B1) April 2017: Trekkingstöcke
- Warum verwende ich Trekkingstöcke?
Am Anfang (Jahr 2013) meiner intensiven Wanderkarriere verwendete ich keine
Trekkingstöcke. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Wenn
ich auf meinen Wandertouren Wanderern mit Rucksack und Trekkingstöcken
begegnet bin, belächelte ich diese insgeheim.
Der erste Aha-Effekt stellte sich bei einem Norwegen-Urlaub ein. Ich
wollte einen Berg besteigen, der in der Nähe meines Ferienhauses lag. Ca.
800 Meter Höhendifferenz waren zu bewältigen. Der Weg war ein steiler und
schmaler Pfad mit vielen kleinen und großen Steinen mitten auf dem Weg.
Der Aufstieg war kein Problem. Wenn ich mich recht entsinne benötigte ich
für den Aufstieg 2,5 Stunden. Später erfuhr ich vom Vermieter des
Ferienhauses, dass jedes Jahr im Sommer an diesem Aufstieg ein
landesweiter Laufwettbewerb stattfindet. Den Rekord von 35 Minuten!!! hält
ein norwegischer Ski-Langläufer aus der Nationalmannschaft. Nachdem ich
den wunderbaren Rundumblick auf dem Gipfel genossen hatte, machte ich mich
an den Abstieg. Die Beschaffenheit des Pfades hat mir aber beim Abstieg
große Probleme bereitet und ich bin langsamer vorangekommen als beim
Aufstieg. In diesem Moment wünschte ich mir Stöcke, mit denen ich mich
hätte abstützen können. Notgedrungen suchte ich nach einer Alternative.
Dann fand ich auf halber Strecke einen Holzstock, den offenbar ein anderer
Wanderer weggeworfen hatte. Mit diesem Holzstock konnte ich mich nun
einigermaßen abstützen und der Abstieg erfolgte wesentlich
einfacher.
Das war für mich ein Schlüsselerlebnis.
Im Frühjahr 2017 kaufte ich mir dann Teleskop-Trekkingstöcke von
Leki. Leki ist der Platzhirsch auf dem Markt der Hersteller für
Trekkingstöcke. Seit diesem Schlüsselerlebnis verwende ich Trekkingstöcke
sehr intensiv.
Im Augenblick verwende ich Leki Micro RCM (348 g), weil mich
irgendwann der Ultraleicht-Virus befallen hat und ich auch bei den
Trekkingstöcken etwas Gewicht einsparen wollte. Meine Trekkingstöcke
zählen nicht zum Basisgewicht (siehe Menüpunk
Verschiedenes
für die Erklärung dieses Begriffs), weil ich die Trekkingstöcke immer in
der Hand halte, jederzeit bereit zum Einsatz. Lediglich bei Transporten im
Bus, Zug oder Flugzeug verpacke ich die Trekkingstöcke im Rucksack.
Welchen Nutzen bringt mir die Verwendung der Trekkingstöcke?
a) Trekkingstöcke als "3. und 4.Hilfsbein" beim Wandern
Bei der Nutzung der Trekkingstöcke setze ich
die Diagonal-Technik ein, wie sie auch von Skilangläufern
verwendet wird.
Bei jedem Schritt setze ich einen Trekkingstock. Wenn ich mit dem rechten
Bein einen Schritt mache, setze ich den linken Trekkingstock. Mit dem
linken Bein ist es umgekehrt und ich setze den rechten Trekkingstock. Die
Trekkingstöcke "ramme" ich dabei förmlich in den Boden, immer leicht nach
hinten geneigt. Durch diese Technik entsteht eine kleine Schubwirkung nach
vorn. Am Anfang hatte ich an beiden Armen Muskelkater. Nach einiger Zeit
gewöhnte ich mich an diesen Bewegungsablauf und die Arme schmerzten nicht
mehr.
Ganz wichtig sind für mich Trekkingstöcke bei
abschüssigen Wegstrecken. Dabei setze ich die Trekkingstöcke nach
vorn ab, so dass kurzzeitig etwas mehr Gewicht auf den Trekkingstöcken
lastet. Dabei muss ich aufpassen, dass ich die Belastung der
Trekkingstöcke nicht übertreibe. Meine Trekkingstöcke sind ultraleicht und
können auf keinen Fall das ganze Körpergewicht tragen. Aber der richtige
Einsatz der Trekkingstöcke in einem solchen Gelände ist eine Übungssache
und man entwickelt sehr schnell ein Gefühl dafür, wie stark die
Trekkingstöcke belastet werden können.
Jeder Wanderer hat das sicherlich schon erlebt. Einmal nicht auf den Weg
aufgepasst und schon ist man umgeknickt. Weil ich auch im
schwierigsten Gelände mit Trailrunnern unterwegs bin, passiert mir das auf
meinen Wandertouren sehr häufig. Durch meine Trekkingstock-Technik setze
ich bei jedem Schritt auch immer einen Trekkingstock ein. Knicke ich mal
mit einem Fuß um, dann sind da immer noch drei Punkte, die mir Halt geben.
Das ist das andere Bein und das sind meine beiden "Hilfsbeine", die
Trekkingstöcke, die ich ja irgendwo abgesetzt habe. Umknicken ist ja auch
oft mit einem Hinfallen verbunden. Mit den Trekkingstöcken konnte ich mich
beim Umknicken bisher immer auf den Füßen halten und dadurch die
Verletzungsgefahr minimieren.
b) Trekkingstöcke als "Wärmespender" für den Oberkörper
Auf dem Jakobsweg Via de la Plata in Spanien war ich im
Februar/März 2018 und im Oktober/November 2018 unterwegs.
Bei beiden Teilstücken hatte ich morgens teilweise Temperaturen um den
Gefrierpunkt. Manchmal sogar verbunden mit Regen. Durch das intensive
Wandern mit Trekkingstöcken hat sich mein Oberkörper, meine Arme und Hände
sehr schnell erwärmt. Ich benötigte zu keinem Zeitpunkt Handschuhe, wie
ich das bei anderen Wanderern sah. Oft konnte ich schon nach kurzer Zeit
auch meine Isolationsschicht ablegen, weil ich anfing zu schwitzen.
c) Trekkingstöcke als "Frühwarnsystem"
Meine Trekkingstöcke besitzen Stahlspitzen. Nur so können sich die
Trekkingstöcke richtig im Boden "verkrallen" und rutschen bei einer
Belastung nicht nach hinten weg. Auf Straßen, Radwegen und befestigten
Waldwegen machen die Trekkingstöcke ordentlich Krach. So können mich
Wildtiere (zB Wildschweine) schon aus großer Entfernung hören und
entsprechend rechtzeitig reagieren. Unliebsame und plötzliche Begegnungen
mit Wildtieren hatte ich noch nie. Gerade diese plötzlichen und
unerwarteten Begegnungen mit großen Wildtieren führen zu Schreckmomenten
auf beiden Seiten und versetzen die Wildtiere oft in ein aggressives
Verteidigungs- bzw. Angriffsverhalten.
d) Trekkingstöcke als "Verteidigungswaffen"
Jeder Wanderer kennt das Problem mit freilaufenden Hunden. Manche
sind friedlich, aber es gibt auch viele angriffslustige Hunde. Ich hatte
schon mehrere unliebsame Begegnungen mit kleinen und großen Hunden. Wenn
ich auf solche Hunde treffe, halte ich meine Trekkingstöcke einfach mit
den Stahlspitzen nach vorn. Die Hunde merken instinktiv, dass da eine
Gefahr lauert. Allerdings musste ich meine Stahlspitzen noch nie einsetzen.
e) Trekkingstöcke als "Aufbauhilfe" für ein Zelt/Tarp
Immer mal wieder kommt es vor, dass man verzweifelt nach einem geeigneten
Platz für die Übernachtung im Zelt/Tarp sucht und nicht fündig wird.
Deshalb musste ich schon öfters mein Zelt/Tarp an Stellen aufbauen, wo ich
keine Heringe verwenden konnte. Da sind Trekkingstöcke eine willkommene
Aufbauhilfe. Meine 2 Tarps baue ich immer mit Hilfe meiner
Trekkingstöcke auf. Wenn ich die Trekkingstöcke weglassen würde, müsste
ich separate Aufstellstangen mitnehmen. Die Hersteller der Tarps bieten
solche Aufstellstangen in ihrem Sortiment an, aber Ultraleicht-Wanderer
verwenden dafür ihre Trekkingstöcke. Eins meiner Zelte kann ich ebenfalls
mit Trekkingstöcken freistehend, also ohne Verwendung von Heringen,
aufbauen. Das andere Zelt kann ich leider nicht mit meinen Trekkingstöcken
freistehend aufbauen, weil meine Trekkingstöcke keine
Teleskop-Trekkingstöcke sind, sondern aus Gewichtsgründen nur
faltbar sind. So kann ich die Trekkingstöcke nicht auf die für den
freistehenden Zeltaufbau passende Länge einstellen. In diesem Fall benutze
ich die verlängerten Abspannschnüre (siehe Menüpunkt
MYOG, Projekt
C1 - Verlängerte Abspannschnüre an einem Zelt/Tarp), die um große
Steine gewickelt werden, als Aufbauhilfe.
Aus den zuvor dargelegten Gründen verwende ich
Trekkingstöcke. Ich komme mir "amputiert" vor, wenn ich keine
Trekkingstöcke einsetze.
Nachtrag (Oktober 2020): Auf der Wandertour
Quer durch Deutschland
im Oktober 2020 erlebte ich den ersten echten Angriff von einem
großen "boxerähnlichen" Hund. Ohne Trekkingstöcke hätte ich mich gegen
diesen Angriff nicht erfolgreich verteidigen können und wäre gebissen
worden.
Jetzt denke ich auch wieder über die Verwendung von
Pfefferspray nach. Aus Gewichtsgründen verbannte ich das Pfefferspray
vor einigen Jahren aus meiner Ausrüstung. Mit einem Hundebiss ist aus
Infektionsgründen nicht zu spaßen.
B2) Juli 2017: Kunstfaser oder Daune -
Warum verwende ich einen Kunstfaser-Quilt?
Outdoor-Foren sind voll von Diskussionen über die Vor- und Nachteile von
Schlafsäcken/Quilts aus Kunstfaser oder Daune. Ich möchte
hier nur kurz meine Erfahrungen wiedergeben.
Meine Zelte sind aus Gewichtsgründen Einwandzelte, die aus
sehr dünnen Hochleistungsmaterialien bestehen. Das bedeutet, dass sich
Kondensfeuchtigkeit, hervorgerufen durch die Atemluft, an den Zeltwänden
niederschlagen kann. Das führt zu Tröpfchenbildung, die, wenn sie nicht
innen an der Zeltwand abfließt, auch mal auf den Schlafenden im
Schlafsack/Quilt tropft. Schlafsäcke/Quilts mit einer Kunstfaserfüllung
kommen mit dieser "Tröpfchen-Feuchtigkeit" wesentlich besser klar, als
Schlafsäcke/Quilts mit einer Daunenfüllung.
Bei einer Übernachtung unter einem Tarp ist das noch viel
extremer. Ein Tarp ist eine Plane, die so aufgespannt werden kann, dass
alle Seiten offen sein können. Da gibt es nicht nur die Feuchtigkeit durch
die Atemluft, sondern auch die Umgebungsfeuchtigkeit. Wenn man dann noch
in unmittelbarer Nähe eines Gewässers (See, Fluss) übernachtet, wo im
Morgengrauen besonders viel Feuchtigkeit aufsteigt, dann weiß man, was
einem so an Feuchtigkeit beim Schlaf "umfließen" kann. In
Outdoor-Ratgebern wird empfohlen in einigem Abstand von Gewässern zu
übernachten. Aber gerade die Übernachtungen in unmittelbarer Nähe von
Gewässern sind für mich persönlich die schönsten Übernachtungen. Da nehme
ich gerne etwas Kondens- und/oder Umgebungsfeuchtigkeit in Kauf. Wenn ich
unter einem Tarp übernachte, verwende ich noch zusätzlich einen sehr
leichten Biwak-Sack, der mich vor der Umgebungsfeuchtigkeit
schützen soll.
Aus den genannten Gründen verwende ich im Moment einen
Kunstfaser-Quilt von AsTucas (Sestrals Quilt (L, APEX
200, bis -5°C, 675 g)). Bei Bedarf benutze ich noch einen
Biwak-Sack von AsTucas (Millaris Bivy Sack (L, Wide,
Jet Black, Mesh Window, Right handed use, 198 g)). Mit dieser Kombination
war ich im Juli 2017 in Norwegen auf dem Olavsweg und im Februar/März 2018 und im Oktober/November 2018 in
Spanien auf dem
Jakobsweg Via de la Plata unterwegs.
Für den Zeitraum Februar bis November bin ich in diesen Ländern unter den
unterschiedlichsten Witterungsbedingungen mit meiner aktuellen Schlaf-Ausrüstung sehr gut gerüstet.
Einen Quilt, um das auch nochmal zu erwähnen, verwende ich, weil
das für mich bequemer ist. Den Quilt benutze ich wie eine Decke. Ganz
selten schließe ich den Quilt vollständig, obwohl das da genauso geht, wie
bei einem Schlafsack.
Ich bin eindeutig für eine
Kunstfaser-Füllung, egal ob Schlafsack oder Quilt!
Nachtrag (März 2021): Seit mehreren Monaten (November 2020 bis März 2021) testete ich bei
Overnightern
mein Schlaf-Setup. Ziel dieser Tests ist es auch in Zeiträumen zu
übernachten, wo ich mit Temperaturen um den Gefrierpunkt oder sogar
darunter rechnen muss.
Es ist allgemein bekannt, dass Schlafsäcke/Quilts mit einer
Daunenfüllung bei Minusgraden Probleme bekommen, weil die vom
menschlichen Körper stammenden Ausdünstungen (=Wasserdampf) im
Schlafsack/Quilt kondensieren und bei extremen Minusgraden auch
gefrieren können. Dadurch verlieren die Schlafsäcke/Quilts ihre
Bauschfähigkeit (=Loft) und damit einen Teil ihrer
Wärmeisolierungsfähigkeiten. Im Extremfall müssen
Langstreckenwanderungen wegen des Verlustes der
Wärmeisolierungsfähigkeiten des Schlafsacks/Quilts sogar abgebrochen
werden.
Bei Schlafsäcken/Quilts mit einer Kunstfaserfüllung gibt es das
Problem auch, aber nicht so extrem, wie bei einer Daunenfüllung.
Nachtrag (April 2024): Dieses Thema beschäftigt mich seit Juli 2017, also seit fast 7 Jahren.
Hat sich in dieser Zeit etwas an meiner Denkweise, was dieses Thema betrifft, geändert?
Nein, es hat sich nach 7 Jahren Wandererfahrung nichts geändert.
Ich bin immer noch ein großer Fan von Kunstfaser-Quilts. Für mich sind sie einfach ideal und trotzen allen Wetterbedingungen.
B3) Oktober 2018: Regenkleidung - Welche
Regenkleidung verwende ich auf meinen Wandertouren?
Über die letzten Jahre haben sich 4 Varianten als
Regenkleidung für Wandertouren herauskristallisiert:
(1) Regenjacke und -hose
(2) Poncho
(3) Regenjacke und -kilt
(4) Regenschirm
Im
Oktober 2018 erläuterte ich in diesem
Thema-B3 schon einmal die
Unterschiede zwischen (1) Regenjacke und -hose und
(2) Poncho. Dem will ich nichts hinzufügen. Meine Meinung zu dem
Thema bleibt unverändert.
Aber in den letzten Jahren (ab 2019)
ist weitere Regenkleidung hinzugekommen, die
(3) Regenjacke und der Regenkilt und der (4) Regenschirm. In
einem Nachtrag (Februar 2022) will ich auf diese spezielle
Regenkleidung eingehen.
(1) Regenjacke und -hose / (2) Poncho
Am Anfang kam ein Poncho für mich überhaupt nicht in Betracht.
Eine Regenjacke und eine Regenhose musste es sein. Das ist
bis heute meine Regenkleidung geblieben.
Auf dem Jakobsweg Via de la Plata in Spanien traf ich im
Oktober/November 2018 viele Wanderer mit einem Poncho. Gefühlt
waren das ca. 95% aller Wanderer. Das hat mich nachdenklich
gemacht.
Warum benutzen die Wanderer alle einen Poncho?
Vielleicht ist ein Poncho doch besser gegen Regen geeignet. Das waren so
meine Gedanken. Bevor ich mich intensiv mit dem Kauf eines Ponchos
befasse, wollte ich herausfinden, welche Erfahrungen die Wanderer mit
ihren Ponchos machten. Deshalb beobachtete und befragte ich während dieser
Wandertour die Poncho-Träger sehr genau.
Erstmal fragte ich die Poncho-Träger, warum sie überhaupt einen Poncho
tragen.
Die häufigste Antwort war, dass der ganze Rucksack vollkommen geschützt
ist. Bei einer Regenjacke und einem Regenschutz für den Rucksack werden
bei einem Dauerregen irgendwann die Gurte so nass, dass durch den
Dochteffekt die Nässe in den Rucksack und damit in den Inhalt des
Rucksacks wandern könnte.
Dieses Argument für einen Poncho ist für mich kein Problem.
Die Gurte meines Rucksacks können nass werden, ebenso auch mein Rucksack.
Der Inhalt meines Rucksacks kann trotzdem nicht nass werden, weil immer
ein stabiler Plastiksack vom Baumarkt als Inliner in meinem Rucksack ist.
Bei leichtem Regen ziehe ich nicht einmal meine Regenhülle für den
Rucksack auf. In den Außentaschen meines Rucksacks befinden sich nur
Dinge, die einen leichten Regenschauer aushalten. Nässeempfindliche Dinge
verpacke ich in dünnen Plastiktüten.
Bei meinen Beobachtungen ist mir auch aufgefallen, dass die Ponchos in
der Regel nur bis zu den Knien reichen. Wanderer, die unter dem Poncho
keine Regenhose trugen, sondern nur ihre normalen Wanderhosen, hatten am
Abend nasse Hosen bis hoch zu den Knien.
Bei heftigen Winden flatterten die Ponchos stark und boten dem Regen noch
mehr Angriffsflächen. Manche Wanderer behalfen sich damit, dass sie
Schnüre um ihren Körper banden. Ständig waren sie damit beschäftigt die
Schnüre zu richten, damit sie an den vorgesehenen Stellen bleiben.
Ein weiterer Umstand hat mich nachdenklich gemacht. Die Ponchos besitzen
Löcher für die Arme, wo die Poncho-Träger die Arme rausstecken können. Wer
mit Trekkingstöcken unterwegs ist, muss das tun. Ich traf keinen einzigen
Poncho-Träger, der an seinen Armen wasserdichte Kleidungsstücke getragen
hat. Ich denke da vor allem an wasserdichte Armlinge, wie sie besonders
oft bei Radrennfahrern zum Einsatz kommen. Auch Regenjacken sah ich nicht.
Eine Regenjacke und ein Poncho darüber, das wäre aber "doppeltgemoppelt",
wie man bei uns sagt. Die Poncho-Träger lösten dieses Problem so, indem
viele die Arme einfach unter dem Poncho versteckten. Damit können aber bei
Regen Trekkingstöcke nur eingeschränkt verwendet werden. Erschwerend kommt
hinzu, dass bei einem Sturz die Hände nicht schnell genug unter dem Poncho
hervorgezogen werden können, um den Sturz evtl. abzufangen.
Bei der Beobachtung der Poncho-Träger ist mir noch ein weiteres Detail
aufgefallen. Einige hatten ihren Poncho nicht richtig übergestreift. Bei
ihnen war der Poncho zwischen Rucksack und Hals hängengeblieben. Damit war
der Rucksack, trotz Poncho, dem Regen ausgesetzt. Zunächst konnte ich mir
das nicht erklären. Später traf ich dann einen Wanderer, der nach einer
Pause wieder seinen Poncho überstreifen wollte. Er hat das allein
versucht. Bei seinen Versuchen ist der Poncho immer zwischen Hals und
Rucksack hängengeblieben. Mehrere Versuche den Poncho überzustreifen
schlugen fehl. Erst nachdem ich ihm meine Hilfe anbot, konnte der Wanderer
den Poncho erfolgreich überstreifen. Das beobachtete ich noch oft, dass
Wanderer Probleme beim Überstreifen des Ponchos hatten, wenn sie das
alleine tun mussten.
In den Herbergen traf ich auch oft Wanderer mit durchlöcherten bzw.
zerfetzten Billig-Ponchos. Da in meiner Ausrüstung auch immer Panzertape
zu finden ist, konnte ich bei der notdürftigen Reparatur aushelfen. Ich
war übrigens der einzige Wanderer, der Panzertape dabei hatte. Mein Vorrat
an Panzertape ist durch solche Reparaturen an Ponchos fast vollständig
aufgebraucht wurden.
Für mich ist aus den aufgeführten Gründen ein Poncho
aktuell keine praktikable Regenkleidung.
Im Internet fand ich aber Hersteller von Ponchos (zB zpacks), wo
die Ponchos auch als Unterlage für Zelte/Tarps verwendet werden können.
Regenkleidung und gleichzeitig Unterlage für Zelte/Tarps - das ist ein
interessanter Ansatz. Damit könnte ich sofort einiges an Gewicht einsparen
und einem Grundsatz des Ultraleicht-Trekkings, der Mehrfachverwendbarkeit
von Ausrüstungsgegenständen, wäre auch Genüge getan.
Ich werde diesen vielversprechenden Ansatz weiter aufmerksam
verfolgen.
Nachtrag (Februar 2022): Die (1) Regenjacke und -hose bleibt meine bevorzugte
Regenkleidung. Aber in den letzten Jahren (seit 2019) ist ein
(3) Regenkilt hinzugekommen. In Kombination mit einer Regenjacke
ist das eine weitere Variante für die Regenkleidung.
Die
(1) Regenjacke und -hose verwende ich, wenn es Regen in Verbindung
mit niedrigen Temperaturen gibt. Dann trage ich unter der Regenhose meine
Leggings oder die lange Wanderhose. Manchmal musste ich wegen der
Temperaturen sogar beide Kleidungsstücke unter die Regenhose anziehen.
Eine
(3) Regenjacke und einen Regenkilt verwende ich bei moderaten
Temperaturen. Das sorgt für eine gute Durchlüftung. Ein Regenkilt lässt
sich blitzschnell an- und ausziehen. Den trage ich immer außen in meinem
Rucksack. Dadurch ist er schnell griffbereit und ich kann wetterbedingt
schnell reagieren.
Auf meinen Wandertouren im Jahr 2021 verwendete ich testweise auch einen
(4) Regenschirm. Das war ein voller Erfolg, auch weil ich den
Regenschirm als Sonnenschirm einsetzen konnte. Der Regenschirm löste auch
ein Problem, das ich bei Regen immer mit meinen Handy hatte. Es ließ sich
wegen des Touchsreens bei Regen sehr schlecht bedienen. Unter dem
Regenschirm war das kein Problem mehr. Allerdings stört mich an einem
Regenschirm das Packmaß (lang, lässt sich schwer verstauen). Deshalb bin
ich aktuell unschlüssig, ob ein Regenschirm weiter in meinen Rucksack
gehört.
B4) Dezember 2020: Trailrunner ALTRA Lone Peak - Wie
lange (km) halten die Schuhe?
Trailrunner sind wegen der ursprünglichen Nutzung (Trailrunning) sehr
leicht konstruierte Schuhe. Schnell fanden Langstreckenwanderer
heraus, dass diese leichten Schuhe aus Gewichtsgründen auch für
ThruHikes auf längeren Strecken geeignet sind.
Auch ich bin diesen Weg von den schweren Wanderschuhen zu den
leichten Trailrunnern gegangen. Meine bevorzugten Schuhe sind schon
seit einigen Jahren die Trailrunner
ALTRA Lone Peak
in den unterschiedlichsten Versionen (v3.5, v4.0, v4.5). Die Schuhe
sind leicht (ca. 250 g, je nach Version), besitzen eine fußgerechte
breite Vorderfußbox und zeichnen sich durch
Zero-Drop (0-Sprengung) aus. Das bedeutet, die Schuhe sind
Barfußschuhe, wo Ballen und Fersen den gleichen Abstand zum
Boden haben.
Seit ich diese Schuhe für meine Langstreckenwanderungen nutze, hatte
ich nie wieder irgendwelche Probleme (Blasen, Druckstellen usw) mit
meinen Füßen. In vielen Berichten über diese Schuhe konnte ich lesen,
dass es andere Wanderer ebenso beurteilen.
Allerdings gibt es ein offene Frage. Wegen der "leichten" Konstruktion
ist das die Haltbarkeit des Schuhe.
Wieviele Kilometer halten die Schuhe im Schnitt aus?
Auf mehreren Langstreckenwanderungen konnte ich die ALTRA-Trailrunner
auf ihre Langlebigkeit testen. Im Schnitt halten die Trailrunner
ca. 1200 km
Das ist nicht schlecht für einen so leicht konstruierten
Schuh.
Abgenutzte Schuhe, wenn ich sie nicht gleich unterwegs entsorge,
verwende ich noch im häuslichen Umfeld für Trainingstouren. Diese Schuhe
wandern erst in die Tonne, wenn sie "auseinandergefallen" sind. Also
könnte man getrost noch einige Kilometer dazurechnen.
Die ALTRA-Trailrunner sind meine Wanderschuhe. Lange
suchte ich nach einem optimalen Wanderschuh für meine Füße.
Mit diesen Schuhen kann ich vollkommen ohne Beschwerden wandern.
Nachtrag (Oktober 2022): Die ALTRA-Trailrunner sind immer noch meine bevorzugten
Wanderschuhe für Langstreckenwanderungen.
Auf meiner Wandertour
Deutschland der Länge nach
erlebte ich aber eine böse Überraschung mit der Version 5 dieser
Trailrunner. Nach ca. 350 km zeigten sich an den Trailrunnern erste
Verschleißerscheinungen (Innenfutter der Hacken mit Löchern, Naht an der
Seite aufgegangen, verklebte Spitze hat sich leicht gelöst).
Jedenfalls bin ich von dieser Version der Trailrunner maßlos
enttäuscht.
Offenbar muss ich die Suche nach dem perfekten Wanderschuh, der
mindestens 1000 km hält, wieder aufnehmen...
B5) Dezember 2020: VBL-Prinzip - Was steckt hinter
diesem Prinzip?
Das VBL-Prinzip ist mir bei Recherchen im
UL(Ultraleicht)-Wander-Milieu schon öfters über den Weg "gelaufen". Ich
weiß, was das "ungefähr" bedeutet. Bisher hat es mich wenig
interessiert, weil es vorerst keinen möglichen Anwendungsfall gegeben
hat.
Auf meiner Wandertour im Oktober 2020
Quer durch Deutschland
übernachtete ich mehrmals im Temperaturbereich von 0°C. Diese Nächte
konnte ich nur überstehen, weil ich kleidungsmäßig ordentlich
aufgerüstet hatte. Nur mit meinem Schlafsack/Quilt (Komforttemperatur
von -5°C, aber das stimmt nie im Leben) hätte ich diese Nächte nicht
unbeschadet überstanden.
Da ich eh meinen Wanderzeitraum für die kommenden Jahre auf die Monate
März/April und Oktober/November ausdehnen wollte, musste
ich mir überlegen, wie ich mein Schlaf-Setup konfigurieren muss, damit
ich in den neuen Zeiträumen erholsam schlafen kann.
Eine Möglichkeit wäre einfach einen Schlafsack zu verwenden, der zB
eine Komforttemperatur von -10°C hat. So ein Schlafsack wiegt einige
Gramm. Für wenige Nächte, wo der so dimensionierte Schlafsack gebraucht
würde, müsste man den Schlafsack auf der ganzen Wandertour
mitschleppen.
Mir war klar, dass es da viel variablere Lösungen geben muss. Auf
solche Fragestellungen sind schon andere UL-Wanderer weit vor mir
gestoßen.
Möglichst leicht, aber variabel einsetzbar. Das musste mein
Schlaf-Setup sein.
Da ist das VBL-Prinzip endlich wieder in meinen Fokus gerückt.
Was versteckt sich eigentlich genau hinter dem VBL-Prinzip?
Dieser Frage ging ich nach und gewann interessante
Erkenntnisse.
Ein Mensch kann in der Nacht bis zu 2 Liter Wasser verlieren. Einmal
durch die Atemluft, dann durch Verdunstung über die Haut. Diese
Ausdünstungen (Wasserdampf) "wandern" durch den Schlafsack und
"verschwinden" normalerweise in der Umgebung. Bei warmen
Nachttemperaturen ist diese Verdunstung kein Problem. Bei kühleren
Temperaturen kondensieren diese Ausdünstungen an den Zeltwänden und
bilden einen Teil der allseits bekannten Kondensfeuchtigkeit, die sich
an den Zeltwänden als Wassertropfen zeigen. Entscheidend für das
Kondensieren der menschlichen Ausdünstungen ist der sogenannte
"Taupunkt".
Was ist der Taupunkt?
Der
Taupunkt
ist, physikalisch gesehen, diejenige Temperatur, wo 100% gesättigter
Wasserdampf (nichts anderes sind ja menschliche Ausdünstungen) in den
flüssigen Zustand, also Wasser, übergeht.
Wenn sich das Wasser an der Zeltwand niederschlägt, ist das noch kein
Problem. Der Taupunkt befindet sich dann an der Zeltwand. Außen kühl, im
Zelt warm.
Zum Problem wird diese Kondensfeuchtigkeit, wenn der Taupunkt in den
Schlafsack wandert. Das passiert bei starken Minusgraden, also, wenn es
außen und!!! im Zelt kalt und im Schlafsack noch warm ist. Dann
kondensiert der Wasserdampf im Schlafsack und durchnässt die
Schlafsack-Füllung (Daune oder Kunstfaser). Bei Minustemperaturen
gefriert dann das Wasser im Schlafsack zu Eis und kann nicht mehr ohne
Probleme entfernt werden. Der Loft (Bauschfähigkeit der
Schlafsackfüllung) des Schlafsacks bricht nicht gleich zusammen. Bei
sehr kalten Temperaturen trocknet der Schlafsack sogar, so wie nasse
Wäsche bei extremer Kälte wieder "trocken friert". Viele Hausfrauen
kennen diesen Trick und hängen ihre Wäsche bei extremer Kälte, wenn
möglich, im Freien auf. Auf einer Wintertour, wo es oft tagelang zu
diesen extremen Temperaturen kommt, muss man jeden Morgen seinen
Schlafsack stark komprimieren und in den Rucksack stopfen. Dadurch wird
die Schlafsackfüllung weiter verdichtet und friert weiter fest. Beim
nächsten Auspacken "loftet (=bauscht)" der Schlafsack kaum noch.
Wenn bei solchen Minusgraden die Möglichkeit besteht, den Schlafsack zu
trocknen, dann verliert der Schlafsack kaum von seinem Loft. Kann man
tagsüber das Eis/Wasser nicht durch Trocknen aus dem Schlafsack
entfernen, vergrößert sich in der nächsten Nacht durch ähnliche
Temperaturen die Menge an Eis/Wasser im Schlafsack. Wenn es mehrere Tage
so passiert, verliert der Schlafsack sehr stark von seinem
ursprünglichen Loft. Unter Umständen muss man dann sogar seine
Wandertour abbrechen, wenn keine Trocknungsmöglichkeiten bestehen.
Es gibt noch ein weiteres Problem. Durch Körperpflegemittel (zB
Hautcreme), Sonnenschutzmittel und Ungeziefer-Spray auf der menschlichen
Haut erfolgt durch Kontakt mit dem Schlafsack eine weitere Belastung.
Die auf den Körper aufgebrachten Mittel gelangen beim Schlafen an und in
den Schlafsack und führen zur sogenannten "Verfettung" der
Schlafsackhülle und Schlafsackfüllung.
Was kann man gegen die Kondensfeuchtigkeit und die Verfettung von
Schlafsäcken tun?
Jetzt kommt das VBL-Prinzip zum Einsatz.
VBL ist eine englische Abkürzung und steht für die drei Worte:
(V)arpour (B)arrier (L)iner, was auf deutsch etwa
"Dampfsperre-Sack" bedeutet.
Mit einem VBL-Sack kann man sich vor den genannten Problemen
schützen. Er ist ein dampfdichter Innenschlafsack, der die
Durchfeuchtung der Schlafsackfüllung effektiv verhindert. Man liegt dann
über Nacht in dieser Hülle im eigentlichen Schlafsack. Atmungsaktive
Stoffe sind für diese VBL-Säcke natürlich ungeeignet. Zusätzlich muss der
VBL-Sack am Hals gut verschließbar sein (Gummikordel). Nur so kann
verhindert werden, dass der Wasserdampf nach außen gelangt.
Liegt man da nicht im "eigenen Saft"?
Nein. Der menschliche Körper "dünstet" nur soviel aus, bis die
Luftfeuchtigkeit im VBL-Sack gesättigt ist, also 100% beträgt. Dann hören
die Ausdünstungen auf, weil die Luft im VBL-Sack keine Feuchtigkeit mehr
aufnehmen kann.
Der Kontakt des Körpers mit dem VBL-Sack könnte für manche Wanderer
trotzdem ein unangenehmes Gefühl sein. Deshalb ist es ratsam in dünner
langer Unterwäsche zu schlafen. Die Unterwäsche nimmt zudem etwas
Feuchtigkeit auf und sollte nur zum Schlafen verwendet werden. Auch
bei extremen Minustemperaturen
lässt sich die Schlaf-Unterwäsche tagsüber wesentlich einfacher trocknen,
zB mit dem "Gefriertrocknen" des Hausfrauen-Tricks.
Schützt ein VBL-Sack vor extremer Kälte?
Ein VBL-Sack bringt bei richtiger Anwendung etwa 3-5°C Wärmezuwachs. Er
schützt also nicht vor extremer Kälte. Aber er hält die Schlafsackfüllung
trocken und erhält somit die eigentliche Funktion des Schlafsacks über
einen sehr langen Zeitraum aufrecht.
Um nicht zu frieren muss ich also doch einen sehr schweren Schlafsack
mitschleppen, oder?
Wenn ich einen VBL-Sack verwende, muss ich das tun.
Ich könnte noch zusätzliche Kleidung im VBL-Sack gegen die Kälte
anziehen. Diese zusätzliche Kleidung ist dann aber am Morgen feucht von
der Nacht. Meistens ist das genau die Kleidung, die tagsüber zum Wandern
getragen wird.
Nicht gerade prickelnd bei Minustemperaturen in feuchter Kleidung zu
wandern.
Gibt es da eine Lösung?
Ja. Die Lösung ist ein VBL-Anzug. Dieser Anzug muss die gleichen
dampfdichten Eigenschaften, wie der VBL-Sack besitzen.
Wo finde ich einen solchen VBL-Anzug?
Dampfdichte Chemikalien-Anzüge sind die Lösung. Der
Chemikalien-Schutzanzug "4565" Typ 4/5/6 Cat.III (187 g)
der Firma 3M ist ein solcher Anzug. Dieser Anzug besteht aus
Tyvek und ist außen mit einer dampfdichten Membran beschichtet. Das
Material Tyvek ist UL-Wanderern durchaus bekannt. Es ist ein
Hochleistungsmaterial (ua weiß, leicht, reißfest) und findet große
Verbreitung in der MYOG-Szene der UL-Wanderer.
Über diesen VBL-Anzug kann bei extremer Kälte problemlos weitere
Isolationskleidung angezogen werden, was bei einem VBL-Sack nicht möglich
ist. Die zusätzliche Kleidung kommt auch nicht mit dem Wasserdampf im
VBL-Anzug in Kontakt und bleibt daher trocken.
|
VBL-Anzug |
Bei einem Test wird sich zeigen, ob das VBL-Prinzip geeignet ist
für eine Übernachtung mit einem 3-Jahreszeiten-Quilt von
AsTucas (200er-APEX, Komforttemperatur ca. 0°C) bei
-5°C.
Ich bin gespannt, zu welchen Erkenntnissen der Test führt.
Nachtrag (Januar 2021): Anfang Januar 2021 war es soweit. Der Wetterbericht versprach
Nachttemperaturen um -5°C. In einem
Overnighter 01
habe ich das VBL-Prinzip ausprobiert. In dem Bericht zum
Overnighter beschreibe ich genau, wie es mir ergangen ist und welche
Ergebnisse der Test gebracht hat.
Der Test war ein voller Erfolg.
Nun will ich in einem weiteren Overnighter 02 testen, ob ich mit
einem leicht veränderten Schlaf-Setup (Sommer-Quilt von AsTucas,
133er-APEX, Komforttemperatur ca. 8-10°C) auch bei Temperaturen um
-5°C einigermaßen gut schlafen kann.
Nachtrag (März 2021): Anfang März 2021 hatte ich nochmal für zwei Nächte
Minustemperaturen von -9°C und -6°C. Das war eine
willkommene Gelegenheit für einen weiteren
Overnighter 02, wo ich ein leicht verändertes Schlaf-Setup testen konnte. In
dem Bericht zum Overnighter beschreibe ich die Ergebnisse des sehr
erfolgreichen Tests.
B6) Januar 2021: Wanderschuhe - Mit oder
ohne Wandersocken benutzen?
In Wanderschuhen trägt man Wandersocken. Anders soll es nicht
"gehen", das ist die landläufige Meinung.
Ich wandere seit ca. einem Jahr barfuß in meinen Wanderschuhen
(ALTRA Lone Peak). Auf die Idee hat mich ein Beitrag in einem
UL-Wander-Forum
gebracht.
Doppelte Kleidungsstücke gibt es nicht in meiner Ausrüstung, bis auf
zwei Ausnahmen. Das sind Unterhosen und Wandersocken. Unterhosen
werden immer in doppelter Anzahl vorhanden sein. Man weiß ja
nie.
Aber wenn ich ein Paar Wandersocken einsparen könnte, wäre das nicht
schlecht. Die vorhandenen Wandersocken würde ich dann nur abends im
Camp oder in der Nacht verwenden. Notfalls könnte ich die Wandersocken
auch in den Wanderschuhen anziehen. Diese Möglichkeit bliebe mir immer
noch.
Wie gesagt, seit über einem Jahr und bei allen Witterungsbedingungen
bin ich so unterwegs.
Am Anfang war ich begeistert. Aber im Sommer hat sich ein Problem
aufgetan, das ich so nicht auf dem Schirm hatte. Speziell an den Füßen
gibt es besonders viele Schweißdrüsen. Den Begriff der "Schweißfüße"
gibt es nicht umsonst. Ich leide nicht unter Schweißfüßen, aber die
Schweißdrüsen verrichten auch bei mir ihre Arbeit. Ohne Wandersocken
dringt der Schweiß sofort in die Schuheinlagen der Wanderschuhe ein.
Im Sommer hat das bei schweißtreibenden Wegabschnitten dazu geführt,
dass meine Schuheinlagen regelrecht vom Schweiß durchtränkt waren.
Dadurch verrutschten manchmal die Schuheinlagen in den Wanderschuhen.
Ständig musste ich die Position der Schuheinlagen in den Wanderschuhen
korrigieren. Als Workarround verklebte ich die Schuheinlagen mit
Tapeband "provisorisch" mit den Wanderschuhen. Das verhinderte ein
Rutschen der Schuheinlagen in den Wanderschuhen.
Das war irgendwie unbefriedigend.
Daher testete ich in den letzten Wochen die Benutzung der
Wanderschuhe mit und ohne Wandersocken. Einen Tag ohne Wandersocken,
den nächsten Tag mit Wandersocken. So konnte ich das angesprochene
Problem bei ähnlichen Witterungsbedingungen genau testen und
beobachten.
Das Ergebnis dieser umfangreichen Tests und Beobachtungen ist, dass
ich mit großer Wahrscheinlichkeit meine nächsten
Langstreckenwanderungen wieder mit Wandersocken bestreiten
werde.
Gute Wandersocken nehmen einen großen Teil des von den Füßen
abgesonderten Schweißes auf. Dadurch wird verhindert, dass der Schweiß
zu schnell in Kontakt mit den Schuheinlagen der Wanderschuhe
kommt.
Eine Erkenntnis, die jedem erfahrenen Wanderer bekannt sein dürfte.
Ich musste das leider auf "Umwegen" erfahren. Aber man lernt ja nie
aus.
B7) Februar 2021: Wanderkleidung - Welche
Kleidung trage ich beim Wandern?
In meinem Blog berichtete ich an den unterschiedlichsten Stellen (im
Menüpunkt
Ausrüstung
und in einigen Berichten) über die bevorzugte Kleidung auf
meinen Wandertouren. An dieser Stelle will ich das etwas ausführlicher
tun.
Kleidung für obenrum
Bewährt hat sich hier das Zwiebel-Prinzip.
Meine Obenrum-"Zwiebel" hat aktuell folgende Schalen:
1) T-Shirt (Merino oder Kunstfaser (=
PolyPropylen))
2) dünner langärmliger Pullover (Merino oder Kunstfaser
(= PolyPropylen))
3) Isolations-Pullover (Kunstfaser (Climashield APEX
67) oder Fleece)
4) Regenjacke (= Windjacke)
1.Kleidungsschicht: Ein T-Shirt trage ich immer.
Die ersten Jahre bevorzugte ich Merino-T-Shirts. Die sind sehr
geruchsneutral und nehmen Feuchtigkeit (Schweiß) sehr gut auf. Mit
einem solchen T-Shirt kann man sich schon einmal
nach einem schweißtreibenden Wandertag
in eine Gaststätte setzen, ohne dass man wegen Geruchsbelästigung von
den anderen Gästen schief angeguckt wird. Zudem sind sie sehr leicht
und tragen sich sehr angenehm. Allerdings sind Merino-T-Shirts sehr
fragil und gehen daher leicht kaputt. Auch beim Waschen müssen
Merino-T-Shirts mit Samthandschuhen angefasst werden (kein
Trockner).
Deshalb suchte ich nach Alternativen und fand diese in
Kunstfaser-T-Shirts des Herstellers LIOD. Dieser
Hersteller produziert T-Shirts aus PolyPropylen-Fasern. Diese
T-Shirts sind nur unwesentlich schwerer als Merino-T-Shirts. Die
Kunstfaser-T-Shirts sind unglaublich robust und damit
unverwüstlich.
Mit diesen zwei T-Shirt-Varianten decke ich meine
1.Kleidungsschicht ab, wobei ich aktuell (Stand
März 2021) die Kunstfaser-T-Shirts bevorzuge.
2.Kleidungsschicht: Ein dünner langärmliger Pullover gehört immer zu
meiner Ausrüstung. Der ist griffbereit im Außennetz meines Rucksacks
verstaut. Mit diesem Pullover gleiche ich kleine
Temperaturschwankungen aus.
Auch beim dünnen langärmligen Pullover unterscheide ich zwischen der
Merino- und Kunstfaser-Variante (PolyPropylen,
Hersteller LIOD).
Für die Eigenschaften der beiden Materialarten gilt das bei den
T-Shirts gesagte.
3.Kleidungsschicht: Mein Isolations-Pullover besteht bei mir aus
Kunstfaser und ist von der Firma Cumulus (Climalite
mit der
Isolierung Climashield® Apex 67). Das ist mein
Lieblingskleidungsstück und meine Geheimwaffe.
Der ist immer im Rucksack, auch im Sommer. Mit diesem
Pullover gleiche ich alle Temperaturschwankungen aus, egal
wie groß die Schwankungen sind.
Seit November 2020 teste ich auch einen
Fleece-Pullover von Decathlon. Aber für den Einsatz
auf Langstreckenwanderungen durch verschiedene Jahreszeiten und
Klimazonen wird es wohl nicht reichen.
4.Kleidungsschicht: Eine Regenjacke, die auch als Windjacke verwendet
wird, schließt das Zwiebel-Prinzip ab. Mein bevorzugtes Produkt ist
die leichte Regenjacke Vertice Rain Jacket des Herstellers
zpacks.
Diese Regenjacke ist sehr oft in Benutzung und muss daher auch
unbedingt rucksacktauglich sein.
Auf meiner Herbst-Wanderung
Quer durch Deutschland
testete ich die Regenjacke
OutDry Ex Rain Jacket des Herstellers
Columbia. Auch diese Regenjacke hat mich total
überzeugt. Aber wegen der Dicke des
Material (und deshalb auch wegen des
Gewichts) ist diese Regenjacke mehr für
die kühleren Jahreszeiten von November bis
Februar geeignet.
Kleidung für untenrum
Untenrum ist die Kleidung für mich nicht so extrem wichtig.
Bei mir hat aktuell die Untenrum-"Zwiebel" folgende Schalen:
1) Unterhose und Wandersocken (Merino oder Kunstfaser (=
PolyPropylen))
2) Legging (NoName-Produkte oder Kunstfaser (=
PolyPropylen))
3) Zipper-Hose (unterschiedliche NoName-Produkte)
4) Regenhose und/oder Regenkilt
1.Kleidungsschicht: Meine Unterhose, die ich immer trage, ist das einzige
Kleidungsstück, das in meiner Kleiderkiste doppelt vorhanden
ist.
Mit meinen Merino-Wandersocken des Herstellers
Darn Tough bin ich äußerst zufrieden. Die Socken tragen sich
super und sind "unkaputtbar".
Trotzdem teste ich aktuell auch bei diesen beiden Kleidungsstücken
Kunstfaser (PolyPropylen, Hersteller LIOD) als
Alternative zu Merino. Es zeichnet sich ab, dass ich auch bei
diesen beiden Kleidungsstücken zu Kunstfaser wechseln werde.
2.Kleidungsschicht: Mit einer Legging (NoName-Produkte oder Kunstfaser
(PolyPropylen)) gleiche ich, analog einem dünnen langärmligen
Pullover, jegliche Temperaturschwankungen aus.
Die NoName-Produkte sind einfache Damenstrumpfhosen aus dem
Supermarkt. Je nach Jahreszeit sind sie dünner oder dicker
ausgelegt.
Auch bei den Legging teste ich gerade
Kunstfaser-Legging (PolyPropylen, Hersteller
LIOD).
3.Kleidungsschicht: Meine Zipper-Hosen sind in der Regel Marken-Produkte
unterschiedlicher Hersteller. Entscheidend ist der Umstand, dass ich
meine Hosenbeine bei bestimmten Wetterbedingungen (zB im Sommer)
leicht mit Hilfe eines Reißverschlusses oberhalb der Knie von der Hose
trennen kann. So kann ich meiner Zipper-Hose als kurze Hose
verwenden.
Wichtig an einer Zipper-Hose sind neben den normalen Hosentaschen
noch zwei Beintaschen, rechts und links je eine Beintasche. In den
Beintaschen verstaue ich Dinge, auf die ich schnell zugreifen
möchte.
4.Kleidungsschicht: Diese Kleidungsschicht kommt nur bei Regen zum Einsatz. Ob
ich eine Regenhose (zpacks Vertice Rain Pants) oder
einen Regenkilt (zpacks Rain Kilt) verwende, ist
abhängig von den Temperaturen. Der Regenkilt lässt sich wesentlich
schneller an- und ausziehen. Deshalb ist das meine bevorzugte
Regenbekleidung für untenrum, wann immer das die Temperaturen
zulassen.
Mit den genannten Kleidungsschichten für oben und unten bestreite
ich alle meine Wandertouren, zu jeder Jahreszeit und in jeder
Klimazone.
Da ich sehr kälteverträglich bin, reicht mir diese Kleidung bis zu
Temperaturen um -10°C. Das konnte ich in den Monaten
November 2020 bis März 2021 bei Kleidungstests
ausführlich testen. Erst bei Tiefsttemperaturen unter -10°C musste ich
kleidungsmäßig mit einem Fleece-Pullover von Decathlon nachrüsten
Bei zu erwartenden Temperaturen um den Gefrierpunkt (und darunter),
ergänze ich meine Kleidungsschichten lediglich durch eine
Isolationshose des Herstellers AsTucas (Isolierung Climashield® Apex 100) und dicke Socken
des Herstellers zpacks (PossumDown Bushman's Friend Socks). Mit dieser zusätzlichen Kleidung wandere ich aber nicht.
Nur abends im Camp und bei Übernachtungen im Bereich des
Gefrierpunktes (und darunter) kommt diese Kleidung zum
Einsatz.
Mein beschriebenes Kleidungskonzept hat sich schon auf
vielen Wandertouren bewährt. Da gibt es wenig
Änderungsbedarf. Ob ich Merino- oder Kunstfaser-Kleidung
verwende, entscheide ich kurzfristig, abhängig von den
lokalen Bedingungen (Jahreszeit, Klimazone, Land).
Nachtrag (September 2021): Auf meiner Wandertour auf dem
Ith-Hils-Weg
im September 2021 war ich mit einer Unterhose aus
Polypropylen (PP) unterwegs. Jedenfalls war ich nach
zwei Tagen zwischen den Beinen wundgerieben. Der Einsatz der
Ersatz-Unterhose aus Merino war deutlich angenehmer.
Deshalb wechsle ich bei den Unterhosen wieder von PP zu
Merino. Die PP-Unterhose werde ich als Ersatzunterhose
trotzdem in meinen Kleiderbeutel packen.
Die Unterhosen-Angelegenheit werde ich weiter testen und
beobachten.
Nachtrag (Oktober 2021): Auf meiner Wandertour auf dem
Weserberglandweg
im Oktober 2021 trug ich eine
Merino-Unterhose. Mit dieser Unterhose gab es
keinerlei Probleme. Wunde Stellen zwischen den Beinen hatte
ich nicht.
Nachtrag (August 2022): Auf meiner Wandertour
Von Schochwitz nach Goslar
quer durch den Harz trug ich eine Merino-Unterhose. Wegen
der hohen Temperaturen in diesem Sommer war ich nach zwei
Tagen zwischen den Beinen vollkommen
wundgerieben.
Erst der Tipp einer bekannten Langstreckenwanderin, dass
sie unter ihrer Wanderhose keinen Schlüpfer trägt, brachte
die Erlösung. Ohne Unterhose verschwanden die Probleme
innerhalb kürzester Zeit und ich konnte beschwerdefrei
wandern.
Nachtrag (Oktober 2022): Auf meiner Wandertour
Deutschland der Länge nach
verwendete ich wieder eine Merino-Unterhose. Es gab
keinerlei Probleme. Offenbar ist der Schweiß, speziell im
Sommer, der Faktor, der zu Problemen führen kann.
B8) März 2021: Isomatten - Welche
Isomatten verwende ich auf meinen
Wandertouren?
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil es eine
Unmenge von Isomatten auf dem Markt gibt.
Die drei grundlegenden Isomatten sind:
-
(1) Luftmatratzen
-
(2) feste Schaumstoffmatten
-
(3) selbstaufblasende Schaumstoffmatten
(siehe Nachtrag vom
Juni 2022 usw)
Kurz möchte ich hier auf die Vor- und Nachteile der
ersten beiden genannten Isomatten eingehen.
Vorteile Luftmatratzen:
-
bequemer
-
besserer Liegekomfort für Seitenschläfer(, der ich
bin)
-
geringes Packmaß, passen fast überall rein
-
die Luftmatratzen lassen sich von der Härte
variabel anpassen
Nachteile Luftmatratzen:
-
müssen aufgeblasen werden, entweder mit einem
Pumpsack oder dem Mund
-
sehr störanfällig (zB Luft entweicht durch ein
undichtes Ventil)
-
kleine Löcher können die Luftmatratze unbrauchbar machen
-
ein passendes Reparaturset wird immer benötigt
-
Anordnung der Luftkammern (quer oder längs) beeinflusst den
Liegekomfort
-
Delamination, d.h. nach längerer Nutzung lösen sich im Innern der
Luftmatratze die verschiedenen Schichten der Luftmatratze voneinander,
was nicht reparierbar ist
-
beim Aufblasen mit dem Mund kommt Luftfeuchtigkeit in die Luftmatratze,
die unter Umständen zur Schimmelbildung innerhalb der Luftmatratze
führen kann
Vorteile feste Schaumstoffmatten:
-
sind robust und fast "unkaputtbar"
-
können zur Abpolsterung von Rucksäcken verwendet werden, die kein
Tragegestell besitzen
- gute Isolationswirkung
-
MultiUse: Isomatte, Sitzgelegenheit, Packhilfe
- sind sofort einsatzbereit
-
können relativ einfach auf bestimmte Größen (zB für eine Torsomatte)
zugeschnitten werden
Nachteile feste Schaumstoffmatten:
-
großes Packmaß, so dass die Schaumstoffmatte nicht überall verstaut
werden kann
-
sie sind relativ unbequem und daher gewöhnungsbedürftig
Maßgebender Wert für die Vergleichbarkeit von Isomatten ist der
R-Wert. Der R-Wert definiert das Isolationsverhalten (Wärmedurchgangswiderstand)
der Isomatten. Viele Jahre legten die Hersteller von Isomatten die R-Werte
ihrer Isomatten nach eigenen Kriterien fest, die oft nicht nachvollziehbar
und wenig vergleichbar waren. Erst in den letzten Jahren rangen sich die
Hersteller zu einem Standardverfahren zur Bestimmung des R-Wertes von
Isomatten durch. Dadurch wurden die Isomatten besser vergleichbar.
Grundsätzlich gilt, je höher der R-Wert ist, umso besser ist die
Isolationswirkung einer Isomatte. Die R-Werte von Isomatten addieren sich.
Das bedeutet, unter eine Luftmatratze könnte eine Schaumstoffmatte gelegt
werden. Bei extremen Wandertouren (zB Wintertouren) wird das von vielen
Wanderern auch so praktiziert.
Die folgenden Parameter bestimmen daher für mich die Wahl der Isomatte für
eine Langstreckenwanderung:
- Schlafkomfort
-
Handhabung
- Packmaß
-
R-Wert (Isolationswirkung)
Wenn ich so vergleiche, welche Isomatten ich in den letzten Jahren
verwendete, ergibt das ein sehr diffuses Bild. Ständig wechselte ich von der
einen Art der Isomatte (Luftmatratze) zur anderen Art der Isomatte
(Schaumstoffmatte) und umgekehrt. Irgendwas hat mich immer gestört und zu
einem Wechsel veranlasst.
Die Ausgangsfrage kann ich also im Moment nicht erschöpfend beantworten,
weil ich in den letzten Jahren auf meinen Wandertouren viele Isomatten
ausprobierte.
Der Hersteller Therm-a-Rest ist da sicherlich ein guter erster
Anlaufpunkt für die verschiedenen Arten von Isomatten. Meine Isomatten sind
ausschließlich von diesem Hersteller. Aber auch "andere Mütter haben schöne
Töchter", wie es so treffend in einem Sprichwort heißt.
Aktuell tendiere ich wieder zu einer Schaumstoffmatte (Therm-a-Rest Z-Lite, zugeschnitten auf Torsolänge, 167 g, oder
Exped FlexMat Plus XS, zugeschnitten auf Torsolänge,
184 g).
Trotzdem will ich für diese Frage irgendwann eine endgültige Antwort
geben.
Daher werde ich das Thema weiter intensiv verfolgen...
Nachtrag (Juni 2021): Auf meiner Wandertour
Das Grüne Band
in Deutschland im Mai/Juni 2021 verwendete ich diesmal die Isomatte
Exped FlexMat Plus XS Standard (6 Elemente, 184 g), zugeschnitten auf
eine Breite von 45 cm und eine Länge von 90 cm.
Was soll ich sagen. Ich war überrascht vom sehr guten Schlafkomfort der
Isomatte.
Einzig das Packmaß ist gewöhnungsbedürftig. Die Isomatte hängt außen unten
quer in einem DCF-Beutel an meinem Rucksack. Wegen der zurechtgeschnittenen
Breite gab es keinerlei Probleme in "engen Passagen" (zB in öffentlichen
Verkehrsmitteln, Supermärkten usw).
Vorerst wird diese Isomatte die Isomatte meiner Wahl für die nächsten
Wandertouren sein.
Nachtrag (März 2022): Anfang März 2022 war ich vier Tage auf der
SaaleHorizontale
(Rund um Jena) mit Wanderfreunden unterwegs. Nachts herschten teilweise
Temperaturen von -7°C. Zweimal übernachtete ich im Cowboy-Stil. Dabei
leistete mir die Isomatte
Exped FlexMat Plus XS Standard hervorragende Dienste. Zu keiner Zeit
hatte ich Probleme mit der Bodenkühle.
Einzig das
Packmaß ist ein gewaltiges Problem. Mal sehen, wie ich das lösen
kann.
Nachtrag (Juni 2022): Das Packmaß der Exped-Matte stört mich doch gewaltig.
Aber seit einiger Zeit gibt es eine dritte Art von Isomatten:
-
(3) selbstaufblasende Schaumstoffmatten
Deshalb teste ich aktuell die Therm-a-Rest ProLite (Small,
378 g). Das Packmaß dieser Isomatte ist wesentlich geringer.
Die 2,5 cm hohe Isomatte besteht aus diagonal gestanztem
offenzelligen Schaumstoff. Dadurch ergibt sich ein R-Wert von
2,4 für drei Jahreszeiten. Die leichte und selbstaufblasende
Isomatte hat ein hochwertiges WingLock-Ventil, mit dem die Isomatte
dank der größeren Öffnung und Aufblasen in nur eine Richtung drei Mal
schneller aufgeblasen werden kann.
|
Bild 1: TaR ProLite, Small
|
Entscheidend ist, wie der Komfort (Bodenkühle) bei leichten Minusgraden
sein wird.
Nachtrag (August 2022): Jetzt hatte ich die Isomatte (siehe Bild 1) auf einer 5-tägigen
Wandertour quer durch den Harz erstmalig im Einsatz.
Ich bin restlos begeistert.
Das Packmaß stimmt. Mit wenigen Atemstößen lässt sich die Isomatte in
Sekunden aufblasen. Der Liegekomfort ist vollkommen ausreichend. Auch die
Länge passt für einen Seitenschläfer.
Jetzt muss nur noch der Test bei leichten Minusgraden erfolgen.
Nachtrag (Oktober 2022): Im Oktober bei Temperaturen knapp über 0°C hatte ich die Isomatte über 14
Tage im Einsatz.
Ich bin immer noch begeistert.
Evtl. werde ich mir eine etwas längere Version (Womans Regular,
168 cm lang) der Isomatte besorgen.
Nachtrag (November 2022): Für die Übergangszeit (zeitiges Frühjahr und später Herbst) legte ich mir eine neue selbstaufblasende Schaumstoffmatte von Sea To Summit, die Comfort Light (Woman, Regular, 650 g), zu. Der R-Wert beträgt 3,8.
|
Bild 2: StS Comfort Light, Woman, Regular
|
Der Test der Isomatte steht noch aus.
B9) Juli 2021: Zweitschuhe - Ja oder Nein? - Wenn
ja, welche?
Zweitschuhe werden im Allgemeinen von Ultraleicht-Wanderern
nicht für notwendig erachtet. Das ist zusätzliches Gewicht, was
nicht gerne getragen wird.
Bis in den Herbst 2018 hatte ich mit meinen
Wanderschuhen enorme Probleme (Blasen, Brennen unter den Füßen).
Deshalb war ich zwingend auf Zweitschuhe angewiesen.
Nach der Beendigung einer Tagesetappe zog ich zuerst meine
Wanderschuhe aus und die Zweitschuhe an. Das verschaffte mir
etwas Linderung.
Erst mit der Nutzung der Trailrunner ALTRA Lone Peak war
mein Schuhproblem vollständig gelöst. Zweitschuhe, so meine
Gedanken, brauchte ich nicht mehr und ich ließ sie daher bei den
folgenden Wandertouren weg.
Aber es gab andere Probleme bei der Nutzung der Wanderschuhe,
die ich vorher nie so richtig auf dem Schirm hatte.
Das waren
-
der nächtliche Gang ins Gebüsch
-
das Furten von Wasserläufen
-
das "Auslüften" der Füße nach einer harten
Tagesetappe
-
die Badelatschen beim Duschen in Gemeinschaftsunterkünften
(zB Herbergen in Spanien)
Wer schon mal versucht hat im Halbschlaf für den Gang ins
Gebüsch in die engen Trailrunner von ALTRA zu schlüpfen, der
weiß wovon ich rede. Danach ist man hellwach und das Einschlafen
fällt schwer.
Ähnlich ist es beim Furten von Wasserläufen. In der
Vergangenheit tat ich das immer barfuß, um meine Wanderschuhe
nicht naß zu machen. Bisher ist das ohne Verletzungen
abgegangen. Ideal ist das aber nicht.
So fing ich wieder an mit möglichst "leichten" Zweitschuhen zu
experimentieren. Die Krönung dieser Experimente waren
superleichte MYOG-Latschen (24 g) aus einer blauen
Schaumstoffmatte (siehe Menüpunkt
MYOG, Projekt C10 - Camp-Schuhe
für die Nacht aus einer alten Isomatte anfertigen), wie sie links im Bild 1 zu sehen sind.
|
Bild 1: Campschuhe aus Isomatte und XERO Z-Trail
|
Diese "blauen" Campschuhe waren aber nur für den
nächtlichen Gang ins Gebüsch zu gebrauchen. Ständig musste ich
die Campschuhe mit Panzerband repararieren, weil sie sehr fragil
waren.
Deshalb werde ich auf meiner nächsten Wandertour "leichte"
Sandalen von XERO (Z-Trail (306 g), siehe rechts
im Bild 1) ausprobieren. Diese Sandalen sind um einiges
schwerer als die MYOG-Latschen. Aber der Einsatzbereich ist
wesentlich variabler. Mit den Z-Trail-Sandalen kann ich das
machen, was ich mit meinen Wanderschuhen nicht machen
möchte.
Zusatzgewicht hin oder her, ich verzichte nicht mehr auf
Zweitschuhe.
Im häuslichen Umfeld benutze ich aktuell die Sandalen
Z-Trek (384 g) von XERO. Diese besitzen einen
ähnlichen Aufbau und das Gewicht ist nur unwesentlich größer,
wie die Z-Trail-Sandalen.
Bisher bin ich sehr zufrieden mit den XERO-Sandalen. Vielleicht
ist das der Kompromiss in der Frage der Zweitschuhe, den ich
schon jahrelang suche.
Nachtrag (März 2022): Ganz kurzfristig bin ich auf ein neues Sandalen-Modell von
XERO (Naboso Trail Sport Sandal, 290 g)
umgestiegen, womit ich einige Gramm Gewicht sparen konnte.
|
Bild 2: XERO Naboso
|
Ein ausführlicher Test steht noch aus...
Nachtrag (Dezember 2023): Die XERO Naboso laufen sich auf längeren Strecken nicht sonderlich gut, weil die dünne Sohle jeglichen Bodenkontakt an die Füße weitergibt. Deshalb steige ich wieder auf die XERO Z-Trail um. Die Sohle dieser Sandalen ist etwas dicker und damit kann ich ohne Probleme längere Strecken zurücklegen, wenn das erforderlich sein sollte.
B10) August 2021: Wanderschuhe - Wie kann
ich bei der Auswahl meiner Wanderschuhe variabler
werden?
Es
hat einige Jahre und viele Schmerzen (Blasen,
brennende Füße) gedauert, bis ich durch einen Zufall
die geeigneten Wanderschuhe für meine
Langstreckenwanderungen gefunden hatte.
Aktuell sind das die
ALTRA Lone Peak
in den unterschiedlichen Versionen ab 3.5 .
Die Wanderschuhe halten, je nach Belastung, ca.
1000-1200 km. Das konnte ich jetzt schon mehrfach auf
verschiedenen Wandertouren überprüfen. Für einen so
leicht konstruierten Wanderschuh ist das nicht
schlecht.
Auch auf den endlosen Schotterpisten der spanischen
Jakobswege machten die Trailrunner von ALTRA eine gute
Figur.
Bei Wandertouren über 1000 km tut sich da sofort ein
Problem auf.
Wie kann ich meine abgelaufenen ALTRA-Wanderschuhe
ersetzen?
Auf dem Jakobsweg
Camino de Levante
(1212 km, Oktober/November 2019,
Spanien) löste ich das Problem, indem ich mir
neue ALTRA-Wanderschuhe an eine Adresse in Spanien
vorausschicken ließ, die ich nach ca. 1000 km
erreichen würde. Das hat wunderbar
geklappt.
Auf den 3 bekanntesten extrem langen amerikanischen
Trails (Appalachian Trail (3500 km),
Continental Divide Trail (5000 km),
Pacific Crest Trail (4500 km)) wird diese
Vorgehensweise des Vorausschickens von Nahrung und
Ausrüstung (zB Schuhe) als MailDrop bezeichnet.
Die meisten Langstreckenwanderer wenden dieses
Verfahren an.
Mich begeistert dieses MailDrop-Verfahren nicht. Da
wird ein "Sicherheitsnetz" aufgespannt, das es früher
nicht gab. Das muss anders gehen. Geht es auch. Ist
aber teilweise mit extremen Umwegen zur Ausrüstungs-
und Nahrungsversorgung in der nächsten Ortschaft
abseits des Trails verbunden.
Ob dann im nächsten "kleinen" Outdoor-Laden die
passenden Wanderschuhe verfügbar sind, wage ich zu
bezweifeln.
Das ist auch ein weiterer Grund dafür, warum ich
wieder mit "ordentlichen" Zweitschuhen unterwegs bin.
Mit guten Zweitschuhen kann ich auch die eine oder
andere Tagesetappe absolvieren und so den Zeitraum
überbrücken, bis ich neue passende Wanderschuhe
nachkaufen kann.
Deshalb probiere ich im Moment aus, ob ich auch mit
anderen Wanderschuhen längere Wandertouren absolvieren
kann.
Der Test mit anderen Wanderschuhen bedeutet ja, dass
man diese Wanderschuhe kaufen muss. Deshalb ist es
wichtig zu wissen, welche Marke eventuell die
passenden Wanderschuhe im Angebot hat.
Ich benötige leichte Wanderschuhe mit einem
möglichst breiten Vorderfuß.
Deshalb sind
KEEN-Wanderschuhe
wieder in meinen Fokus
gerückt. Mit den
KEEN-Wanderschuhen war ich
eine kurze Zeit vor den
ALTRA-Wanderschuhen unterwegs
und hatte keinerlei Probleme
damit. Allerdings sind die
KEEN-Wanderschuhe wesentlich
schwerer als die
ALTRA-Wanderschuhe.
KEEN wirbt ja mit dem Slogan, Wanderschuhe für
"Breitfüßler" zu machen.
Also kaufte ich mir KEEN-Wanderschuhe (Arroyo II) und
testete sie, mit einem erschreckenden Ergebnis. Schon
nach einer Stunde Wandern hatte ich das aus der
Vergangenheit bekannte Brennen unter den Fußballen.
Das hätte ich nach den vorhergehenden Erfahrungen mit
KEEN-Wanderschuhen nicht erwartet.
Im Moment (August 2021) bin ich etwas
ratlos.
Wanderschuhe, die nicht die gewünschten Ergebnisse
zeigen, biete ich umgehend auf eBay an. Einen geringen
Wertverlust muss ich wohl in Kauf nehmen. Aber nur so
kann ich unterschiedliche Wanderschuh-Marken testen.
Nachtrag (März 2023): Bei der Realisierung meines periodischen Trainingsplans im Januar-März 2023 (siehe Thema-E7) testete ich zwei weitere Trailrunner. Das waren die XERO TerraFlex und XERO Mesa Trail.
Nach ca. 400 km (XERO TerraFlex) bzw. ca. 550 km (XERO Mesa Trail)
wiesen auch diese Trailrunner erste Verschleißerscheinungen auf (siehe Thema-B15). Trotzdem sind diese beiden Trailrunner weitere Alternativen für die ALTRA-Trailrunner.
B11) Oktober 2021:
Wanderer mit
Regenschirm -Ungewöhnlich, nützlich
oder spießig?
Langstreckenwanderer mit einem
Regenschirm?
|
Bild 1: Regenschirm im
Einsatz
|
Zuerst schien mir das ein nicht ernst
gemeinter Gedanke zu sein, den ich da
durch Zufall im Internet entdeckte. Ich
sah auf meinen Wandertouren noch nie
einen Wanderer mit großem Rucksack und
Regenschirm. Den Nutzen konnte ich mir
auch nicht so richtig
vorstellen.
Gedanklich sah ich vor meinen Augen
immer eine Frau bei einem Einkaufsbummel
in der Fußgängerzone einer Stadt.
Ich verlor dieses Thema mit der Zeit
aus den Augen. Aber immer mal wieder
kochte das Thema hoch.
Weil ich stets offen für neue
Ausrüstungsgegenstände bin, war es dann
endlich soweit. Auf der Wandertour
Das Grüne Band
(1196 km, Deutschland) wollte ich mal
einen Regenschirm ausprobieren. Deshalb
kaufte ich mir bei zpacks den
Lotus UL Umbrella (192
g).
Von Anfang an hatte ich Probleme mit
dem Packmaß des Regenschirms. Er ist der
"längste" Ausrüstungsgegenstand. Es hat
eine Weile gedauert, bis ich ein
geeignetes Plätzchen für den Regenschirm
gefunden hatte.
Zuerst hatte ich ihn außen unten quer,
über dem Beutel mit der Isomatte
verstaut. Aber da gab es Probleme, wenn
ich enge Stellen passierte, so zB in
Supermärkten. Dann stellte ich ihn neben
eine Trinkflasche in eine Seitentasche
des Rucksacks. Dort ragte er über den
Rucksack hinaus und erschwerte das
Aufziehen des Regenschutzes bzw. machte
das sogar ganz unmöglich.
Dann fiel mir meine
Trekkingstockhalterung ein, die ich nach
einem Osprey-Vorbild nachbaute.
Elastische Kordelschnur mit einem
Kordelstopper habe ich immer als Ersatz
in meinem Rucksack. Also baute ich mir
mit zwei elastischen Kordelschnüren und
zwei Kordelstoppern eine zweite
Trekkingstockhalterung an den linken
Schultergurt des Rucksacks. Wenn ich den
Regenschirm nicht benutzte, steckte er
in der Halterung unter dem linken Arm.
Auch wenn ich zusätzlich zum Regenschirm
die Trekkingstöcke in der Halterung
trug, gab es keinerlei
Platzprobleme.
Ich hatte einen geeigneten Platz für
meinen Regenschirm gefunden.
Ein weiteres Problem war die
Befestigung des Regenschirms bei der
Benutzung. Wichtig war für mich, dass
ich bei der Sicht nach vorn meinen Kopf
so halten konnte, wie ich das vorher
ohne Regenschirm gewohnt war. Es hat
einige Zeit gedauert, bis ich ein
geeignetes Befestigungssystem gefunden
hatte. Wieder halfen mir dabei
elastische Kordelschnüre mit den
dazugehörenden
Kordelstoppern.
Irgendwann hatte ich den Bogen raus und
konnte den Regenschirm bei Bedarf
blitzschnell aufspannen und
befestigen.
Besonders bei starker
Sonneneinstrahlung lernte ich den
Regenschirm schätzen. Mein Kopf war
immer im Schatten.
Auch bei Regen leistete der Regenschirm
wertvolle Hilfe. Er löste ein Problem,
dass ich bei starken Regenfällen mit
meinem Navi, einem Smartphone mit
Touchscreen, hatte. Der Touchsreen ließ
sich bei Regen dann nicht mehr richtig
bedienen. Es dauerte manchmal eine
Ewigkeit, bis ich die gewünschten
Informationen von meinem Navi bekam. Mit
dem Regenschirm war das überhaupt kein
Problem.
Der Einsatz des Regenschirms war ein
voller Erfolg.
Trotzdem bin ich noch nicht restlos
überzeugt. Mich stört ein wenig das
"ungewöhnliche" Packmaß und die
"friemelige" Befestigungsmöglichkeit bei
der Nutzung des Regenschirm.
Ganz zu schweigen von den verwunderten,
teilweise spöttischen, Blicken, die mir
andere Menschen hinterherwarfen, wenn
ich Ortschaften passierte.
Nachtrag (Oktober 2021): Ich habe mir jetzt einen
Kopfschirm zugelegt, weil mich
das "ungewöhnliche" Packmaß des
"normalen" Regenschirms irgendwie stört.
Bei nächster Gelegenheit werde ich den
Kopfschirm auf einer Wandertour
testen.
B12) Februar 2022:
Delamination - Ein
riesengroßes Problem für
Luftmatratzen
Im
Thema-B8
(Arten von Isomatten) bin ich auf
die wesentlichen Unterschiede von
Luftmatratzen und
Schaumstoffmatten
eingegangen.
Auf meinen
Wandertouren probierte ich schon einige
Isomatten aus. Jede Art hat ihre Vor-
und Nachteile.
Aktuell bin
ich als Seitenschläfer mit einer
Schaumstoffmatte von Exped (Flexmat Plus XS Standard, zugeschnitten auf 90 x 45 cm, 184 g)
sehr zufrieden.
Der
Schlafkomfort von Luftmatratzen ist
wesentlich besser, wenn es nicht ein
Problem geben würde, das mich bisher von
der Verwendung einer Luftmatratze
abhält.
Das ist die
"Delamination" von
Luftmatratzen.
|
Bild
1:
Luftmatratze
mit
Delamination
|
Das Bild 1 zeigt eine
TaR NeoAir UberLite
(Small, 164 g). Diese
Luftmatratze hat ein unschlagbares
Gewicht und dementsprechend auch ein
minmales Packmaß. Sie wäre also optimal
für einen Ultraleicht-Wanderer.
Die
für Luftmatratzen typische
Kammerstruktur (hier Querkammern) ist
gut sichtbar. Die rot markierte Stelle
zeigt nach nur
5 Übernachtungen! erste
"Auflösungserscheinungen"
(Delamination) an der
Luftmatratze. Die Kammerstruktur
verschwindet, weil sich innerhalb der
Luftmatratze Klebeverbindungen auflösen.
Die Luftmatratze ist noch nicht defekt,
sieht aber unschön aus. Wenn dieser
Auflösungsprozess weiter fortschreitet,
gibt die Luftmatratze irgendwann den
Geist auf. Warum sich die
Klebeverbindungen auflösen, ist noch
nicht zufriedenstellend geklärt. Wenn es
eine Lösung dafür geben würde, könnten
die Hersteller auf ein solches Problem
reagieren. Das tun sie aber im Moment
noch nicht. Ein Umtausch der defekten
Luftmatratze ist im Augenblick die
einzige Lösung.
Vermutet
wird, dass die Feuchtigkeit, die durch
die Atemluft beim Aufpusten in die
Luftmatratze gelangt, für die
Delamination verantwortlich ist.
Zusätzlich mit der Atemluft gelangen
Bakterien in die Luftmatratze. Das ist
ein idealer Nährboden für Schimmelpilze.
Viele Hersteller statten ihre
Luftmatratzen daher mit sogenannten
"Pumpsäcken" aus, damit die
Luftmatratzen nur mit der Umgebungsluft
aufgepumpt werden können. Der Pumpsack
ist dann gleichzeitig der
Aufbewahrungsbeutel für die
Luftmatratze.
Trotzdem bleibt
das Delaminations-Problem weiterhin
bestehen. Es konnte bisher von keinem
Hersteller gelöst werden.
Bei
einer Langstreckenwanderung wäre es
fatal, wenn die Luftmatratze plötzlich
ihren Dienst versagen würde. Ein Ersatz
kann nicht immer sofort beschafft
werden.
Nachtrag (Juni 2022): Die Delamination von Luftmatratzen ist der
Hauptgrund, warum ich aktuell mit
selbstaufblasenden
Schaumstoffmatten
experimentiere.
Nachtrag (Dezember 2023): Die selbstaufblasende Schaumstoffmatte, bei mir ist es aktuell die Therm-a-Rest ProLite in Small-Ausführung (378 g, R-Wert 2.4), ist vorerst die Isomatte meiner Wahl.
Ich war jetzt auf mehreren Wandertouren im Frühling und im Herbst mit dieser Isomatte unterwegs und ich muss sagen, dass das Gesamtpaket aus Packmaß, Gewicht und R-Wert meinen derzeitigen Ansprüchen an eine Isomatte genügt.
B13) August 2022: Unterhose - Ja oder Nein?
Bei dieser Frage gab es bis August 2022 nie eine Diskussion.
Eine
Unterhose (Merino oder Polypropylen) unter der Wanderhose musste
sein.
Es gab zwar gelegentlich Probleme beim sogenannten
"Wolf". Das ist ein Wundreiben an den "empfindlichsten" Teilen
zwischen den Beinen eines Mannes. Mit etwas Penaten-Creme konnte ich
dieses "kleine" Maleur aber meistens über Nacht kurieren.
Aber im
heißen Sommer 2022 hatte ich jetzt auf einer mehrtägigen Wandertour
verstärkt diese Probleme. Penaten-Creme konnte das auch nicht über Nacht
heilen und von Tag zu Tag verschlimmerte sich das Wundsein zwischen den
Beinen. Abhilfe musste her.
Da erinnerte ich mich an eine Aussage
der Langstreckenwanderin
Christine Thürmer, dass sie bei ihren Wandertouren keinen Schlüpfer unter der Wanderhose
trägt.
Sollten Frauen ähnliche Schwierigkeiten haben?
Nach
kurzer Überlegung entschloss ich mich am nächsten Tag keine Unterhose unter
der Wanderhose zu tragen. Einen Versuch war es wert. Siehe da, es
verschlimmerte sich nicht mehr. Gegen Mittag war das brennende Gefühl,
hervorgerufen durch das Wundsein und den Schweiß, ganz verschwunden. Am
nächsten Tag konnte ich vollkommen beschwerdefrei wandern. Die Wundstellen
heilten sogar langsam ab.
Vom Ergebnis des Versuchs war ich
vollkommen überrascht. Das hätte ich nicht erwartet.
Dadurch
könnte ich in der Zukunft eine von zwei Unterhosen einsparen.
Die
nächsten Wandertouren werde ich also erstmal ohne Unterhose gehen.
Ich bin gespannt, wie sich das im Herbst macht...
Nachtrag (Oktober 2022): Auf meiner Wandertour
Deutschland der Länge nach
war ich wieder mit einer Merino-Unterhose unterwegs. Es gab keinerlei
Probleme. Offenbar ist der Schweiß, speziell im Sommer, der entscheidende Faktor, der zu Problemen zwischen den Beinen führen kann.
B14) Januar 2023: Wandersocken - Sockenmanagement für unterwegs
Im Thema-B6 (Wanderschuhe - Mit und ohne Wandersocken
benutzen?) bin ich schon einmal auf Wandersocken eingegangen. Im
genannten Thema gab es die Fragestellung, ob Wanderschuhe auch ohne
Wandersocken sinnvoll eingesetzt werden können. Nach ausführlichen Tests
musste ich feststellen, dass Wandersocken durchaus nützlich sind. Das
schließt aber nicht aus, dass man den einen oder anderen Kilometer auch
ohne Wandersocken in den Wanderschuhen zurücklegen kann.
Wandersocken und Unterhosen sind die einzigen Kleidungsstücke, die doppelt in meiner Packliste vorhanden sind.
Wie manage ich meine 2 Paar Wandersocken?
Nach
einer Tagesetappe baue ich mein Nachtlager auf. Danach wechsle ich,
wenn es das Wetter zulässt, die Wanderschuhe und ziehe meine Zweitschuhe (Sandalen, Xero Naboso Trail)
an. Mit den Zweitschuhen bewege ich mich im Camp. In der Regel benutze
ich in den Zweitschuhen keine Wandersocken. Sind die Wandersocken
tagsüber nass geworden, was witterungsbedingt und durch die Benutzung
von Trailrunnern öfters der Fall ist, hänge ich die nassen Wandersocken
sofort zum Trocknen im Zelt/Tarp/Freien auf.
Muss ich wegen der
zu erwartenden Nachttemperaturen mit Wandersocken schlafen, verwende ich
das 2.Paar (trockene) Wandersocken. Stelle ich am Morgen fest, dass die
am Vortag benutzen Wandersocken in der Nacht nicht richtig trocknen
konnten, ziehe ich die noch feuchten Wandersocken trotzdem zum Wandern
an. Geschuldet ist diese Vorgehensweise dem Umstand, dass ich unbedingt
mit trockenen Socken schlafen will. Die feuchten Wandersocken müssen
dann am Tag an den Füßen trocknen. Wenn ich mit nassen Wandersocken und
Wanderschuhen unterwegs bin, ziehe ich bei Pausen die Wanderschuhe und
Wandersocken aus und prüfe meine Füße. Muss ich mehrere Tage
hintereinander mit nassen Wanderschuhen und Wandersocken rechnen, gönne
ich meinen "schrumpligen" Füßen am Abend vor dem Schlafen eine
"Einreibung". Dafür verwende ich Hirschtalg von Scholl. Das Mittel hat sich hervorragend bewährt.
Also, das Paar "Schlafsocken" muss immer trocken bleiben. Das Paar "Tagsüber-Wandersocken" kann auch mal nass werden und bleiben.
Mit Blasen an den Füßen, hervorgerufen durch nasse Wandersocken oder nasse Wanderschuhe, hatte ich nie Probleme.
Diesen
Vorgang ziehe ich auf meinen Wandertouren solange durch, bis ich eine
Möglichkeit für einen Wechsel finde. Das ist zB ein Ruhetag, wo ich
meine Socken evtl. sogar waschen und gut trocknen kann. Gibt es mal
mehrere Tage hintereinander schönes Wetter, wechsle ich die Wandersocken
jeden Tag. Das andere Paar "baumelt" dann an der Außenseite meines
Rucksacks, wo es trocknen und vor allem auslüften kann.
Von Mai bis September reichen mir 2 Paar Wandersocken mit dem soeben beschrieben Sockenmanagement vollkommen aus.
Etwas
anders sieht es aus, wenn ich auf meinen Wandertouren mit
Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt rechnen muss. Dann benutze ich
ein 3.Paar Socken. Das sind reine "Schlafsocken" (von zpacks),
die ich nur zum Schlafen verwende. In den "dicken" Schlafsocken will
und kann ich nicht wandern. Die anderen 2 Paar Wandersocken benutze ich
dann tagsüber im Wechsel. Wenn ein Paar vollkommen trocken ist, wird es
in die Wanderschuhe angezogen. Das zuvor benutzte Paar Wandersocken kann
dann außen am Rucksack trocknen und auslüften.
Gibt es "Spezialsocken" (zB wasserdichte Wandersocken) in meiner Packliste?
Bisher
gibt es die nicht. Wasserdichte Wandersocken brauchte ich bisher nicht.
Ich "furte" barfuß, wenn ich einsehen kann, wo ich hintrete, oder ohne
Wandersocken in meinen Zweitschuhen, den Sandalen. Das hat bisher, auch
bei unangenehmen Temperaturen, immer sehr gut funktioniert.
Allerdings will ich in diesem Jahr ausprobieren, wie sich wasserdichte Wandersocken (Sealskinz) machen.
Ich bin gespannt, wie das ausgeht...
Nachtrag (Dezember 2023): Über Sealskinz habe ich in vielen Berichten keine guten Informationen erhalten. Deshalb werde ich wasserdichte Socken vorerst nicht testen.
B15) März 2023: XERO TerraFlex/MesaTrail - Wäre das ein weiterer Wanderschuh für mich?
ALTRA-Trailrunner
halten ja nicht besonders lange. Wenn sie 800-1000 km schaffen und nur
geringe Verschleißerscheinungen aufweisen, ist das schon sehr gut.
Im Thema-B10 beschrieb ich daher, dass ich mich bei der Auswahl meiner Trailrunner wesentlich breiter aufstellen muss.
Auf meiner letzten Langstreckenwanderung Deutschland der Länge nach haben mich die Trailrunner ALTRA Lone Peak v5
qualitätsmäßig maßlos enttäuscht. Nach ca. 400 km traten erste Probleme
auf. Am Innenfutter der Fersen ware Löcher entstanden und das
Obermaterial wies ebenfalls Löcher am Übergang zu den Schutzkappen auf.
Im privaten Bereich (April bis Oktober) und als Zweitschuhe auf Wandertouren bin ich schon seit einiger Zeit mit XERO-Sandalen (Z-Trail, Z-Trek und Naboso Trail) unterwegs. Bisher gab es keine Beanstandungen.
Deshalb probierte ich in den letzten Monaten (ab Januar 2023) die Trailrunner XERO TerraFlex aus.
Leider bildeten sich nach ca. 400 km auch an diesen Trailrunnern im
Obermaterial kleine Risse an den Übergängen zu den Schutzkappen.
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Bild 1: XERO TerraFlex defekt
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Ganz will ich die XERO TerraFlex noch nicht verbannen. Sie sind sehr bequem und laufen sich hervorragend.
Deshalb wechselte ich für weitere Tests auf die Trailrunner XERO MesaTrail.
Die Trailrunner überraschten mich total. Von den bisher genannten drei
Trailrunnern ist das der Trailrunner, der optisch gesehen, der fragilste
Trailrunner ist. Trotzdem weist er bisher überhaupt keine
Beschädigungen auf. Das Obermaterial ist noch völlig in Ordnung.
Lediglich am Profil sind beim genauen Hinsehen erste leichte Abnutzungen
zu erkennen. Nach 500 km ist das aber völlig normal.
Gewichtsmäßig ist er mit 440 g für das Paar der mit Abstand leichteste Trailrunner (ALTRA Lone Peak v5 (598 g), XERO TerraFlex (544 g)).
Die
ALTRA Lone Peak (alle Versionen) besitzen ja eine sehr starke Dämpfung.
Das erste Tragegefühl war als ob ich auf Wolken laufen würde. Das ist
nicht jedermanns Sache. Ich bin mit dieser Dämpfung aber sehr gut
zurechtgekommen. Langstreckenwanderer berichten, dass die Dämpfung der
ALTRAs bei Dauernutzung noch vor der Sohle den "Geist aufgibt". Die
XERO-Sandalen und -Trailrunner besitzen so gut wie keine Dämpfung.
Zuerst hatte ich Bedenken, dass ich mit dieser Art von Dämpfung
überhaupt nicht klarkommen würde. Nach ca. 900 km (XERO TerraFlex und
XERO MesaTrail) kann ich aber feststellen, dass ich mit der so gut wie
nicht vorhandenen Dämpfung der XERO-Schuhe überhaupt keine Fußprobleme
hatte.
Wenn die XERO MesaTrail ca. 1000 km auf einer
Langstreckenwanderung durchhalten und ich gelegentlich noch die
XERO-Sandalen benutzen würde, dann scheinen Wandertouren über ca. 1500
km kein Problem zu sein. Wegen des Gewichts könnte ich sogar ein zweites
Paar der XERO MesaTrail als Ersatzschuhe in den Rucksack packen.
Dadurch würde sich meine Reichweite sofort auf ca. 2000-2500 km
erweitern, wenn sich der Verschleiß der XERO MesaTrail so verhalten
würde, wie von mir prognostiziert.
Neben den Trailrunnern ALTRA Lone Peak gibt es offensichtlich weitere Trailrunner, die XERO TerraFlex/MesaTrail, die für Langstreckenwanderungen über ca. 1000 km geeignet scheinen.
Nachtrag (Ende März 2023): Leider versagten auch die XERO Mesa Trail nach ca. 550 km den Dienst. Am Übergang vom Obermaterial zur Schuhsohle bildete sich ein 2 cm langer Riß.
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Bild 2: XERO Mesa Trail defekt
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Trotzdem ist auch dieser Trailrunner eine weitere Alternative zu den ALTRA-Trailrunnern.
Meine Suche nach Trailrunnern mit 0-Sprengung (Zero Drop), die bei intensiver Nutzung ca. 1000 km ohne nennenswerte Beschädigung durchhalten, geht also weiter.
B16) März 2023: Zehensocken - Wie läuft es sich in diesen speziellen Socken?
Schon seit Jahren sind Socken von Darn Tough meine bevorzugten Socken. Das wird auch in Zukunft so bleiben.
Die Kombination aus ALTRA- oder XERO-Trailrunnern mit Socken von Darn Tough und Gamaschen von Dirty Girl Gaiters
ist für meine Belange optimal. Blasen gehören der Vergangenheit an.
Lediglich zwischen den Zehen gibt es manchmal gerötete Stellen, wenn die
Zehen aneinanderreiben.
Mit Penatencreme, Hirschtalg oder kleinen Streifen Leukotape lässt sich das sehr gut behandeln oder sogar verhindern.
Trotzdem suchte ich in der letzten Zeit verstärkt nach einer Lösung des Problems.
Da sind Zehensocken von Injinji in mein Blickfeld geraten. Schnell waren die Socken bestellt und geliefert.
Das Anziehen der Socken bereitet doch einige Schwierigkeiten. Bis man den Bogen raus hat, braucht es einige Tage.
Die
Zehensocken tun genau das, wofür sie geschaffen worden. Sie verhindern
das Aneinanderreiben der Zehen. Auch die Zehenzwischenräume sehen durch
die Benutzung der Zehensocken wesentlich sauberer aus.
Auf meiner nächsten Wandertour werde ich auf jeden Fall einen Dauertest der Zehensocken durchführen.
Nachtrag (Dezember 2023): Auf Tageswanderungen im häuslichen Umfeld testete ich die Zehensocken sehr ausführlich. Ich kann jedenfalls sehr gut in den Zehensocken laufen.
Allerdings gibt es da ein "kleines" Problem, das mich zusehends genervt hat. Das ist der "Anziehvorgang" der Zehensocken. Es dauert eine Ewigkeit bis die Socken, speziell die Zehen, alle in der richtigen Position sind. Im häuslichen Umfeld mag das noch gehen, aber auf einer mehrtägigen Wandertour wäre das für mich nicht akzeptabel. Wenn dann noch bei bestimmten Temperaturen klamme Finger ins Spiel kommen, zB an einem Morgen bei leichten Minusgraden, dann hört der Spaß auf.
Zehensocken funktionieren für mich, aber der "ewiglange" Anziehvorgang ist das KO-Kriterium.
B17) August 2023: Meine Rucksäcke und Taschen für Wandertouren
In meinen Berichten sind gelegentlich Bilder von meinen Rucksäcken und Taschen zu sehen.
Manch einer wird sich fragen, was das für Modelle sind. Diese Frage will ich mit dieser kurzen Beschreibung beantworten.
(1) Rucksäcke für Mehrtages- und Langstreckenwanderungen
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Bild 1: Rucksäcke für Mehrtages- und Langstreckenwanderungen |
Mein "Lastenrucksack" ist der (1) Arc Haul (48 Liter, ca. 600 g, Baujahr 2017) von zpacks.
Rucksäcke mit diesem Material werden von zpacks nicht mehr hergestellt.
An dem Rucksack gefällt mir das "Pseudotragestell", das durch das
Spannen der dünnen Stäbe eine Hinterlüftung der Rückenpartie erlaubt.
Selbst bei extrem heißen Temperaturen und anstrengenden Wegestrecken
schwitze ich mit diesem Rucksack nicht am Rücken. Diese Art des
Tragegestells wird auch noch bei den aktuellen Rucksäcken von zpacks
verwendet. Der Rucksack kommt auf Mehrtages- und Langstreckenwanderungen
zum Einsatz, wo ich Nahrung und Wasser für mehrere Tage "bunkern" muss.
Mit den Jahren hat er den einen oder anderen Schaden davongetragen. Die
Schäden konnte ich immer reparieren. Auch unterwegs waren
Notreparaturen notwendig und erfolgreich.
Mein "Lieblingsrucksack" ist der (2) Nero 38L (38 Liter, ca. 300 g, Baujahr 2019) ebenfalls von zpacks.
Auch aus diesem Material werden keine Rucksäcke mehr hergestellt. Der
Rucksack besitzt kein Tragestell und wird mit einem kleinen
Schaumstoffsitzkissen ausgeliefert, das durch Schnüre am Rucksack
befestigt wird. Dieses Sitzkissen dient dann als Rückenpolsterung. Nach
der Lieferung des Rucksacks habe ich erstmal alle Schnüre und das
Sitzkissen entfernt. Danach wog der Rucksack nur noch 275 g. Die
anschließende Aufrüstung des Rucksacks mit zwei Hüftgurttaschen und zwei
weiteren Netztaschen an den Seiten über den eigentlichen Seitentaschen,
erhöhte das Gewicht des Rucksack wieder auf ca. 400 g. Den Rucksack
verwende ich auf Wandertouren, wo ich mich regelmäßig in kurzen
Abständen mit Nahrung und Wasser versorgen kann. Auch dieser Rucksack
hat durch die jahrelange Nutzung kleine Beschädigungen davongetragen,
die ich aber immer reparieren konnte.
An den beiden genannten
Rucksäcken rüstete ich jeweils ein von außen per Reißverschluss
zugängliches Fach für einen Quilt nach. In den MYOG-Projekten C17 (für den Nero 38L) und C25 (für den Arc Haul) habe ich diese Nachrüstung ausführlich beschrieben.
Mein "Experimentalrucksack" ist der (3) karPACK v0
(48 Liter, ca. 400 g, Baujahr 2022). Dieser Rucksack wurde von mir aus
DCF (Cuben) in der Klebetechnik gefertigt. Es war der erste Versuch mit
dieser Fertigungstechnik, weil ich mit dem Nähen irgendwie auf Kriegsfuß
stehe. In dem Rucksack stecken viele Ideen, wie bestimmte Dinge nur
durch das Kleben realisiert werden können (zB Daisy Chain an den
Schultergurten). Im MYOG-Projekt C22 beschreibe ich die Anfertigung des Rucksacks ausführlich.
Allerdings haben zwei Tests mit diesem Prototyp auf einer Mehrtageswanderung über den Harzer Hexenstieg
gezeigt, dass da noch Nachbesserungsbedarf besteht. Beide Wandertouren
musste ich wegen Problemen mit dem Rucksack, die ich unterwegs nicht
beheben konnte, vorzeitig abbrechen. Die Ursachen für die Abbrüche habe
ich in Nachträgen zu dem genannten Projekt ebenfalls dokumentiert. Jetzt
steht ein dritter Test an. Ich bin unheimlich gespannt, wie die
Reparaturen halten.
Für einen neuen "geklebten" Rucksack, der in
der langfristigen Planung ist, habe ich viele neue Ideen, die die
Unzulänglichkeiten des Prototyps vermeiden sollen. Voraussichtlich im
Winter 2023/2024 werde ich dieses Projekt realisieren.
Noch vor dem "geklebten" Rucksack war das Testobjekt eine (4) "Flugzeugtasche"
aus DCF (Cuben). An der Flugzeugtasche testete ich verschieden
Klebetechniken. Wenn ich zu Wandertouren fliegen will, wie zu den Jakobswegen in Spanien,
versuche ich meinen Rucksack im Flieger immer als Handgepäck
durchzukriegen. Wegen der Größe und dem Gewicht (ca. 4-6 kg) meines
Rucksacks war das innerhalb von Europa bislang kein Problem. Aber nach
Übersee (zB USA) könnte das ein Problem werden. Dann würde ich meinen
Rucksack in die Flugzeugtasche packen und im Gepäck aufgeben, in der
Hoffnung, dass ich es am Zielflughafen unbeschädigt entgegennehmen kann.
Die Flugzeugtasche würde ich dann bei der Ankunft als wasserdichten
Liner im Rucksack nutzen.
(2) Rucksäcke und Taschen für sonstige Touren
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Bild 2: Mein Rucksack und meine Taschen für sonstige Touren |
Mein "Urlaubsrucksack" ist der (5) Talon 22 (22 Liter) von Osprey.
Mit diesem Rucksack bestreite ich alle meine Urlaubsreisen. Meine
Wanderrucksäcke benutze ich nicht für den Urlaub. Die werden geschont.
Auch im privaten Bereich (zB Urlaube, Besuche bei den Kindern) spielt
das UL-Konzept eine wichtige Rolle. Ich nehme nur das mit, was
auch wirklich gebraucht wird. Bei Urlaubsreisen bin ich immer der mit
dem kleinsten Gepäckstück. Andere kommen da mit riesigen Koffern.
Auch
bei Tageswanderungen, wo ich Nahrung und Wasser mitnehmen will, ist der
Rucksack ein treuer Begleiter. Auf meinen längeren Wandertouren koche
ich nicht. Trotzdem besitze ich eine gute Kochausrüstung. Wenn ich mit
Freunden oder Bekannten wandere, ist die Kochausrüstung immer im
Rucksack dabei.
Meine "Allzweckwaffe" ist der (6) Talon 6 (6 Liter) ebenfalls von Osprey.
Diese Hüftgurttasche verwende ich hauptsächlich auf längeren
Trainingsstrecken (ab 20 km) im häuslichen Umfeld. Da passt eine Banane
und ein Apfel rein. Ausreichend Wasser kann ich in den beiden Flaschen
auch mitnehmen.
Mein "Schätzchen" ist diese (7) Noname-Hüftgurttasche.
Wenn ich mal nicht wandere, ist die immer am Mann. Dort ist meine
Geldbörse mit den Papieren drin und auch eine kleine Powerbank hat da
Platz. Auf Trainingstouren (unter 20 km) im häuslichen Umfeld benutze
ich diese Hüftgurttasche ebenfalls. Mit Kordelschnur und Kordelstoppern
habe ich eine Befestigung für eine kleine Trinkflasche an die
Hüftgurttasche "gezaubert".
Mit dieser kleinen (8) "Sorglos-Hüftgurttasche"
bin ich unterwegs, wenn ich nur mein Handy und meine Geldbörse dabei
haben will. Die passt unter jeden Pullover/jede Jacke und ist dadurch
kaum sichtbar. Das gibt mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit, wenn ich
mich in großen Menschenmengen (zB Konzerte, Fußballstadion) bewegen
will.
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