich mich damit abgefunden, dass ich die Netz-Seitentaschen auf einen 2 cm-DCF-Streifen aufnähen müsste, den ich dann abschließend an den Rucksack kleben könnte. Also doch nähen, was ich aber vermeiden wollte.
Aber irgendwie hat mich das „gewurmt“, weil ich bisher ohne Nähen ausgekommen war.
Sollte es ohne Nähen nicht möglich sein einen Rucksack nur durch Kleben herzustellen?
An diesem Problem grübelte ich tagelang herum. In dieser Zeit ruhte die Herstellung des Rucksacks vollständig. Alle mögliche Lösungen überlegte ich mir. Nichts hat meinen hohen Ansprüchen genügt.
Dann hatte ich die zündende Idee. Beim Stöbern in meinem Materiallager fiel mir ein Stück elastisches Einfassband in die Hand. Als ich das Band so betrachtete durchzuckte mich eine Idee.
Was wäre, wenn man dass Einfassend für die Netz-Seitentaschen aus DCF-Streifen herstellen würde?
Bild 35: DCF-Einfassband am Netz-Material |
An einem Probestück testete ich das „DCF-Einfassband“. Die relativ groben Maschen des Netz-Materials kamen mir bei dem DCF-Einfassband entgegen. Wird das DCF-Einfassband fest genug gegen das Netz-Material gedrückt, verbindet sich dass DCF durch die groben Maschen hindurch miteinander. So trifft in den groben Maschen DCF auf DCF (siehe untere Kante der Netz-Seitentasche im Bild 35), was eine wesentlich stabilere Verbindung ergibt.
Bild 36: DCF-Einfassband und DCF-Kordelkanal an der Netz-Seitentasche |
Die Skizze 2 im Bild 36 zeigt das Prinzip des DCF-Einfassbandes.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Netzmaterial
-blau 2 cm-DCF-Einfassband (auf jeder! Seite 2 cm)
-grün Transferklebeband
Die Skizze 1 im Bild 36 zeigt das Prinzip des DCF-Einfassbandes am oberen Rand der Netz-Seitentasche, was gleichzeitig ein Kordelkanal ist.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Netzmaterial
-blau 1 cm-DCF-Einfassband, was auch ein DCF-Kordelkanal ist
-grün Transferklebeband
-gelb angedeutete elastische 3 mm-Kordelschnur
Durch das DCF-Einfassband kann ich die Netz-Seitentaschen einfach an den Rucksack kleben.
Aber um das Nähen kam ich trotzdem nicht ganz herum.
Bild 37: DCF-Seitentasche und Netz-Seitentasche am Rucksack |
Die mit dem roten Pfeil markierten Stellen im Bild 37 an den Ecken der Netz-Seitentaschen habe ich mit wenigen Stichen etwas fixiert. Im Bild ist das auch gut zu sehen. Konstruktionsbedingt sind an den Ecken durch das Ankleben kleine Löcher entstanden. Ich hätte das nicht machen müssen. „Lose“ Nahrungsmittel, wie zB Nüsse, wären aber aus den Löchern rausgefallen. Das wollte ich unbedingt vermeiden.
Bild 38: Netz-Seitentaschen am Rucksack |
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
Weil ich „unbequeme“ (zB überlange) Ausrüstungsgegenstände, wie Isomatte/Zelt/Tarp, gerne außen am Rucksack befestige, habe ich auch Befestigungsmöglichkeiten (siehe blauer Pfeil im Bild 37) für solche Dinge vorgesehen. Ob ich sie nutze, entscheide ich situationsbedingt.
Bild 39: Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp am Rucksack |
Die 4 Befestigungspunkte für die Spannschnüre sitzen an den Seitentaschen! (siehe rote Markierungen im Bild 39) und nicht im Grundkörper des Rucksacks.
11) Netz-Rückentasche
Wie schon mehrfach angedeutet, verstaue ich oft benutzte Ausrüstungsgegenstände (zB Regensachen, Toilettenpapier, Wasserfilter, Tages-Nahrung usw) sehr gern außen am Rucksack. Das erlaubt mir einen schnellen Zugriff ohne dass ich den Rucksack öffnen muss.
Bild 40: Netz-Rückentasche am Rucksack |
Bild 41: Netz-Rückentasche am gepackten Rucksack |
Die Netz-Rückentasche fertigte ich nach dem gleichen Prinzip, wie die Netz-Seitentaschen.
12) Hüftgurttaschen
Die zwei Hüftgurttaschen fertigte ich nach dem Prinzip der Flugzeugtasche an (siehe Bild 1 im MYOG-Projekt C21).
Bild 42:
Hüftgurttasche |
Die Abmessungen sind ca. 20 cm x 16 cm. Der Verschluss der Hüftgurttaschen wird durch einen einfachen Roll-Top-Verschluss mit einem 10 mm-Blitzverschluss realisiert, den ich vor dem Umklappen in den oberen Rand einklebte (siehe dazu auch Punkt 2) Roll-Top-Verschluss mit den Bildern 3 bis 6).
Bild 43: Hüftgurttasche
am Hüftgurt |
Die Skizze im Bild 43 zeigt die Befestigung der Hüftgurttasche durch einen 25 mm-Kanal am Hüftgurt.
Zeichenerklärung für
Skizze:
-grün
Hüftgurttasche
-rot
3-lagiger 25 mm-Kanal für den
Hüftgurt
-blau
20 mm-Transferkleber
-gelb
20
mm-DCF-Reparaturklebeband
-schwarz 25
mm-Hüftgurt
Da der Kanal für den Hüftgurt
25 mm breit ist und der
Transferkleber nur 20 mm
misst, fixierte ich den Kanal
nach dem Ankleben an der
Hüftgurttasche noch zusätzlich
mit 2 Streifen
DCF-Reparaturklebeband.
Die Hüftgurttaschen kann ich
auf dem Hüftgurt in gewissen
Grenzen verschieben. Das
erleichtert das Öffnen und
Schließen der Hüftgurttaschen.
13) Fazit
Der 48 Liter-Rucksack wiegt ohne die Hüftgurttaschen 375 g und ist vom Packmaß so groß, wie eine TaR-Isomatte UberLite Regular.
Bild
45:
Größenverhältnisse |
Wenn man bedenkt, dass das DCF-Ausgangsmaterial für den Grundkörper ganze 47 g wiegt, ist das schon ein beachtliches Gewicht. Mein Minimal-Ziel war ein Gewicht unter 300 g. Obwohl der Rucksack ein Fassungsvermögen von 48 Liter hat, mache ich mir so meine Gedanken, wo das Gewicht herkommt.
Was sind die Ursachen für das überraschend hohe Gewicht?
Da ich nicht nähen konnte, musste ich viele Dinge mit Klemm-Schnallen, Blitzverschlüssen ua. Plastikteilen lösen. Dann sind da noch die Gurtbänder, die elast. 3 mm-Kordelschnur für die 3 Netztaschen und das grobmaschige Netz-Material. Von meinem Regenjacken-Projekt weiß ich, dass das Transferklebeband und das DCF-Reparaturklebeband ganz ordentlich zum Gesamtgewicht beitragen. Aus Sicherheitsgründen verwendete ich hauptsächlich das 2 cm-Transferklebeband. Viele Stellen am Rucksack (Haltepunkte der Hüft- und Schultergurte) verstärkte ich zusätzlich. An den breiten Schultergurten wollte ich auch noch etwas Schnick-Schnack (Daisy-Chains, Brustgurt) für allerlei Zusatzzeugs haben.
So schaukelte sich das Gesamtgewicht langsam hoch.
Aber für ein Vorserien-Modell
bin ich trotzdem sehr
zufrieden. Auch weil ich
während der Herstellung des
Rucksacks Lösungen für viele
Probleme fand, die mir vor
Beginn des Projekts als
unlösbar erschienen.
Feldtests müssen nun zeigen, ob meine konstruktiven Lösungen dem harten Alltag einer Langstreckenwanderung gewachsen sind.
Demnächst werde ich noch einen weiteren Rucksack anfertigen. Dieser Rucksack (=Tagesrucksack) wird etwas kleiner sein und ein Fassungsvermögen von 20-25 Liter besitzen. Diesen Rucksack können dann Wanderpartner benutzen und testen. Bei diesem Rucksack werden meine Feldtest-Erfahrungen mit dem Vorserien-Modell in die Herstellung einfließen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich über meine Erfahrungen berichten...
Feldtests müssen nun zeigen, ob meine konstruktiven Lösungen dem harten Alltag einer Langstreckenwanderung gewachsen sind.
Demnächst werde ich noch einen weiteren Rucksack anfertigen. Dieser Rucksack (=Tagesrucksack) wird etwas kleiner sein und ein Fassungsvermögen von 20-25 Liter besitzen. Diesen Rucksack können dann Wanderpartner benutzen und testen. Bei diesem Rucksack werden meine Feldtest-Erfahrungen mit dem Vorserien-Modell in die Herstellung einfließen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich über meine Erfahrungen berichten...
14) Nachtrag (Mai 2022): Die Gelegenheit für einen
Test ergab sich
Anfang Mai. Als
Testgelände hatte ich mir den
Harzer Hexenstieg
(98 km) ausgesucht. Das ist
eine 3-Tagestour und schien
mir geeignet für den Test des
Rucksacks.
Schon beim Bau des Rucksacks
hatte ich vermeintliche
Schwachstellen ausgemacht. Die
Seitentaschen und die
Netztaschen standen ganz oben
in meiner Liste.
Bild 46: Einfassband
an den Netztaschen |
An den Netztaschen war es speziell dass 10 mm-DCF-Einfassband (siehe Bild 46), das mir schon bei der Herstellung die Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Das Einfassband war nicht vollflächig verklebt. Nur durch die sehr groben Maschen von ca. 5 mm Durchmesser erfolgte die Verklebung der beiden Seiten des Einfassbandes. Aber gerade das Einfassband bereitete unterwegs überhaupt keine Probleme.
Die
Schultergurte stellten
die Achillesferse des
Rucksacks dar. Speziell in das
Design, die Herstellung und
die Befestigung der
Schultergurte hatte ich eine
ganze Menge Gehirnschmalz
investiert.
Schon auf der Fahrt mit der
Bahn nach Osterode, dem
Startort meiner Wandertour,
stellte ich fest, dass sich
die aus DCF hergestellten
"Gurtbänder" (3-lagige
DCF-Streifen, siehe
Bild 7 und
Bild 10) der
Schultergurte aus bestimmten
Klemmschnallen so langsam
herauszogen.
Kritisch war das vor allem an
den oberen Befestigungen der
Schultergurte, wo ich 20
mm-Klemmschnallen verwendete.
Das konnte ich vor Ort
korrigieren, indem ich die
überstehenden Enden der
DCF-Gurtbänder etwas
zusammenrollte und mit
DCF-Reparaturklebeband
fixierte. An den Enden der
DCF-Gurtbänder entstand so
eine kleine Wulst, die unter
Belastung (ca. 8 kg Gewicht
des Rucksacks mit Ausrüstung,
Nahrung und Wasser) nicht aus
den Klemmschnallen gezogen
werden konnte. Eine
Dauerlösung war das aber
nicht.
Trotzdem startete ich meine
Wandertour nach einer
pünktlichen Anreise so gegen
7:45 Uhr. Nach ca. 1,5 km, ich
war gerade am Stadtrand von
Osterode angelangt und ca. 200
Meter auf dem eigentlichen
Harzer Hexenstieg bergauf
gelaufen, hörte ich ein Geräusch
und der Rucksack hing nur noch
an einem Schultergurt.
Eine Sichtprüfung ergab, dass
sich die untere Befestigung des
rechten Schultergurts aus dem
Schultergurt förmlich
herausgerissen hatte. Die 10
mm-DCF-Schlaufe war auf der
Rückseite des Schultergurts
verklebt. Aber der Belastung hat
sie einfach nicht standgehalten.
Eine schnelle Reparatur vor Ort
war diesmal nicht
möglich.
Also musste ich die Wandertour
abbrechen.
Schon auf der Heimfahrt mit der
Bahn dachte ich intensiv über
Lösungsmöglichkeiten nach. Neben
der Verstärkung der Flächen, die
die DCF-Schlaufen aufnehmen,
wollte ich durch zusätzliche
Verstärkungspunkte ein
Herausziehen der DCF-Schlaufen
verhindern. Zuerst dachte ich an
Kam-Snaps. Aber das
DCF-Material war an den
Verstärkungsflächen zu dick.
Zuhause fielen mir dann kleine
Metallnieten in die
Hände, die ich schließlich
verwendete.
-rot
verstärkte Aufhängungsfläche für
die DCF-Schlaufen
-grün Metallnieten
oberhalb und unterhalb der
DCF-Schlaufen
Vor und nach jeder
DCF-Schlaufe, speziell an allen
Aufhängungspunkten für die
Schultergurte, setzte ich einen
Metallniet (siehe
Bild 47).
"Echte" Gurtbänder verwendete
ich nur an den stark
beanspruchten Stellen. Das waren
der Hüftgurt und die unteren
Gurtbänder zur Straffung der
Schultergurte. Diese Gurtbänder
sind einer hohen
Reibungsbelastung in den
Plastik-Schnallen ausgesetzt und
werden ständig
benutzt.
Die obere Befestigung habe ich
vollständig mit DCF realisiert
und einmal in der Länge
eingestellt (siehe
Bild 48). Die wird nicht
mehr verändert. Aber das relativ
"glatte" DCF-Gurtband hat
sich unter der Belastung langsam
aus den Klemmschnallen gezogen.
Auch das verhinderte ich für die
Zukunft durch einen Metallniet
(siehe
Bild 48).
Jetzt wird sich mancher fragen,
warum ich die Schlaufen für die
Aufhängung der Schultergurte
(siehe Bild 16-21) aus
DCF anfertigte. Ich hätte sie
auch aus 10 mm- oder 20
mm-Gurtband herstellen können.
Aber dann hätte ich die
Schlaufen annähen müssen. Das
wollte ich nicht. Mir war von
Anfang an bewusst, dass es an
meinem geklebten Rucksack die
eine oder andere Schwachstelle
geben würde.
Den Test des reparierten
Rucksacks werde ich aber diesmal
etwas schlauer anstellen und von
Schochwitz loslaufen. Bei einem
Abbruch oder einem erfolgreichen
Ende der Wandertour muss ich
dann nur eine Bahnfahrt bezahlen
und nicht zwei, wie es beim
ersten Test der Fall war.
15) Nachtrag (Juni 2022): Alle Schlaufen, die auf der
Innenseite des Rucksacks
verklebt sind, verstärkte ich
nochmals.
Bild 49: zusätzliche
Fixierung der Schlaufen |
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite (Außenseite)
-R
Rückseite (Innenseite)
-rot
Rucksackmaterial
-blau Schlaufen (auf der Innenseite (R) verklebt)
-grün Fixierung der Schlaufen
-blau Schlaufen (auf der Innenseite (R) verklebt)
-grün Fixierung der Schlaufen
Die Stege der Schlaufen
fixierte (=verklebte) ich mit
einem 10 mm-DCF-Streifen, den
ich mehrmals um die Stege
wickelte (grüne Markierung im
Bild 49).
16) Nachtrag (Juli 2022): Mit großem Optimismus bin ich
zu meinem
2.Testversuch auf dem
Harzer Hexenstieg
gestartet.
Bild 50: Vor dem Start |
Die beim letzten Versuch aufgetretenen Mängel an meinem MYOG-Rucksack konnte ich erfolgreich beseitigen.
Es hat sich herausgestellt, dass alle Verbindungen, die hohen Zugbelastungen ausgesetzt sind, kritische Stellen an meinem MYOG-Rucksack sind. Um die Zugbelastungen etwas zu minimieren, verwendete ich Metallnieten vor und nach den Schlaufen (siehe Nachtrag vom Mai 2022). Anders war das konstruktionsbedingt nicht zu "retten".
Die reparierten Stellen machten unterwegs überhaupt keine Probleme. Nie im Leben hätte ich vermutet, dass der Brustgurt diesmal die Problemstelle sein würde.
Bild 51: Schultergurt mit Blitzverschluss (Mutter) |
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Bereich, wo der Blitzverschluss (Mutter) des Brustgurts angebracht ist
-blau In diesem Bereich ist hinter dem Schultergurt der Blitzverschluss verklebt
Die Befestigung für die eine Seite des Blitzverschlusses (Mutter) ist hinter dem Schultergurt verklebt.
Bild 52: Blitzverschluss (Mutter) |
Auf dem DCF-Streifen (Bild 52), an dem der Blitzverschluss (Mutter) befestigt ist, können noch sehr schön die Reste des Transferklebers betrachtet werden.
Durch das Spannen des Brustgurtes hat sich der Blitzverschluss aus der Verklebung gelöst. Einfach unglaublich, welche Kräfte da wirken können. Ohne funktionierenden Brustgurt kann ich den Rucksack nicht richtig tragen. Die Schultergurte rutschen durch die Laufbewegung und die Last (ca. 8 kg mit Nahrung und Wasser) fast von den Schultern. Ständig müssen die Schultergurte wieder gerichtet werden.
Auch die verklebten Befestigungen des Brustgurts werde ich mit Metallnieten gegen ein Herausziehen absichern.
Bild 53: Brustgurt mit Metallnieten fixiert |
In Zuge der Reparatur prüfte ich noch andere Stellen an meinem Rucksack, die evtl. Zugbelastungen ausgesetzt sein könnten.
Bei dem aktuellen Rucksack kann ich die Zugbelastungen nur durch die Metallnieten etwas verringern.
Sollte es einen weiteren MYOG-Rucksack aus DCF in der Klebetechnik geben, muss ich mir überlegen, wie ich die großen Zugbelastungen durch bessere Verklebungen realisieren kann. Da muss ich sicherlich etwas Gehirnschmalz investieren. Die eine oder andere Idee gibt es schon.
Jetzt wird es irgendwann einen 3.Testversuch mit dem Rucksack geben.
17) Nachtrag (Juli 2024): Jetzt erweiterte ich den Rucksack mit einer Schnürung an den beiden Seitentaschen und an der Rückentasche.
Bild 54: selbstgefertigte Befestigungslaschen für die Schnürung |
Die Befestigungslaschen fertigte ich aus DCF-Resten und Transferklebeband an. Die Befestigungslaschen klebte ich von Innen an den Rucksack. Die eigentlichen Befestigungslaschen steckte ich dann durch einen Schlitz nach außen, so dass ich dort die Schnürung durchziehen konnte.
Damit ich die Schnürung spannen kann, sitzen an den jeweiligen Enden der Schnürung Leinenspanner.