Inhaltsverzeichnis
17) Bounce Box
18) Triple Crown
19) Calendar Triple Crown
20) Calendar-Year Triple Crown
Dieser Begriff ist sicherlich selbsterklärend. Das ist eine Wanderung über einen Tag, egal wie lang die zurückgelegte Strecke ist.
(2) Mehrtageswanderung (MW)Der Olavsweg (Norwegen, 643 km in 26 Tagen) ist für mich eine solche Langstreckenwanderung.
Ein Overnighter ist, wie es die Übersetzung schon andeutet, eine "Übernachtung".
Ich benutze Overnighter vor allem für den Test von neuer Ausrüstung.
Dafür stelle ich mein Tarp/Zelt irgendwo in meiner Wohngegend auf und teste die neue Ausrüstung während der Übernachtung.
Vorstellbar ist auch, dass ich mein Tarp/Zelt bei mir im Garten aufstelle. Das ist dann sinnvoll, wenn damit zu rechnen ist, dass die Übernachtung abgebrochen werden könnte, weil der zu testende Ausrüstungsgegenstand nicht den Erwartungen entspricht. Dann ist es gut, wenn man sich in der Nacht in die Wohnung zurückziehen kann.
Ebenso ist ein Overnighter mit zwei Tageswanderungen kombinierbar
(wandern, übernachten, wandern). Das erlaubt den
sehr realitätsnahen
Test von Ausrüstung.
(7) ThruHike
- dem Olavsweg (643 km) in Norwegen,
-
dem
Deutschen Küstenweg
(1189 km) in Deutschland und
- dem Jakobsweg Camino de Levante (1217 km) in Spanien
Von einem SectionHike (Wanderung in Abschnitten) wird gesprochen, wenn eine geplante Wandertour in mehreren Abschnitten gegangen wird.
Das kann einmal eine zeitliche Trennung der Wanderabschnitte sein, wie zB meine Wandertour auf
-
dem
Jakobsweg Via de la Plata
in Spanien,
(11) Packliste und Basisgewicht (engl. Base Weight)
Eine Packliste ist die Auflistung aller Ausrüstungsgegenstände,
die im Rucksack bzw. am Körper getragen werden. Damit Packlisten
einigermaßen verglichen werden können, gibt es den Begriff des
Basisgewichts. Zum Basisgewicht zählen alle Ausrüstungsgegenstände,
die im Rucksack mitgeführt werden, abzüglich der Nahrung (Wasser und
Essen) und der Kleidung, die am Körper getragen wird.
Der Vergleich von Packlisten ist eine der wichtigsten
Lieblingsbeschäftigungen von Langstreckenwanderern, wenn sie nicht gerade
auf Tour sind. Ich gebe gerne zu, dass ich viele Packlisten im Internet
studierte. Und ich kenne auch die vielen heißen und z.Teil heftigen und
kontroversen Diskussionen um die Packlisten und das Basisgewicht.
Welche Ausrüstungsgegenstände verwenden andere Wanderer?
Welche Erfahrungen machen die Wanderer mit bestimmten
Ausrüstungsgegenständen auf Langstreckenwanderungen (Qualität, Gewicht,
Langlebigkeit, Kosten usw.)?
Aber zu diesem Thema verweise ich auf meine Packliste im Menüpunkt
Ausrüstung. Dort erläutere ich ausführlich, welche Erfahrungen ich mit meiner
Ausrüstung machte und warum meine Packliste genauso aussieht wie sie jetzt
aussieht.
(12) Ultraleicht-Trekking
Was ist Ultraleicht-Trekking bzw.
Ultraleicht-Wandern?
Ganz einfach: Das ist mehrtägiges Wandern
mit sehr leichtem Gepäck.
Ein Ultraleicht-Wanderer geht mit
maximal 6-9 kg Gesamtgewicht (3-5 kg Basisgewicht, 3-4 kg Wasser und
Nahrung für mehrere Tage) auf seine mehrtägigen Wanderungen, ohne dass
Einbußen im Bereich Komfort und Sicherheit in Kauf genommen werden müssen.
Übliche Trekkingrucksäcke kommen mit ihrem Gesamtgewicht weit über 15
kg.
Weniger Gewicht auf dem Rücken bedeutet entspanntes Wandern
und es lassen sich deutlich längere Strecken zurücklegen.
Wie
kommt man zu ultraleichter Ausrüstung?
Ein Weg ist das Kaufen
von ultraleichter Ausrüstung. Ultraleichte Ausrüstung ist teuer, weil die
Ausrüstung sehr oft aus Materialien besteht, die dem neuesten Stand der
Material-Entwicklung entsprechen.
Ein anderer Weg ist die
Selbstanfertigung von Ausrüstung. In einschlägigen Foren gibt es unzählige
Anleitungen für die Fertigung von ultraleichter Ausrüstung (MYOG, Make Your Own Gear).
Die Kombination aus beiden Varianten
wird wohl der goldene Mittelweg sein.
Ist ultraleichte
Ausrüstung nicht besonders empfindlich?
Die meisten
Ultraleicht-Ausrüstungsgegenstände wurden anfänglich für sogenannte ThruHikes auf den amerikanischen Fernwanderwegen entwickelt.
Das sind die mehrere tausend Kilometer langen Trails, die viele
unterschiedliche Klimazonen durchqueren und deren Begehung mehrere Monate
in Anspruch nimmt. Da kann man sich gut vorstellen, dass so eine
Ausrüstung durchaus zuverlässig ist.
Die Produkte sind in der Regel nicht nur ausreichend stabil
konstruiert, sondern, im Gegensatz zu herkömmlicher Ausrüstung, auch
einfacher und mit weniger Aufwand zu reparieren.
Siehe auch Menüpunkt Fragen/Themen (Thema-A1, Ultraleicht-Trekking - Welche Bedeutung steckt hinter diesem Konzept?).
(13) Zero-Day
Das ist ein Null-Tag, oder besser gesagt, ein Ruhetag. Viele
Langstreckenwanderer legen nach einer gewissen Anzahl von Tagen einen
Ruhetag ein. An einem solchen Tag kann man die lädierten Füße pflegen oder
den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand reparieren bzw. ergänzen oder
einfach nur ausruhen und Kräfte sammeln.
(14) Nero-Day
Das ist ein Nahe-Null-Tag (Near-Zero-Day). An einem solchen
Tag wird nicht die übliche durchschnittliche Tagesstrecke von z.B. 30 km
zurückgelegt, sondern es werden z.B. nur 10 km gelaufen. Man kommt dann
nicht ganz aus dem gewohnten Tagesrhythmus heraus, hat aber noch genügend
Zeit für eine etwas ausführlichere Erholung bzw. andere Dinge, die sonst
aus Zeitgründen nicht erledigt werden können.
Auf den 3 großen amerikanischen Trails (Appalachian Trail (AT), Continental Divide Trail (CDT) und Pacific Crest Trail (PCT)) gibt es immer wieder Streckenabschnitte, wo es mit der Nahrungsversorgung nicht so einfach ist. Teilweise muss da für mindestens eine Woche Nahrung im Rucksack durch die Gegend getragen werden. Auf den amerikanischen Trails sind sehr viele Wanderer gleichzeitig unterwegs. Dadurch sind die örtlichen Lebensmittelgeschäfte von der Menge nicht immer bestens ausgestattet. Das geht sogar soweit, dass manche Wanderer vor leeren Regalen stehen.
Um dieses Versorgungsproblem zu umgehen, schicken Wanderer Resupply-Boxen (Pakete) mit Nahrung und Ausrüstung an Poststellen, die am Trail liegen. Die Poststellen sind auf solche Resupply-Boxen eingestellt. Kommt ein Wanderer an eine solche Poststelle, wo seine Resupply-Box lagert, kann er es in Empfang nehmen.
Viele Wanderer nutzen diese Versorgungsmöglichkeiten durch Resupply-Boxen auf den amerikanischen Trails in extremer Form. Das setzt eine sehr genaue Planung voraus, wo die Resupply-Boxen hingeschickt werden sollen. Für die Lagerung in den Poststellen entstehen meines Wissens keine zusätzliche Kosten. Wie lange Resupply-Boxen aufgehoben werden, kann ich auch nicht sagen.
Bemerkung: Ich persönlich lehne diese Vorgehensweise ab, weil es nichts mit dem Wandern zu tun hat. Da wird ein Sicherheitsnetz aufgespannt, das im realen Wanderleben eigentlich so nicht vorhanden ist.
Siehe auch Fragen/Themen F1 (ThruHike - Wann ist ein ThruHike für mich ein "echter" ThruHike?). In dem Thema gehe ich auch auf den Begriff (9) MailDrop ein. Das ist ein anderer Begriff für Resupply-Box.
(17) Bounce Box
Resupply-Boxen kann man von einer Poststelle zur nächsten Poststelle "bouncen".
Was bedeutet das?
Das erkläre ich am Beispiel von Wanderschuhen.
Meine ALTRA-Wanderschuhe halten ca. 800 km. Manchmal gehen sie auch eher kaputt. Wenn ich weiß, dass meine Wanderschuhe ca. 800 km halten, schicke ich eine Resupply-Box mit neuen Wanderschuhen an eine Poststelle, die 700 km vom aktuellen Punkt entfernt liegt. Wenn ich nach 700 km an diese spezielle Poststelle komme, frage ich nach meiner Resupply-Box mit den Wanderschuhen. Jetzt muss ich entscheiden, wie ich verfahre. Sind meine Wanderschuhe defekt und müssen ausgetauscht werden, öffne ich die Resupply-Box und ziehe die neuen Wanderschuhe an. Bin ich dagegen der Meinung, dass die alten Wanderschuhe noch weitere 100 km halten würden, kann ich die ungeöffnete Resupply-Box zu einer Poststelle "bouncen", die 100 km weiter entfernt liegt. Diesen Vorgang kann ich beliebig oft wiederholen. Sobald ich die Resupply-Box öffne, kann ich nicht mehr "bouncen". Deshalb ist es angebracht, das neue Nahrung und neue Ausrüstung in getrennten Resupply-Boxen verschickt werden. Zusätzlich muss man genau wissen, was in den unterschiedlichen Resupply-Boxen steckt. Nur so kann verhindert werden, dass zB eine Resupply-Box mit Kleidung für kühlere Temperaturen nicht aus Versehen an einer Poststelle geöffnet wird, wo das bezüglich der Wetterbedigungen nicht notwendig wäre. Diese Kleidung muss dann getragen werden oder in einer neuen Resupply-Box vorausgeschickt werden, was zusätzliche Kosten bedeutet.
Durch Weiterschicken werden also ungeöffnete Resupply-Boxen zu Bounce-Boxen.
Jeder kann sich leicht vorstellen, dass Wanderer nicht den Überblick über ihre Resupply-Boxen verlieren dürfen.
Bemerkung: Ich persönlich lehne auch diese Vorgehensweise ab, weil es nichts mit dem Wandern zu tun hat. Da wird auch ein Sicherheitsnetz aufgespannt, das im realen Wanderleben eigentlich so nicht vorhanden ist.
Siehe auch Fragen/Themen F1 (ThruHike - Wann ist ein ThruHike für mich ein "echter" ThruHike?). In dem Thema gehe ich auch auf den Begriff (9) MailDrop ein. Das ist ein anderer Begriff für Bounce-Box.
(18) Triple Crown
In einigen anderen Sportarten (zB beim Snooker) gibt es den Begriff der "Triple Crown" (Dreifachkrone) ebenfalls.
Ein Wanderer erhält die "Triple Crown", wenn er die 3 großen amerikanischen Trails (Appalachian Trail (AT), Continental Divide Trail (CDT), Pacific Crest Trail PCT)) in seiner gesamten Länge absolviert hat. Der Zeitraum der Realisierung spielt dabei keine Rolle.
Aktuell glaube ich gelesen zu haben, dass es weltweit ca. 500 Wanderer gibt, die bisher (Sommer 2023) diese grandiose Leistung vollbrachten.
(19) Calendar Triple Crown
Die "Calendar Triple Crown" erhalten Wanderer, die die 3 amerikanischen Trails (Appalachian Trail (AT), Continental Divide Trail (CDT), Pacific Crest Trail PCT)) innerhalb von 12 Monaten wanderten.
Bei dieser Auszeichnung hat der Wanderer noch die Entscheidungsmöglichkeit für den Startzeitpunkt. Maßgebend für den Startzeitpunkt sind die klimatischen Verhältnisse auf den Trails in bestimmten Gebieten (zB Rocky Mountains) der USA. Innerhalb der nächsten 12 Monate müssen die 3 Trails dann gegangen werden.
Im Internet habe ich keine genaue Anzahl dafür gefunden.
(20) Calendar-Year Triple Crown
Noch schwerer ist diese Auszeichnung zu erlangen.
Vom 1.Januar bis 31.Dezember eines Jahres müssen die 3 amerikanischen Trails (Appalachian Trail (AT), Continental Divide Trail (CDT), Pacific Crest Trail PCT)) absolviert werden. Das bedeutet, dass da auch Strecken bei winterlichen Bedingungen gegangen werden.
Im Internet fand ich die Angabe, dass es 12 Wanderer weltweit gibt, die bisher (Sommer 2023) diese unglaubliche Leistung vollbrachten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen