In diesem Punkt möchte
ich Tipps geben, wie die
eigene Ausrüstung durch
handwerkliche Fähigkeiten
verbessert bzw. ergänzt
werden kann. Viele dieser
Tipps stöberte ich im
Internet auf. Andere habe
ich selbst "erfunden",
realisiert und
getestet.
Im Inhaltsverzeichnis werden Beiträge, zu denen es Nachträge gibt,
zusätzlich mit einem (N) gekennzeichnet.
Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt die Anzahl der Nachträge an.
Hinweis: Offene MYOG-Projekte, wo meine Beschreibungen noch
ausstehen bzw. die gerade "in Arbeit" sind, werden im nachfolgenden Inhaltsverzeichnis in
dunkelroter
Schrift
dargestellt.
C) MYOG-Projekte (Wandern, 2022 - 2024)
21) Februar 2022: Flugzeugtasche/Inliner aus
DCF für den
Flugzeugtransport/Rucksack
22) März 2022
(N5): karPACK v0 - Mein erster
selbstgefertigter
Rucksack (48 Liter)
23) September 2022
(N1): Solarpanel - Eine unabhängige
Stromversorgung für
unterwegs
24) Oktober 2022:
Schuhreparatur - Schuh-Innenfutter mit
polymorphem Kunststoff
reparieren
25) November 2022 (N1): Rucksack zpacks Arc Haul mit einem Reißverschluss für
ein separates Quilt-Fach nachrüsten
26)
Dezember
2023
(N2):
Wassertank für
das
Winterbaden/Eisbaden
modifizieren
27) Januar 2024 (N2): Regenjacke von
zpacks (Vertice Rain Jacket) reparieren
28)
März
2024
(N2): Schuhreparatur -
Schuh-Innenfutter
mit
Lederflicken
reparieren
29)
Juli
2024:
Regen-
und
Windjacke
aus
DCF
(Dyneema
Composite
Fabric)
herstellen
30)
November
2024:
Regenhandschuhe
aus
DCF
(Dyneema
Composite
Fabric)
herstellen
C21) Februar 2022: Flugzeugtasche/Inliner
aus
DCF
für
den
Flugzeugtransport/Rucksack
Wenn
ich
mit
dem
Flugzeug
zu
meinen
Wandertouren
ins
Ausland
reise,
versuche
ich
meinen
UL-Rucksack
als
Handgepäck
durchzubringen.
Das
gelang
mir
in
der
Vergangenheit
meistens.
Von
der
Größe
und
dem
Gewicht
passt
das.
Aber
manchmal
beanstandete
das
Flughafenpersonal
bestimmte
Ausrüstungsgegenstände.
Dazu
gehören
(1)
Trekkingstöcke,
(2)
Zeltheringe
und
(3)
ein
kleines
Messer.
Auf
meine
(1)
Trekkingstöcke
und
die
(2)
Zeltheringe
kann
ich
auf
keinen
Fall
verzichten.
Ein
(3)
kleines
Messer
könnte
ich
mir
überall
besorgen.
Bisher
konnte
ich
das
Flughafenpersonal
immer
überzeugen,
dass
ich
ein
harmloser
Fluggast
bin,
der
nur
wandern
will.
Aber
irgendwann
wird
das
einmal
scheitern.
Deshalb
dachte
ich
schon
länger
an
den
Kauf
einer
Fugzeugtasche
von
zpacks
(Flugzeugtasche,
92
g).
Als
ich
die
Flugzeugtasche
dann
auf
der
Internetseite
sah,
kam
mir
die
Idee,
dass
ich
das
auch
selber
anfertigen
könnte.
DCF-Reste
lagen
irgendwo
noch
rum.
Schnell
war
eine
Ideenskizze
(siehe
Bild
1)
gezeichnet.
Das
Bild
1
zeigt
die
Innenseite
der
Flugzeugtasche.
Das
Prinzip
ist
ganz
einfach.
Es
ist
wie
eine
Zeitung,
die
man
in
der
Mitte
zusammenklappen
kann.
Unten
und
rechts
wird
der
Rand
verklebt.
Oben
wird
der
Rand
zweimal
umgeschlagen,
so
dass
er
etwas
Stabilität
bekommt.
Das
Endprodukt
sollte
ungefähr
die
Maße
95
x
60
cm
besitzen,
so
dass
ich
auch
"riesengroße"
Rucksäcke
verstauen
könnte.
Die
schraffierten
Flächen
(1)
und
(2)
in
Bild
1
sind
2
cm
breite
Klebeflächen,
die
in
die
durch
Pfeile
angedeuteten
Richtungen
umgelegt
(gefalzt)
werden.
Zuerst
wird
dabei
die
schraffierte
Fläche
(1)
umgelegt.
Dann
wird
das
Transferklebeband
der
Breite
2
cm
aufgetragen.
Anschließend
wird
die
linke
Hälfte
der
Flugzeugtasche
in
der
Richtung
(3)
auf
die
Klebefläche
(1)
geklebt.
Jetzt
wird
die
schraffierte
Fläche
(2)
umgelegt
und
ebenfalls
mit
dem
Transferklebeband
versehen
und
verklebt.
Die
schraffierten
Flächen
(4)
und
(5)
werden
in
der
Breite
von
2
cm
doppelt
nach
außen!
umgelegt
und
mit
dem
Transferklebeband
verklebt.
Vor
der
endgültigen
Verklebung
der
schraffierten
Flächen
(4)
und
(5)
muss
noch
ein
20
mm-Blitzverschluss
eingeklebt
werden.
Zum
Fädeln
für
den
Blitzverschluss
verwendete
ich
kein
20
mm-Gurtband.
Dafür
fertigte
ich
mir
ein
doppelt
gefaltetes
Band
aus
DCF
in
der
Breite
von
2
cm
und
der
Länge
von
30
cm
an.
Dieses
Band
wird
in
den
Blitzverschluss
eingefädelt
und
dann
in
den
doppelt
nach
außen
umgelegten
Rand
auf
jeder
Seite
von
ca.
13
cm
verklebt,
so
dass
der
Blitzverschluss
gerade
noch
so
aus
dem
Rand
der
Flugzeugtasche
herausragt.
Ist
der
Blitzverschluss
eingefädelt
und
verklebt,
wird
abschließend
der
doppelt
nach
außen
umgelegte
Rand
vollständig
verklebt.
Zum
Abschluss
werden
zur
leichten
Fixierung
des
Randes
der
Flugzeugtasche
statt
eines
Klettbandes
noch 3 Kam-Snaps
angebracht.
Fertig
ist
die
einfache
Fugzeugtasche
bzw.
der
einfache
Inliner.
Das
DCF-Material
(CT5K.18)
wiegt
ca.
58
g.
Dazu
kommt
noch
ein
20
mm-Blitzverschuss
aus
Plastik
und
das
Transferklebeband in
der
Breite
von
2
cm.
Insgesamt
ergibt
das
ein
Gewicht
von
84
g.
Wenn
ich
jetzt
auf
dem
Flugplatz
Probleme
bei
der
Kontrolle
meines
Rucksacks
bekommen
sollte,
kann
ich
meinen
Rucksack
kurzfristig
in
die
Flugzeugtasche
packen
und
als
normales
Gepäck
aufgeben.
Unterwegs
kann
ich
die
Flugzeugtasche
dann
bei
Bedarf
als
Inliner
verwenden.
C22)
März
2022:
karPACK
v0
-
Mein
erster
selbstgefertigter
Rucksack (48
Liter)
Im
ULTF-Forum
gibt
es
eine
spezielle
Kategorie,
die
MYOG
heißt.
Dort
stellen
die
Forumsmitglieder
ihre
Eigenanfertigungen
vor.
Darunter
sind
auch
viele
Rucksäcke.
Wehmütig
betrachtete
ich
mir
immer
die
vorgestellten
MYOG-Rucksäcke.
Da
sind
wahre
Kunstwerke
darunter,
was
die
nähtechnischen
Fertigkeiten
angeht.
Lange
überlegte
ich,
ob
ich
nicht
selbst
mit
dem
Nähen
anfangen
sollte.
Aber
irgendwie
konnte
ich
mich
nicht
zu
diesem
Schritt
durchringen.
Vielmehr stellte ich in den letzen Jahren den einen oder anderen Gegenstand aus DCF (Dyneema Cuben Fabric, früher Cuben) in der Klebetechnik her. Mit der Zeit hat sich so eine gewisse Fertigkeit entwickelt.
Idee
Dann reifte der Entschluss heran, einen Rucksack aus DCF in der Klebetechnik herzustellen. Meines Wissens hat das noch niemand im ULTF-Forum versucht.
Als Vorlage wählte ich den Rucksack von zpacks (Nero 38L DCF Backpack), den ich auch selbst besitze. Dieser Rucksack wiegt in der Auslieferungsvariante 308 g. Reduziert um das Rückenpolster und die außen angebrachten Befestigungsschnüre wiegt der Rucksack nur noch 275 g. Das ist nicht schlecht. Das war die Größenordnung, die ich mir bei meinem eigenen Rucksackprojekt auch vorstellte.
Schnell war eine Ideen-Skizze geboren.
Als Ausgangsmaterial war DCF (CT5K.18, Gewicht 50 g/qm, von extremtextil) vorgesehen, wo ich noch Reste übrig hatte. Es ist so ziemlich das schwerste DCF-Material auf dem Markt. Aber aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen war mir das gerade recht.
Vielmehr stellte ich in den letzen Jahren den einen oder anderen Gegenstand aus DCF (Dyneema Cuben Fabric, früher Cuben) in der Klebetechnik her. Mit der Zeit hat sich so eine gewisse Fertigkeit entwickelt.
Idee
Dann reifte der Entschluss heran, einen Rucksack aus DCF in der Klebetechnik herzustellen. Meines Wissens hat das noch niemand im ULTF-Forum versucht.
Als Vorlage wählte ich den Rucksack von zpacks (Nero 38L DCF Backpack), den ich auch selbst besitze. Dieser Rucksack wiegt in der Auslieferungsvariante 308 g. Reduziert um das Rückenpolster und die außen angebrachten Befestigungsschnüre wiegt der Rucksack nur noch 275 g. Das ist nicht schlecht. Das war die Größenordnung, die ich mir bei meinem eigenen Rucksackprojekt auch vorstellte.
Schnell war eine Ideen-Skizze geboren.
![]() |
Bild 1: Ideen-Skizze |
Als Ausgangsmaterial war DCF (CT5K.18, Gewicht 50 g/qm, von extremtextil) vorgesehen, wo ich noch Reste übrig hatte. Es ist so ziemlich das schwerste DCF-Material auf dem Markt. Aber aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen war mir das gerade recht.
Das
Material
ist
absolut
wasser-
und
winddicht.
Auch
die
Reißfestigkeit
ist
hervorragend.
Lediglich
die
Abriebfestigkeit
könnte
besser
sein.
Da
ich
meine
DCF-Ausrüstungsgegenstände
immer
wie
ein
"rohes
Ei"
behandle,
sehe
ich
da
keine
großen
Probleme.
Nach
jahrelanger
Nutzung
sehen
meine
DCF-Ausrüstungsgegenstände
immer
noch
intakt
aus.
Nirgends
gibt
es
abgenutzte
oder
durchgescheuerte
Stellen.
Den Rucksack realisierte ich in den folgenden Fertigungsschritten:
1) Grundkörper
2) Roll-Top-Verschluss
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
4) Schultergurte mit Daisy-Chains und Brustgurt
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
6) Tragegriff
Den Rucksack realisierte ich in den folgenden Fertigungsschritten:
1) Grundkörper
2) Roll-Top-Verschluss
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
4) Schultergurte mit Daisy-Chains und Brustgurt
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
6) Tragegriff
7)
Trekkingstock-
und
Regenschirmhalterung
8) Seitentaschen
9) Netz-Seitentaschen
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
11) Netz-Rückentasche
12) Hüftgurttaschen
8) Seitentaschen
9) Netz-Seitentaschen
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
11) Netz-Rückentasche
12) Hüftgurttaschen
13)
Fazit
14)
Nachtrag
(Mai
2022):
1.Test
des
Rucksacks
auf
dem
Harzer
Hexenstieg
abgebrochen
15)
Nachtrag
(Juni
2022):
Reparatur
des
Rucksacks
17)
Nachtrag
(Juli
2024):
Schnürung
an
Seitentaschen/Rückentasche
des
Rucksacks
18)
Nachtrag
(Juli
2024):
Allzweck-Beutel
am
Rucksack
1)
Grundkörper
Der Grundkörper des Rucksacks in den Maßen 30 cm x 20 cm x 80 cm war schnell hergestellt. Aus den Maßen ergibt sich ein Rucksackvolumen von 48 Litern. Das Ausgangsmaterial (ca. 0,91 qm) des Grundkörpers hat ein Gewicht von lediglich 47 g.
Der Grundkörper des Rucksacks in den Maßen 30 cm x 20 cm x 80 cm war schnell hergestellt. Aus den Maßen ergibt sich ein Rucksackvolumen von 48 Litern. Das Ausgangsmaterial (ca. 0,91 qm) des Grundkörpers hat ein Gewicht von lediglich 47 g.
|
Bild 2: Grundkörper des Rucksacks |
Der Grundkörper besteht aus einem Stück. Geklebt ist er im Bereich des Bodens an 3 Seiten und am Rücken. Am Rücken deshalb, weil ich mir dort die geringste Belastung für eine Verklebung versprach.
Die Verklebung realisierte ich mit 20 mm-Transferklebeband (von extremtextil) durch eine einfache Überlappung, die ich aus Stabilitätsgründen zusätzlich mit 25 mm-DCF-Reparaturklebeband (von extremtextil) überklebte. Ob das im weiteren Verlauf üppig genutzte DCF-Reparaturklebeband in dem Umfang überhaupt notwendig gewesen wäre, kann ich im Moment nicht abschließend beurteilen. Das müssen erst die kommenden Feldtests zeigen. Aber bei meinem Prototyp stand eindeutig der Sicherheitsgedanke im Vordergrund. Übergroße Zugbelastungen sollten auf keinen Fall zur Auflösung der Klebeverbindungen führen.
2) Roll-Top-Verschluss
Im nächsten Schritt war der Roll-Top-Verschluss an der Reihe. Für den Roll-Top-Verschluss verwendete ich einen 10 mm-Blitzverschluss. Dann musste ich mir überlegen, wie ich die beiden Teile des Blitzverschlusses in den oberen Rand des Rucksacks integrieren konnte.
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Bild 3: Blitzverschluss für Roll-Top-Verschluss |
Dafür fertigte ich 2 Streifen von 10 mm Breite und 10 cm Länge an, die doppelt gefaltet (sozusagen 3-lagig) und verklebt worden. Wenn ich in meinen weiteren Ausführungen von 3-lagig spreche, dann ist die Skizze in Bild 3 gemeint.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot DCF in den Breiten 10 mm (oder 20 mm)
-grün Transferklebeband in der dazugehörenden Breite von 10 mm (oder 20 mm).
Die Streifen fädelte ich jeweils bis zur Hälfte in die beiden Teile des Blitzverschlusses ein.
Auch die Oberkante (Rand) des Rucksacks wurde aus Stabilitätsgründen 3-lagig verklebt. Nur die Stellen, wo ich den Blitzverschluss einkleben wollte, wurden vorerst freigelassen und nicht verklebt (siehe rot markierte grüne Einschnitte in der Ideen-Skizze im Bild 1 am oberen Rand).
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Bild 4: Blitzverschluss vor der Verklebung |
Bild 4 zeigt auf der linken Seite den 3-lagigen Rand. Auf der rechten Seite des Bildes ist ein Teil des Streifens des Blitzverschlusses bereits in den Rand eingeklebt. In der Mitte des Bildes ist der noch nicht verklebte Teil des Blitzverschlusses zu sehen. Damit der 10 mm-Streifen nach der Verklebung nicht verdreht im Blitzverschluss sitzt, muss die im Bild 4 mit dem roten Pfeil gekennzeichnete Seite des Streifens, vorher in den noch offenen Rand eingeklebt werden. Anschließend wird der Rand umgelegt und abschließend verklebt.
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Bild 5: Im Rand verklebter Teil des Blitzverschlusses |
Diese Vorgehensweise ist etwas „trickreich“. Bevor ich die eigentliche Verklebung der beiden Teile des Blitzverschlusses im Rand vornahm, übte ich erstmal im „Trockenmodus“, wie die Verklebung erfolgen muss, damit der Streifen nicht verdreht im Blitzverschluss sitzt.
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Bild 6: geschlossener Roll-Top-Verschluss |
3) Befestigungen für Hüft- und Schultergurte
Als nächste Aufgabe standen die Befestigungen für die Hüft- und Schultergurte im Vordergrund. Diese Befestigungen wollte ich so gestalten, dass sie abnehmbar sind und im Schadensfall ausgetauscht werden können.
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Bild
7:
Klemmschnallen
für
Hüftgurt
(rechts)
und
Schultergurt
unten
(links) |
Auch für die Klemmschnallen bereitete ich 3-lagige Streifen zur Verklebung vor. Die Klemmschnallen für den Hüftgurt (rechts) besitzen an den mit einem roten Pfeil markierten Stelle eine kleine Schraube. Um diese Schraube wird der Streifen gelegt. Durch die Schrauben können die Klemmschnallen jederzeit gelöst und ausgetauscht werden.
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Bild 8: Befestigungen für Hüft- und Schultergurte (unten) |
Das Bild 8 zeigt die montierten Klemmschnallen. Vor der Anbringung der Klemmschnallen verstärkte ich den Grundkörper noch mit einer selbstgefertigten Verstärkung (siehe rote Markierung). Mit einem Lötkolben brannte ich dann Langlöcher in der Breite der Streifen durch die Verstärkung und den Grundkörper des Rucksacks. Dann steckte ich die Streifen durch die Schlitze und verklebte sie an der Innenwand des Rucksacks. Diese Verklebung an der Innenwand des Rucksack wird später an der oberen Befestigungen für die Schultergurte noch besser sichtbar. Abschließend fixierte ich die an der Innenwand verklebten Streifen zur Sicherheit noch mit DCF-Reparaturklebeband.
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Bild 9: fertiger Hüftgurt |
Jetzt blieben noch die oberen Befestigungen für die Schultergurte übrig. Diese Befestigungen wollte ich variabel, d.h. in 3 Stufen höhenverstellbar machen. Zusätzlich sollten diese Befestigungen, wie unten, auch austauschbar sein. Dafür verwendete ich auch die Klemmschnallen mit der Schraube. Dann musste ich mir überlegen, wie ich diese Befestigungen klebetechnisch gestalte, damit sie allen Zugbelastungen standhalten können.
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Bild 10: 3-lagige Streifen für Schultergurt |
Für die obere Befestigung der Schultergurte fertigte ich mir 3-lagige 20 mm-Streifen an.
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Bild 11: Verstärkung und Schlitze für Schultergurte |
Zusätzlich verstärkte ich den Bereich (rote Markierung im Bild 11) für die obere Befestigung der Schultergurte. Dann brannte ich mit dem Lötkolben sehr vorsichtig 20 mm-Schlitze in die Verstärkung und den Grundkörper des Rucksacks.
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Bild 12: Schlaufe für die obere Befestigung des Schultergurts |
Bild 12 zeigt die Vorderseite des Rucksacks mit einer von 3 Schlaufen für die Höhenverstellbarkeit der Schultergurte.
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Bild 13: Innenseite des Rucksacks mit eingefädeltem Streifen |
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Bild 14: Innenseite des Rucksacks mit teilweise verklebtem Streifen |
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Bild
15:
Innenseite
des
Rucksacks
mit
vollständig
verklebtem
Streifen |
Die Bilder 13 bis 15 zeigen die schrittweise Verklebung der Streifen auf der Innenseite des Rucksacks. Die farbige Skizze im Bild 15 zeigt das Prinzip der höhenverstellbaren oberen Befestigungen für die Schultergurte.
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite Rucksack
-R Innenseite Rucksack
-rot Grundkörper Rucksack
-grün Verstärkung auf der Vorderseite des Rucksacks (rote Markierung im Bild 11)
-blau 3-lagiger 20 mm-Streifen (die Schlaufen für die 20 mm-Klemmschnallen)
-gelb DCF-Reparaturklebeband zur Abdeckung der noch sichtbaren Schlitze
Wer nicht ganz sauber bei der Erstellung der Schlitze im DCF arbeitet (siehe Bild 12, Schlitze sind etwas „ausgefranst“ oder zu groß?), der muss dann evtl. nachbessern. Aus optischen Gründen verklebte ich daher auf der Vorderseite die noch sichtbaren Schlitze mit kleinen Streifen aus DCF-Reparaturklebeband.
![]() |
Bild 17: montierte Klemmschnalle am Rucksack |
|
Bild 18: Gegenlichtbild der oberen Schultergurtbefestigung |
|
Bild 19: Gegenlichtbild Verstärkung und fertige obere Schultergurtbefestigung |
|
Bild
20:
Gegenlichtbild
fertige
obere
Schultergurtbefestigungen |
![]() |
Bild 21: fertige Hüft- und Schultergurtbefestigungen |
Die Befestigungen für die Hüft- und Schultergurte waren nun erledigt. Bei den oberen Befestigungen für die Schultergurte konnte ich nach intensiver Überlegung sogar eine gewisse Höhenverstellbarkeit in 3 Stufen realisieren.
4) Schultergurte
Als nächstes Ziel hatte ich mir die Anfertigung der Schultergurte gesetzt. Auch dabei diente mir der Rucksack von zpacks (Nero 38L Backpack) als Vorlage.
|
Bild 22: Vorlage für rechten Schultergurt |
Bei den Schultergurten musste ich mir überlegen, wie ich das mit der Polsterung lösen wollte. Mein erster Gedanke war darauf zu verzichten. Aber nach reiflicher Überlegung verwarf ich diesen Gedanken.
|
Bild 23: Papier-Vorlage, Papier-Fertigungsprinzip und DCF-Vorderteil |
|
Bild 24: DCF-Vorderteil mit 3 mm-Schaumstoff, DCF-Abschluss |
Beim ziellosen Stöbern in meinem „kleinen“ Materiallager fiel mir ein Rest eines schwarzen Schaumstoffs in die Hände. Nach kurzer Prüfung der Dicke und der Festigkeit entschied ich mich meine Schultergurte mit diesem 3 mm-Schaumstoff auszustatten. Der Schaumstoff war nach der Papier-Vorlage schnell ausgeschnitten.
|
Bild 25: DCF-Fertigungsprinzip |
Stückweise umklebte ich den Schaumstoff auf der Rückseite des Schultergurts. Auf dem Bild 25 ist die Rückseite des Schultergurts zu sehen, der durch die Verklebungen nicht gerade sehr "schön" aussieht. Nach Abschluss aller Klebearbeiten am Schultergurt wollte ich deshalb die Rückseite mit einem passenden Stück DCF überkleben. Diese abschließende Rückseite des Schultergurts ist im Bild 24 links zu sehen.
|
Bild 26: Daisy-Chains auf der Vorderseite |
![]() |
Bild 28: fertige Daisy-Chains auf der Vorderseite |
Ausrüstungsgegenstände, auf die ich schnell Zugriff haben möchte ohne meinen Rucksack immer absetzen zu müssen, binde ich gern außen an den Rucksack. Deshalb sind Daisy-Chains an den Schultergurten für meine Rucksäcke besonders wichtig.
Für die Daisy-Chains fertigte ich einen 10 mm breiten 3-lagigen sehr langen DCF-Streifen an, wie er im Bild 26 zu sehen ist (rot ist DCF und grün ist Transferkleber in der Skizze neben dem Bild). Von der Vorderseite aus brannte ich vorsichtig mit einem Lötkolben (breite Spitze) 10 mm lange und ca. 1-2 mm breite Schlitze im Abstand von 3 cm durch den ganzen Schultergurt. Auf der Rückseite tat ich das ebenso. DCF lässt sich ja gut mit dem Lötkolben bearbeiten. Bei dem Schaumstoff muss man etwas aufpassen. Vorher habe ich an einem Probestück diese Vorgehensweise getestet, damit die Schlitze nicht zu groß werden.
Die farbige Skizze im Bild 27 zeigt das Prinzip, wie ich die Daisy-Chains konstruierte und klebte.
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite Schultergurt
-R Rückseite Schultergurt
-rot Schultergurt mit Vorderseite, Schaumstoffeinlage und Rückseite
-blau 3-lagiger 10 mm-DCF-Streifen, der auf der Vorderseite nicht verklebt wird
-grün verklebte 10 mm-"Querverstrebung" in einer Schlaufe auf der Rückseite, soll
das Herausziehen des Daisy-Chains verhindern
-gelb zum Abschluss wird über die komplette Rückseite ein passendes DCF-Stück
vollflächig verklebt (siehe links im Bild 24)
Auf der Vorderseite sind die Daisy-Chains 3 cm lang.
Wer genau hinsieht, dem wird im Bild 28 eine kleine Abweichung von der Papier-Vorlage im Bild 22 auffallen. In der Papier-Vorlage sind die Enden der Schultergurte noch rund. Klebetechnisch fand ich kurzfristig keine akzeptable Lösung für die Realisierung der runden Schultergurtenden. Die fertigen Schultergurte besitzen an den Enden 3 gerade Kanten. Diese geraden Kanten ließen sich wesentlich einfacher kleben.
|
Bild
29:
Schultergurte
mit
Daisy-Chains
am
Rucksack |
Im Bild 29 sind auch noch 3 weitere kleine Details des Rucksacks zu sehen, auf deren Anfertigung ich nicht speziell eingehen will, weil sie relativ einfach zu realisieren waren.
5) Sicherung für Roll-Top-Verschluss
Das war einmal eine Sicherung (blaue Markierung im Bild 29) für den Roll-Top-Verschluss, den ich mit einer 10 mm-Klemmschnalle, einem 10 mm-Blitzverschluss und 10 mm-Gurtband realisierte. Kurzzeitig überlegte ich das Gurtband durch einen 3-lagigen 10 mm-DCF-Streifen zu ersetzen. Aber gerade die Sicherung des Roll-Top-Verschlusses wird bei der Öffnung und Schließung des Rucksacks ständig durch ein Teil des Blitzverschlusses gezogen und ist dadurch einer starken Reibung ausgesetzt. Starke (und ständige) Reibung ist aber einer der wenigen Schwachpunkte von DCF. Mit dem Gurtband konnte ich diese Schwachstelle vermeiden. Ein stabiles Gurtband ist aber schwerer als ein 3-lagiger DCF-Streifen gleicher Breite und Länge.
6) Tragegriff
Dann war da noch ein Tragegriff (rote Markierung im Bild 29) zwischen den oberen Befestigungen der Schultergurte. Das ist ein kleines Detail, aber eminent wichtig für die Handhabung des Rucksacks. Diesen Tragegriff fertigte ich aber aus einem 3-lagigen 10 mm-DCF-Streifen an, den ich auf der Innenseite des Rucksacks verklebte.
7)
Trekkingstock-
und
Regenschirmhalterung
Auf
meinen
Wandertouren
bin
ich
schon
seit
Jahren
nur
noch
mit
Trekkingstöcken
unterwegs.
Probleme
gibt
es
wegen
der
Länge
der
Stöcke
immer
dann,
wenn
ich
durch
Ortschaften
gehe
oder
Geschäfte
für
den
Einkauf
betrete.
In
solchen
Fällen
will
ich
meine
Hände
frei
haben.
Ich
will
aber
auch
nicht
den
Rucksack
absetzen,
die
Stöcke
falten
und
irgendwo
am
Rucksack
verstauen.
Das
dauert
mir
alles
viel
zu
lange.
Ähnliches
gilt
für
den
Regenschirm,
wenn
er
mit
auf
eine
Wandertour
darf.
Für
das
schnelle
Verstauen
der
Trekkingstöcke
in
voller
Länge
und
des
Regenschirms
habe
ich
mir
von
den
Osprey-Rucksäcken
eine
einfache
Halterung
(grüne
Markierung
im
Bild
29)
abgeschaut
und
nachgebaut.
Ergänzt
wird
die
Halterung
an
den
Daisy-Chains
durch
2
elast.
Kordelschnüre
mit
Kordelstopper
(siehe
Kleine
Basteleien
B1
in
diesem
Menüpunkt).
Diese
Halterung
fehlt
an
keinem
meiner
Rucksäcke.
Osprey
hat
sie.
zpacks
hat
sie
nicht,
also
rüstete
ich
sie
dort
nach.
Mein
MYOG-Rucksack
hat
sie
jetzt
auch.
8) Seitentaschen
Bei den Seitentaschen gab es zwei Probleme zu lösen.
In jede Seitentasche sollten 2 handelsübliche 0,75 Liter-Flaschen passen. Also musste die Öffnung groß genug sein.
Auf der anderen Seite durfte ein so große Öffnung aus optischen Gründen wegen des etwas „steifen“ DCF-Materials nicht zu sehr vom Rucksack abstehen. Also musste ich da irgendwie eine elastische Kordelschnur anbringen, die die Seitentaschen im ungeöffneten Zustand etwas an den Rucksack herandrückt. Beim Öffnen der Seitentasche muss dann mit der Hand die Öffnung der Seitentasche etwas auseinandergezogen werden.
Und
zum
Schluss
sollte
die
Seitentasche
unten
etwas
schmaler
sein
als
oben.
Nach
diesem
Prinzip
funktionieren
eigentlich
alle
Seitentaschen
an
Rucksäcken.
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Bild 30: Vorlage für Seitentaschen und Netz-Seitentaschen |
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Bild 31: Außenseite gefaltete Seitentasche |
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Bild 32: Innenseite gefaltete Seitentasche |
Das Bild 30 zeigt in einer Ideen-Vorlage das Ergebnis meiner angestrengten Überlegungen. Diese Vorlage wollte ich für die DCF-Seitentaschen als auch für die Netz-Seitentaschen verwenden.
Die im Bild 32 rot markierten 2 cm breiten schraffierten Flächen (2, 3 und 4) sind Klebeflächen mit denen die Seitentaschen auf den Grundkörper des Rucksacks geklebt werden. Die rot markierte 1 cm breite schraffierte Fläche (1) ist der zukünftige innenliegende Kordelkanal für die elastische 3 mm-Kordelschnur. Die Skizze unter dem Kordelkanal zeigt den Aufbau des Kordelkanals.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot 3-lagiger 1 cm-DCF-Rand, der als innenliegender Kordelkanal ausgebildet wird
-grün Transferkleber
-blau angedeutete elastische 3 mm-Kordelschnur
Auf der Innenseite des Kordelkanals, also von außen kaum sichtbar, brachte ich mit dem Lötkolben an den jeweiligen Enden des Kordelkanals ein ca. 4 mm großes Loch an. Durch die beiden Löcher fädelte ich die elastische Kordelschnur. Dann spannte ich die elastische Kordelschnur so, dass die Seitentasche durch die Spannung an den Rucksack gedrückt wurde. Die Enden verknotete ich und versah sie aus optischen Gründen mit kleinen Endstücken.
Zum
Abschluss
brannte
ich
mit
dem
Lötkolben
in
den
Boden
jeder
Seitentasche
ein
kleines
Loch.
In
den
Löchern
kann
Wasser
abfließen,
dass
sich
in
ungünstigen
Situationen
dort
sammeln
könnte.
9)
Netz-Seitentaschen
An vielen handelsüblichen Rucksäcken gibt es keine Netz-Seitentaschen. Für mich sind Netz-Seitentaschen essentiell. In den Netz-Seitentaschen verstaue ich hauptsächlich Nahrung (Obst, Nüsse usw), die ich tagsüber benötige.
Wie bei den DCF-Seitentaschen, benutzte ich auch für die Netz-Seitentaschen die Ideen-Skizze von Bild 30.
An vielen handelsüblichen Rucksäcken gibt es keine Netz-Seitentaschen. Für mich sind Netz-Seitentaschen essentiell. In den Netz-Seitentaschen verstaue ich hauptsächlich Nahrung (Obst, Nüsse usw), die ich tagsüber benötige.
Wie bei den DCF-Seitentaschen, benutzte ich auch für die Netz-Seitentaschen die Ideen-Skizze von Bild 30.
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Bild 34: Vorlage für Netz-Seitentaschen |
Für die Netz-Seitentaschen verwendete ich ein relativ grobmaschiges Netz (von extremtextil). Das Netz-Material hatte ich mir schon weit vor der Herstellung des Rucksacks für ein anderes MYOG-Projekt besorgt. Jetzt lag es in meinem Materiallager nutzlos herum und wartete auf die Verwendung. Wie sich später herausstellen sollte, spielten die groben Maschen noch eine wichtige Rolle bei der Befestigung der Netz-Seitentaschen am Rucksack.
Das Netz musste nicht unbedingt sehr dehnbar sein. Wichtig war mir eine gewisse Stabilität. Das versprach das verwendete Netz. An meinem zpacks-Rucksack wird dieses Netz ebenfalls verwendet. Bisher gab es mit diesem Netz-Material überhaupt keine Probleme.
Netz-Material lässt sich nicht so leicht mit DCF verbinden. Zu Beginn hatte ich mich damit abgefunden, dass ich die Netz-Seitentaschen auf einen 2 cm-DCF-Streifen aufnähen müsste, den ich dann abschließend an den Rucksack kleben könnte. Also doch nähen, was ich aber vermeiden wollte.
Aber irgendwie hat mich das „gewurmt“, weil ich bisher ohne Nähen ausgekommen war.
Sollte es ohne Nähen nicht möglich sein einen Rucksack nur durch Kleben herzustellen?
An diesem Problem grübelte ich tagelang herum. In dieser Zeit ruhte die Herstellung des Rucksacks vollständig. Alle mögliche Lösungen überlegte ich mir. Nichts hat meinen hohen Ansprüchen genügt.
Dann hatte ich die zündende Idee. Beim Stöbern in meinem Materiallager fiel mir ein Stück elastisches Einfassband in die Hand. Als ich das Band so betrachtete durchzuckte mich eine Idee.
Was wäre, wenn man dass Einfassend für die Netz-Seitentaschen aus DCF-Streifen herstellen würde?
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Bild 35: DCF-Einfassband am Netz-Material |
An einem Probestück testete ich das „DCF-Einfassband“. Die relativ groben Maschen des Netz-Materials kamen mir bei dem DCF-Einfassband entgegen. Wird das DCF-Einfassband fest genug gegen das Netz-Material gedrückt, verbindet sich dass DCF durch die groben Maschen hindurch miteinander. So trifft in den groben Maschen DCF auf DCF (siehe untere Kante der Netz-Seitentasche im Bild 35), was eine wesentlich stabilere Verbindung ergibt.
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Bild 36: DCF-Einfassband und DCF-Kordelkanal an der Netz-Seitentasche |
Die Skizze 2 im Bild 36 zeigt das Prinzip des DCF-Einfassbandes.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Netzmaterial
-blau 2 cm-DCF-Einfassband (auf jeder! Seite 2 cm)
-grün Transferklebeband
Die Skizze 1 im Bild 36 zeigt das Prinzip des DCF-Einfassbandes am oberen Rand der Netz-Seitentasche, was gleichzeitig ein Kordelkanal ist.
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Netzmaterial
-blau 1 cm-DCF-Einfassband, was auch ein DCF-Kordelkanal ist
-grün Transferklebeband
-gelb angedeutete elastische 3 mm-Kordelschnur
Durch das DCF-Einfassband kann ich die Netz-Seitentaschen einfach an den Rucksack kleben.
Aber um das Nähen kam ich trotzdem nicht ganz herum.
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Bild 37: DCF-Seitentasche und Netz-Seitentasche am Rucksack |
Die mit dem roten Pfeil markierten Stellen im Bild 37 an den Ecken der Netz-Seitentaschen habe ich mit wenigen Stichen etwas fixiert. Im Bild ist das auch gut zu sehen. Konstruktionsbedingt sind an den Ecken durch das Ankleben kleine Löcher entstanden. Ich hätte das nicht machen müssen. „Lose“ Nahrungsmittel, wie zB Nüsse, wären aber aus den Löchern rausgefallen. Das wollte ich unbedingt vermeiden.
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Bild 38: Netz-Seitentaschen am Rucksack |
10) Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp
Weil ich „unbequeme“ (zB überlange) Ausrüstungsgegenstände, wie Isomatte/Zelt/Tarp, gerne außen am Rucksack befestige, habe ich auch Befestigungsmöglichkeiten (siehe blauer Pfeil im Bild 37) für solche Dinge vorgesehen. Ob ich sie nutze, entscheide ich situationsbedingt.
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Bild 39: Befestigungen für Isomatte/Zelt/Tarp am Rucksack |
Die 4 Befestigungspunkte für die Spannschnüre sitzen an den Seitentaschen! (siehe rote Markierungen im Bild 39) und nicht im Grundkörper des Rucksacks.
11) Netz-Rückentasche
Wie schon mehrfach angedeutet, verstaue ich oft benutzte Ausrüstungsgegenstände (zB Regensachen, Toilettenpapier, Wasserfilter, Tages-Nahrung usw) sehr gern außen am Rucksack. Das erlaubt mir einen schnellen Zugriff ohne dass ich den Rucksack öffnen muss.
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Bild 40: Netz-Rückentasche am Rucksack |
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Bild 41: Netz-Rückentasche am gepackten Rucksack |
Die Netz-Rückentasche fertigte ich nach dem gleichen Prinzip, wie die Netz-Seitentaschen.
12) Hüftgurttaschen
Die zwei Hüftgurttaschen fertigte ich nach dem Prinzip der Flugzeugtasche an (siehe Bild 1 im MYOG-Projekt C21).
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Bild
42:
Hüftgurttasche |
Die Abmessungen sind ca. 20 cm x 16 cm. Der Verschluss der Hüftgurttaschen wird durch einen einfachen Roll-Top-Verschluss mit einem 10 mm-Blitzverschluss realisiert, den ich vor dem Umklappen in den oberen Rand einklebte (siehe dazu auch Punkt 2) Roll-Top-Verschluss mit den Bildern 3 bis 6).
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Bild
43:
Hüftgurttasche
am
Hüftgurt |
Die Skizze im Bild 43 zeigt die Befestigung der Hüftgurttasche durch einen 25 mm-Kanal am Hüftgurt.
Zeichenerklärung
für
Skizze:
-grün
Hüftgurttasche
-rot
3-lagiger
25
mm-Kanal
für
den
Hüftgurt
-blau
20
mm-Transferkleber
-gelb
20
mm-DCF-Reparaturklebeband
-schwarz
25
mm-Hüftgurt
Da
der
Kanal
für
den
Hüftgurt
25
mm
breit
ist
und
der
Transferkleber
nur
20
mm
misst,
fixierte
ich
den
Kanal
nach
dem
Ankleben
an
der
Hüftgurttasche
noch
zusätzlich
mit
2
Streifen
DCF-Reparaturklebeband.
Die
Hüftgurttaschen
kann
ich
auf
dem
Hüftgurt
in
gewissen
Grenzen
verschieben.
Das
erleichtert
das
Öffnen
und
Schließen
der
Hüftgurttaschen.
13) Fazit
Der 48 Liter-Rucksack wiegt ohne die Hüftgurttaschen 375 g und ist vom Packmaß so groß, wie eine TaR-Isomatte UberLite Regular.
|
Bild
45:
Größenverhältnisse |
Wenn man bedenkt, dass das DCF-Ausgangsmaterial für den Grundkörper ganze 47 g wiegt, ist das schon ein beachtliches Gewicht. Mein Minimal-Ziel war ein Gewicht unter 300 g. Obwohl der Rucksack ein Fassungsvermögen von 48 Liter hat, mache ich mir so meine Gedanken, wo das Gewicht herkommt.
Was sind die Ursachen für das überraschend hohe Gewicht?
Da ich nicht nähen konnte, musste ich viele Dinge mit Klemm-Schnallen, Blitzverschlüssen ua. Plastikteilen lösen. Dann sind da noch die Gurtbänder, die elast. 3 mm-Kordelschnur für die 3 Netztaschen und das grobmaschige Netz-Material. Von meinem Regenjacken-Projekt weiß ich, dass das Transferklebeband und das DCF-Reparaturklebeband ganz ordentlich zum Gesamtgewicht beitragen. Aus Sicherheitsgründen verwendete ich hauptsächlich das 2 cm-Transferklebeband. Viele Stellen am Rucksack (Haltepunkte der Hüft- und Schultergurte) verstärkte ich zusätzlich. An den breiten Schultergurten wollte ich auch noch etwas Schnick-Schnack (Daisy-Chains, Brustgurt) für allerlei Zusatzzeugs haben.
So schaukelte sich das Gesamtgewicht langsam hoch.
Aber
für
ein
Vorserien-Modell
bin
ich
trotzdem
sehr
zufrieden.
Auch
weil
ich
während
der
Herstellung
des
Rucksacks
Lösungen
für
viele
Probleme
fand,
die
mir
vor
Beginn
des
Projekts
als
unlösbar
erschienen.
Feldtests müssen nun zeigen, ob meine konstruktiven Lösungen dem harten Alltag einer Langstreckenwanderung gewachsen sind.
Demnächst werde ich noch einen weiteren Rucksack anfertigen. Dieser Rucksack (=Tagesrucksack) wird etwas kleiner sein und ein Fassungsvermögen von 20-25 Liter besitzen. Diesen Rucksack können dann Wanderpartner benutzen und testen. Bei diesem Rucksack werden meine Feldtest-Erfahrungen mit dem Vorserien-Modell in die Herstellung einfließen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich über meine Erfahrungen berichten...
Feldtests müssen nun zeigen, ob meine konstruktiven Lösungen dem harten Alltag einer Langstreckenwanderung gewachsen sind.
Demnächst werde ich noch einen weiteren Rucksack anfertigen. Dieser Rucksack (=Tagesrucksack) wird etwas kleiner sein und ein Fassungsvermögen von 20-25 Liter besitzen. Diesen Rucksack können dann Wanderpartner benutzen und testen. Bei diesem Rucksack werden meine Feldtest-Erfahrungen mit dem Vorserien-Modell in die Herstellung einfließen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich über meine Erfahrungen berichten...
14)
Nachtrag
(Mai
2022):
Die
Gelegenheit
für
einen
Test
ergab
sich
Anfang
Mai.
Als
Testgelände
hatte
ich
mir
den
Harzer
Hexenstieg
(98
km)
ausgesucht.
Das
ist
eine
3-Tagestour
und
schien
mir
geeignet
für
den
Test
des
Rucksacks.
Schon
beim
Bau
des
Rucksacks
hatte
ich
vermeintliche
Schwachstellen
ausgemacht.
Die
Seitentaschen
und
die
Netztaschen
standen
ganz
oben
in
meiner
Liste.
|
Bild
46:
Einfassband
an
den
Netztaschen |
An den Netztaschen war es speziell dass 10 mm-DCF-Einfassband (siehe Bild 46), das mir schon bei der Herstellung die Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Das Einfassband war nicht vollflächig verklebt. Nur durch die sehr groben Maschen von ca. 5 mm Durchmesser erfolgte die Verklebung der beiden Seiten des Einfassbandes. Aber gerade das Einfassband bereitete unterwegs überhaupt keine Probleme.
Die
Schultergurte
stellten
die
Achillesferse
des
Rucksacks
dar.
Speziell
in
das
Design,
die
Herstellung
und
die
Befestigung
der
Schultergurte
hatte
ich
eine
ganze
Menge
Gehirnschmalz
investiert.
Schon
auf
der
Fahrt
mit
der
Bahn
nach
Osterode,
dem
Startort
meiner
Wandertour,
stellte
ich
fest,
dass
sich
die
aus
DCF
hergestellten
"Gurtbänder"
(3-lagige
DCF-Streifen,
siehe
Bild
7
und
Bild
10)
der
Schultergurte
aus
bestimmten
Klemmschnallen
so
langsam
herauszogen.
Kritisch
war
das
vor
allem
an
den
oberen
Befestigungen
der
Schultergurte,
wo
ich
20
mm-Klemmschnallen
verwendete.
Das
konnte
ich
vor
Ort
korrigieren,
indem
ich
die
überstehenden
Enden
der
DCF-Gurtbänder
etwas
zusammenrollte
und
mit
DCF-Reparaturklebeband
fixierte.
An
den
Enden
der
DCF-Gurtbänder
entstand
so
eine
kleine
Wulst,
die
unter
Belastung
(ca.
8
kg
Gewicht
des
Rucksacks
mit
Ausrüstung,
Nahrung
und
Wasser)
nicht
aus
den
Klemmschnallen
gezogen
werden
konnte.
Eine
Dauerlösung
war
das
aber
nicht.
Trotzdem
startete
ich
meine
Wandertour
nach
einer
pünktlichen
Anreise
so
gegen
7:45
Uhr.
Nach
ca.
1,5
km,
ich
war
gerade
am
Stadtrand
von
Osterode
angelangt
und
ca.
200
Meter
auf
dem
eigentlichen
Harzer
Hexenstieg
bergauf
gelaufen,
hörte
ich
ein
Geräusch
und
der
Rucksack
hing
nur
noch
an
einem
Schultergurt.
Eine
Sichtprüfung
ergab,
dass
sich
die
untere
Befestigung
des
rechten
Schultergurts
aus
dem
Schultergurt
förmlich
herausgerissen
hatte.
Die
10
mm-DCF-Schlaufe
war
auf
der
Rückseite
des
Schultergurts
verklebt.
Aber
der
Belastung
hat
sie
einfach
nicht
standgehalten.
Eine
schnelle
Reparatur
vor
Ort
war
diesmal
nicht
möglich.
Also
musste
ich
die
Wandertour
abbrechen.
Schon
auf
der
Heimfahrt
mit
der
Bahn
dachte
ich
intensiv
über
Lösungsmöglichkeiten
nach.
Neben
der
Verstärkung
der
Flächen,
die
die
DCF-Schlaufen
aufnehmen,
wollte
ich
durch
zusätzliche
Verstärkungspunkte
ein
Herausziehen
der
DCF-Schlaufen
verhindern.
Zuerst
dachte
ich
an
Kam-Snaps.
Aber
das
DCF-Material
war
an
den
Verstärkungsflächen
zu
dick.
Zuhause
fielen
mir
dann
kleine
Metallnieten
in
die
Hände,
die
ich
schließlich
verwendete.
-rot
verstärkte
Aufhängungsfläche
für
die
DCF-Schlaufen
-grün
Metallnieten
oberhalb
und
unterhalb
der
DCF-Schlaufen
Vor
und
nach
jeder
DCF-Schlaufe,
speziell
an
allen
Aufhängungspunkten
für
die
Schultergurte,
setzte
ich
einen
Metallniet
(siehe
Bild
47).
"Echte"
Gurtbänder
verwendete
ich
nur
an
den
stark
beanspruchten
Stellen.
Das
waren
der
Hüftgurt
und
die
unteren
Gurtbänder
zur
Straffung
der
Schultergurte.
Diese
Gurtbänder
sind
einer
hohen
Reibungsbelastung
in
den
Plastik-Schnallen
ausgesetzt
und
werden
ständig
benutzt.
Die
obere
Befestigung
habe
ich
vollständig
mit
DCF
realisiert
und
einmal
in
der
Länge
eingestellt
(siehe
Bild
48).
Die
wird
nicht
mehr
verändert.
Aber
das
relativ
"glatte"
DCF-Gurtband
hat
sich
unter
der
Belastung
langsam
aus
den
Klemmschnallen
gezogen.
Auch
das
verhinderte
ich
für
die
Zukunft
durch
einen
Metallniet
(siehe
Bild
48).
Jetzt
wird
sich
mancher
fragen,
warum
ich
die
Schlaufen
für
die
Aufhängung
der
Schultergurte
(siehe
Bild
16-21)
aus
DCF
anfertigte.
Ich
hätte
sie
auch
aus
10
mm-
oder
20
mm-Gurtband
herstellen
können.
Aber
dann
hätte
ich
die
Schlaufen
annähen
müssen.
Das
wollte
ich
nicht.
Mir
war
von
Anfang
an
bewusst,
dass
es
an
meinem
geklebten
Rucksack
die
eine
oder
andere
Schwachstelle
geben
würde.
Den
Test
des
reparierten
Rucksacks
werde
ich
aber
diesmal
etwas
schlauer
anstellen
und
von
Schochwitz
loslaufen.
Bei
einem
Abbruch
oder
einem
erfolgreichen
Ende
der
Wandertour
muss
ich
dann
nur
eine
Bahnfahrt
bezahlen
und
nicht
zwei,
wie
es
beim
ersten
Test
der
Fall
war.
15)
Nachtrag
(Juni
2022):
Alle
Schlaufen,
die
auf
der
Innenseite
des
Rucksacks
verklebt
sind,
verstärkte
ich
nochmals.
![]() |
Bild
49:
zusätzliche
Fixierung
der
Schlaufen |
Zeichenerklärung für Skizze:
-V Vorderseite (Außenseite)
-R
Rückseite
(Innenseite)
-rot
Rucksackmaterial
-blau Schlaufen (auf der Innenseite (R) verklebt)
-grün Fixierung der Schlaufen
-blau Schlaufen (auf der Innenseite (R) verklebt)
-grün Fixierung der Schlaufen
Die
Stege
der
Schlaufen
fixierte
(=verklebte)
ich
mit
einem
10
mm-DCF-Streifen,
den
ich
mehrmals
um
die
Stege
wickelte
(grüne
Markierung
im
Bild
49).
16)
Nachtrag
(Juli
2022):
Mit
großem
Optimismus
bin
ich
zu
meinem
2.Testversuch
auf
dem
Harzer
Hexenstieg
gestartet.
|
Bild 50: Vor dem
Start |
Die beim letzten Versuch aufgetretenen Mängel an meinem MYOG-Rucksack konnte ich erfolgreich beseitigen.
Es hat sich herausgestellt, dass alle Verbindungen, die hohen Zugbelastungen ausgesetzt sind, kritische Stellen an meinem MYOG-Rucksack sind. Um die Zugbelastungen etwas zu minimieren, verwendete ich Metallnieten vor und nach den Schlaufen (siehe Nachtrag vom Mai 2022). Anders war das konstruktionsbedingt nicht zu "retten".
Die reparierten Stellen machten unterwegs überhaupt keine Probleme. Nie im Leben hätte ich vermutet, dass der Brustgurt diesmal die Problemstelle sein würde.
|
Bild 51: Schultergurt mit Blitzverschluss (Mutter) |
Zeichenerklärung für Skizze:
-rot Bereich, wo der Blitzverschluss (Mutter) des Brustgurts angebracht ist
-blau In diesem Bereich ist hinter dem Schultergurt der Blitzverschluss verklebt
Die Befestigung für die eine Seite des Blitzverschlusses (Mutter) ist hinter dem Schultergurt verklebt.
|
Bild 52: Blitzverschluss (Mutter) |
Auf dem DCF-Streifen (Bild 52), an dem der Blitzverschluss (Mutter) befestigt ist, können noch sehr schön die Reste des Transferklebers betrachtet werden.
Durch das Spannen des Brustgurtes hat sich der Blitzverschluss aus der Verklebung gelöst. Einfach unglaublich, welche Kräfte da wirken können. Ohne funktionierenden Brustgurt kann ich den Rucksack nicht richtig tragen. Die Schultergurte rutschen durch die Laufbewegung und die Last (ca. 8 kg mit Nahrung und Wasser) fast von den Schultern. Ständig müssen die Schultergurte wieder gerichtet werden.
Auch die verklebten Befestigungen des Brustgurts werde ich mit Metallnieten gegen ein Herausziehen absichern.
|
Bild 53: Brustgurt
mit Metallnieten
fixiert |
In Zuge der Reparatur prüfte ich noch andere Stellen an meinem Rucksack, die evtl. Zugbelastungen ausgesetzt sein könnten.
Bei dem aktuellen Rucksack kann ich die Zugbelastungen nur durch die Metallnieten etwas verringern.
Sollte es einen weiteren MYOG-Rucksack aus DCF in der Klebetechnik geben, muss ich mir überlegen, wie ich die großen Zugbelastungen durch bessere Verklebungen realisieren kann. Da muss ich sicherlich etwas Gehirnschmalz investieren. Die eine oder andere Idee gibt es schon.
Jetzt wird es irgendwann einen 3.Testversuch mit dem Rucksack geben.
17)
Nachtrag
(Juli
2024):
Jetzt
erweiterte
ich
den
Rucksack
mit
einer
Schnürung
an
den
beiden
Seitentaschen
und
an
der
Rückentasche.
|
||
Bild 54: selbstgefertigte Befestigungslaschen für die Schnürung |
|
|
Die Befestigungslaschen fertigte ich aus DCF-Resten und Transferklebeband an. Die Befestigungslaschen klebte ich von Innen an den Rucksack. Die eigentlichen Befestigungslaschen steckte ich dann durch einen Schlitz nach außen, so dass ich dort die Schnürung durchziehen konnte.
Damit
ich
die
Schnürung
spannen
kann,
sitzen
an
den
jeweiligen
Enden
der
Schnürung
Leinenspanner.